Hilpoltstein
Sieg im Kampf um HIP-Kennzeichen

Alte Nummernschilder stehen kurz vor Wiedereinführung / Anfang 2013 geht es los

23.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:27 Uhr

Die Prägebuchstaben liegen schon bereit. Doch bis die ersten HIP-Schilder an die Autos geschraubt werden können, wird es mindestens noch bis Anfang des nächsten Jahres dauern - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Run auf das HIP-Kennzeichen: Obwohl bislang noch gar nicht sicher ist, ob das Kennzeichen, das vor der Gebietsreform galt, bald wieder verwendet werden darf, lassen sich schon jetzt Hunderte Bürger eine Nummer reservieren. Die gute Nachricht: Anfang 2013 könnte es so weit sein.

Dieser Überzeugung ist zumindest Professor Ralf Borchert von der Hochschule Heilbronn, der mit seiner Untersuchung, wie viele Menschen die alten Kennzeichen zurückhaben wollen, die Diskussion um die Wiedereinführung losgetreten hat.

Inzwischen liegt dem Bundesrat laut Borchert bereits der Antrag vor, den einzelnen Bundesländern die Wiedereinführung zu erlauben. „Darüber wird im Juli, spätestens aber im September entschieden.“ Danach genügten ein kurzer Antrag Bayerns und die Zustimmung des jeweiligen Landkreises. Roths Landrat Herbert Eckstein hat diese jedoch schon vor Monaten signalisiert. „Und deshalb dürfte es schnell gehen“, so Borchert.

Borchert hat zwar keine Erkenntnisse, wie viele Hilpoltsteiner sich letztlich ein HIP-Kennzeichen wünschen, doch seine bayerweite Untersuchung lässt aufhorchen. „Über 70 Prozent sind für die Wiedereinführung“, sagt er. Und Borchert wundert, „dass es nicht etwa nur die älteren Menschen sind, die sich aus Nostalgie ihr ehemaliges Kennzeichen zurückwünschen, sondern dass sich gerade viele junge Leute mit ihrem Ort identifizieren und dieses Kennzeichen haben möchten“.

Borchert hat seine Untersuchung gestern im Hilpoltsteiner Rathaus vorgestellt – aus gutem Grund: „Mehr als in vielen anderen Städten steht das Kürzel HIP in Hilpoltstein auch wirklich für den Ort. Jeder kann damit etwas anfangen, das ist nicht nur ein altes Kennzeichen, das ist eine Marke der Stadt“, so der Spezialist für Tourismusmanagement. In der Burgstadt am Rothsee sei das in besonderem Maß augenfällig. Hier würden alle sagen: „Ich bin ein Hipperer“.

Borchert geht sogar davon aus, dass sich nicht nur viele Hilpoltsteiner ein solches Kennzeichen holen, sondern auch viele aus den umliegenden Orten und dem ehemaligen Landkreis. Der Altlandkreis sei bei den Menschen im Süden noch immer sehr präsent. „Ich will immer dann ein solches Kennzeichen, wenn ich mich mit der jeweiligen Stadt mehr identifiziere als mit dem Landkreis.“