Ingolstadt
Showdown am Sachsenring

Ingolstädter Unternehmer Oliver Mayer kämpft an diesem Wochenende in der ADAC GT4-Serie um die Trophy-Wertung

26.09.2019 | Stand 02.12.2020, 12:58 Uhr
Finale am Sachsenring: Mit einem Mercedes GTR des Teams Bremotion geht Oliver Mayer in der ADAC GT4 Germany auf Zeitenjagd. −Foto: privat

Ingolstadt (jpi) Das Fahrerfeld ist bunt gemischt.

Junge Talente, ambitionierte Hobbyrennfahrer, ehemalige Formel-1-Piloten, Frauen und Männer, jung und alt. Und mittendrin: Oliver Mayer. Der Ingolstädter Unternehmer fährt in dieser Saison in der ADAC GT4 Germany und könnte an diesem Wochenende (11.45 Uhr/Sport1) beim großen Finale am Sachsenring die Trophy-Wertung für Fahrer über 35 Jahre für sich entscheiden. Als Preis gibt es neben Ruhm und Ehre 13 Satz Slickreifen. "Die kann ich gut gebrauchen", sagt Mayer und lacht.

Schließlich ist der 61-Jährige im Motorsport ein alter Hase und fährt seit vielen Jahren Rennen, ob im Porsche Supercup, beim ADAC GT Masters oder der Mini Challenge. In Ingolstadt betreibt Mayer das Oldtimer-Hotel. Bei der ADAC GT4 Germany, die es erst seit dieser Saison gibt, teilt sich der Ingolstädter den Mercedes GTR des Teams Bremotion mit dem 18 Jahre alten Jan Philipp Springob. Jeweils zur Rennmitte wird der 570 PS starke Rennwagen getauscht, so schreibt es die Regel der Rennserie, in der viele renommierte Marken wie Audi, Mercedes, Aston Martin, McLaren, BMW und Porsche vertreten sind, vor. "Das mixt sich schön durch", sagt Mayer.

Hier der Routinier, dort der aufstrebende zweimalige deutsche Kartmeister: Die Konstellation Mayer/Springob hat in der neuen Serie überzeugt. Bremotion hat als einziges Team bei allen zehn Wertungsläufen gepunktet. Das bisher beste Resultat war der siebte Platz am Hockenheimring. Während Mayer die Trophy-Wertung anführt, liegt Springob in der Juniorenwertung der unter 20-Jährigen auf Platz zwei.

"Jan war vor der Saison noch nie in einem Rennauto gesessen. Am Anfang konnte ich ihm viel zeigen, er hatte beispielsweise beim Start Probleme", sagt Mayer, der 80000 Euro in das sieben Mann starke Team investiert hat. "Mit der Zeit ist er aber so gut geworden, dass es jetzt so gut läuft. Er ist jetzt ein absoluter Top-Fahrer. " Das sei auch die Intention des Frankfurter Teams gewesen, als es Mayer vor der Saison davon überzeugte, in der ADAC GT4 Germany zu starten. Der Ingolstädter sollte den Nachwuchsrennfahrer und Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport anleiten. "Der Bub ist Wahnsinn", schwärmt Mayer. "Ich habe schon viel erlebt, aber das ist schon was Besonderes. Er ist voll fokussiert. " Vor jedem Rennen lerne Springob den Kurs bereits im Simulator auswendig, vor Ort gehe er dann die Strecke zu Fuß ab.

Aber auch Mayer nimmt seine Aufgabe ernst. Bisher sei ihm kein einziger Dreher unterlaufen. "Du musst am Limit fahren, aber nicht zu viel riskieren, das ist das Wichtigste", meint der Ingolstädter. Dennoch sei der Unterschied zu seinem jungen Teamkollegen deutlich: Während Mayer mit seinem rechten Fuß Gas gibt und bremst, benutzt Springob beide Füße. Schon allein damit gewinne er viel Zeit. "Jan tritt voll rein, das ist eine neue Generation. Wenn ich aus dem Auto steige, bin ich jedes Mal patschnass. So ein Rennwochenende mit zwei Rennen, Qualifying und Training ist schon sehr anstrengend", sagt Mayer.

Deshalb will der Unternehmer sein Cockpit in der kommenden Saison auch seinem 27 Jahre alten Sohn Maximilian überlassen. Er selbst will in einem zweiten Auto mit seinem jüngeren Sohn Lukas (23) ein Team bilden.