Sicherheit im Zeichen der Burg

24.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:44 Uhr

Nicht nur Biertische sind beim jüngsten Burgfest zu Bruch gegangen. Mit einem Sicherheitskonzept und verstärkter Präsenz sollen Alkoholmissbrauch und Vandalismus eingedämmt werden. - Foto: rom

Hilpoltstein (mes) Der zunehmende Alkoholkonsum Jugendlicher und zahlreiche Ausschreitungen im Umgriff des Burgfestes haben die Stadt Hilpoltstein zum Handeln gezwungen. Wie zuvor schon Heideck und Thalmässing rückt man den Problemen mit einem Sicherheitskonzept zu Leibe. Bürgermeister Markus Mahl stellte es zusammen mit Polizei, Landratsamt und Jugendbeauftragten gestern im Rathaus vor.

"Wir wollen den Leuten das Burgfest nicht vermiesen", sagte Mahl. Und Sicherheitskonzept klinge auch dramatisch. Aber man müsse was gegen den Alkoholkonsum von Jugendlichen tun. Dabei sehen Polizei und Stadt insbesondere die Eltern in der Pflicht. "Die werden verstärkt rangenommen", erklärte Polizeidirektor Ingo Wittassek vom Präsidium Nürnberg. Wird beispielsweise ein Jugendlicher aufgegriffen, werden die Eltern angerufen, und gebeten, ihn abzuholen. "Das kann jederzeit geschehen", sagte Wittassek – auch weit nach Mitternacht. Zudem befrage man die Jugendlichen hinterher, "wo sie den Lack denn herhaben". Das betrifft dann alle, die Alkohol ausschenken und verkaufen.

Neben dem Missbrauch von Alkohol geht es den Verantwortlichen aber auch um die alkoholbedingten Ausschreitungen. "Die größte Anzahl der Gäste ist friedlich", sagte Mahl. Aber einige sähen ihre Grenzen nicht. Diese Gruppe wolle man möglichst gering halten. Aber es werde auch schnell zugegriffen, wenn es denn nötig sei.

Ein ganzes Maßnahmenpaket steht Stadt, Polizei und Landratsamt zur Verfügung, um diese Ziele zu erreichen. Dazu zählt auch die Festordnung, die der Stadtrat vor drei Wochen beschlossen hat. Daneben werden die Sicherheitskräfte im Zelt und auf dem Gelände erhöht. Die nächtlichen Busfahrten werden künftig begleitet. Waren doch in der Vergangenheit immer wieder Schäden zu beklagen. Die Sperrzeit gilt im Bierzelt ab 0 Uhr, im Weinzelt ab 0.30 Uhr und in den Gaststätten ab 1 Uhr. Das Festgelände hat nur noch drei große Eingänge, wobei der Bauzaun entlang der Gredinger Straße verlängert wird. Auf dem Gelände will man mehr Bierkrugsammler einsetzen und zudem Container an den Ein- und Ausgängen aufstellen, um dort die Bierkrüge abzugeben.

Während des gesamten Festes werden Polizei und Jugendamt verstärkt Jugendschutzkontrollen durchführen. Das Mitbringen von Alkohol jeglicher Art auf das Burgfestgelände ist verboten. Um den Wirten einen besseren Überblick zu verschaffen, wird ein Bändchensystem eingeführt. "Das wird natürlich bei den Jugendlichen alles andere als toll aufgenommen", sagte Mahl. Aber er gehe davon aus, dass dies bald bei allen Festen so sein werde.

Kaum zu kontrollieren waren laut dem Hilpoltsteiner Polizeichef Otto Hamperl die so genannten Spontanfeiern. Deshalb gilt während des Burgfestes auf den Arealen Gymnasium und Realschule absolutes Veranstaltungsverbot. Großpartys werden nicht erlaubt. Um dies zu überwachen, wird die PI Hilpoltstein von Einsatzkräften aus Nürnberg und Schwabach verstärkt. Man wolle Präsenz zeigen, aber "nichts kaputtmachen", wie Wittassek versicherte. Ebenso wenig wolle man die Jugendlichen kriminalisieren.

"Wir sind in der Testphase", sagte Bürgermeister Mahl. Man werde sich deshalb auch unmittelbar nach dem Burgfest treffen, um den Erfolg der Maßnahmen zu analysieren .