Ihrlerstein
Sie tanzen den "sterbenden Schavan"

Prima Tonnen treten beim Aschermittwoch der Ihrlersteiner SPD auf

15.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Leichtfüßig uns anmutig präsentierten sich die Prima Tonnen bei ihrem Ballett in Ihrlerstein. Die Kabarettistinnen waren auf Einladung der Ihrlersteiner SPD gekommen und sorgten am Aschermittwoch für einen vergnüglichen Abend - Foto: Schmailzl

Ihrlerstein (igs) Die Aschermittwochsveranstaltung des SPD-Ortsverbandes Ihrlerstein gilt den Freunden hochkarätigen Kabaretts mittlerweile als Geheimtipp. Heuer erlebte die Fangemeinde die Bühnendarbietung der Prima Tonnen und Edeltraud Rey mit ihrem Programm „Alles (Ein)Bildung“.

Roland Kasper, der Vorsitzende des SPD-Ortsverbandes Ihrlerstein, zeigte sich erfreut, dass wieder so viele Gäste gekommen waren. Er begrüßte eine große Abordnung der SPD Painten mit Bürgermeister Willi Dürr und seinem Stellvertreter Uwe Rosner. Bereits seit 28 Jahren lädt der SPD-Ortsverein Ihrlerstein zum traditionellen Aschermittwochstreffen ein. „Waren es am Anfang politische Themen, so steht jetzt die Kultur im Vordergrund“, erklärte Kasper. Die 192 Plätze waren schon lange im Vorfeld ausverkauft.

Die Prima Tonnen sind bereits seit dem Jahr 2006 in Bayern unterwegs. Die Pfunde am Körper seien durch „die Geburten der Kinder und Sonstiges mehr geworden“, erzählte Edeltraud Rey, die spanische Gitarre in der Hand. Dann knöpfte sie sich in hinterfotzig-spitzbübischer Art den „Hypochonder-Schorsch“ vor. Die Kabarettistin ist sich sicher, dass jeder so einen wehleidigen Mann wie den Schorsch kennt.

Als sie von ihrem Sohn Dominik erzählte, der just am Aschermittwoch seinen 23. Geburtstag hat und doch noch von Mami ein Pflaster braucht, obwohl keine Verletzung zu sehen ist, lachten vor allem die Damen im Saal zustimmend.

Zu den Prima Tonnen gehören Johanna Wolff von Schutter und Bettina von Haken. Beide waren sich auf Volksbühnen sowie bei TV-Aufzeichnungen immer wieder begegnet. Schließlich habe einer der Ehemänner den Anstoß gegeben, sie sollten sich doch „Prima Tonnen“ nennen, verriet Bettina von Haken. Sie hat eine klassische Ausbildung in Ballett und Schauspiel absolviert.

Johanna Wolff von Schutter studierte Gesang und ist ebenfalls gelernte Schauspielerin. Beim Sketch der in die Jahre gekommenen Primadonnen tanzten beide anmutig den „sterbenden Schavan“. Weitere Rollen wie Putzfrauen, Strichmädchen, Beamtin im Einwohnermeldeamt, Gartenzwerg in Übergröße, Stars im Musikantenstadel oder als Manager zielten mit dem besonderen Blickwinkel der Prima Tonnen immer wieder auf die Lachmuskeln. Den Riesengartenzwerg wird sicher niemand im Saal vergessen, denn dafür sorgte Bettina von Haken. „Ein Zwerg, der meinen Namen trägt. Da muss man schon Phantasie haben – oder einen großen Garten“, meinte sie.

Jodelnd produzierten sich die Prima Tonnen im Musikantenstadl. Gegenüber den Ihrlersteinern stellten sie fest: „Ihr seid kein Musikantenstadl-Publikum!“ Denn es würde nicht an den richtigen Stellen geklatscht. Als Manager aus Deutschland, Italien und Rumänien verkleidet, führten die Prima Tonnen vor, wie korrupte und verbrecherische Elemente Geld verschieben.

Nach vergnüglichen zwei Stunden stimmten die Prima Tonnen das Schlusslied an: „Teures Deutschland – ich liebe deine Auen, oh yeah“. Dazu tanzte Bettina von Haken gekonnt einen Rap. Das begeisterte Brandler Publikum begleitete die Prima Tonnen und summte nach einer Melodie des Gefangenen-Chores aus Nabucco. Ein tosender Applaus bewies: Die Prima Tonnen waren prima.

Wer den Auftritt versäumt hat, kann das am 6. April in Beilngries im Gasthof Stern nachholen. Weitere Informationen unter www.primatonnen.de