Neuburg
Sens-Halle: Bebauungsplan einen Schritt weiter

Bauausschuss will nach Ortstermin mehrheitlich Fortführung des Verfahrens

16.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:10 Uhr
Mit Heliumballons hat Zimmerermeister Florian Sens die Ausmaße seiner in der Monheimer Straße geplanten Halle markiert. Rund 120 Anlieger, darunter sehr viele Unterstützer des jungen Unternehmers mit Schildern wie "wir sind dafür" waren zum Bauausschuss-Ortstermin gekommen. −Foto: Schneider

Neuburg - Zimmerermeister Florian Sens ist einen Schritt weiter mit seinem Bauvorhaben an der Monheimer Straße: Der Bauausschuss votierte am Mittwochnachmittag nach einem Ortstermin mit sieben zu fünf Stimmen dafür, die Aufstellung des Bebauungsplans voranzutreiben.

Ein förmlicher Bauantrag war gar nicht Thema der Sitzung - den kann Sens erst stellen, wenn Baurecht geschaffen ist.

Allerdings: Bis es zu diesem Schritt kommt, muss der junge Unternehmer noch eine weitere Hürde bestehen. Sens muss eine schalltechnische Immissionsprognose vorlegen - über die der Bauausschuss befinden muss. "Die Immissionsprognose hat entsprechende Auswirkungen", sagte Vize-Bürgermeister Johann Habermeyer (FW). Es sei eine "weitreichende Entscheidung", die Kolleginnen und Kollegen müssten sich die Frage stellen: "Was können wir uns städtebaulich hier vorstellen? " Sprich: Gewerbe oder Wohngebiet.

Ralph Bartoschek (SPD) und Gerhard Schoder (Grüne) verwiesen auf das große Interesse im Vorfeld der Sitzung: Rund 120 Anlieger hatten sich vor der Sitzung zu einem Ortstermin des Bauausschusses eingefunden. Großteils wollten sie den Zimmerermeister aus Laisacker unterstützen, unter anderem mit Schildern wie "Wir sind dafür" oder "Meine zukünftige Lehrwerkstatt". Eine ältere Frau aus dem Neuburger Ortsteil machte ihrem Ärger über die Gegner der Halle gegenüber den Stadträten Luft: "Da muss man jetzt dagegen halten. Die Arbeiter von Florian Sens verdienen mit ihrer Hände Arbeit ihr Brot", das müsse man unterstützen. Man dürfe dem jungen Mann nicht noch Steine in den Weg legen. Vor 14 Tagen waren Unterschriften gegen das Vorhaben im Rathaus übergeben worden (wir berichteten).

15 Heliumballons hatte der Antragsteller auf der Wiese am Schiffmühlenweg aufgehängt, um die Dimensionen der geplanten Halle zu verdeutlichen: 10,5 Meter Firsthöhe, 8,5 Meter Traufhöhe auf einer Fläche von 60 mal 30 Metern. "Das sind 10,5 Meter? ", fragten einige Stadträte ungläubig. Auf Nachfrage erklärte David Riek vom Stadtbauamt, dass die benachbarte Werbeagentur eine Firsthöhe von neun Metern habe. Sens sicherte zu, die Halle auf allen Seiten eingrünen zu wollen. In der Sitzung, die aufgrund der Zuhörer im Kolpinghaus abgehalten wurde, brachte Schoder das Thema Donaubrücke ins Spiel, führe eine der möglichen Varianten doch in etwa über die Wiese Richtung Brandlbad. "Wir sollten das Verfahren auf Eis legen, bis Klarheit herrscht, ob da die beste Variante für die Donaubrücke läuft. "

OB Bernhard Gmehling hielt dagegen, dass er nicht davon ausgehe, müsste dann doch das Brandlbad weg und zudem wären Gebäude tangiert. Des Weiteren habe es eine Bürgerbefragung mit Zweidrittel-Mehrheit für die Ostvariante gegeben. Hier hakte Michael Wittmair (Linke) ein: "Diese Befragung war rechtswidrig und ist damit nichtig. " Gmehling riet hier, doch dann den Klageweg zu beschreiten, wenn er das so sehe.

Habermeyer mahnte, die Diskussion zur Donaubrücke dürfe hier nicht mit eingebracht werden. Gabriele Kaps (CSU) sprach von einem "emotional behafteten Thema", mahnte aber zugleich: "Wir sollten diesem jungen Menschen eine Chance geben, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. " Auf Antrag von CSU-Fraktionssprecher Alfred Hornung gab es eine namentliche Abstimmung: Gmehling, Hornung, Kaps, Wolfgang Schlegl, Peter Ziegler, Manfred Enzersberger (alle CSU) und Ralph Bartoschek (SPD) votierten für die Fortführung des Bebauungsplans-Verfahrens in der aktuell vorliegenden Fassung. Habermeyer, Roland Harsch, Bernhard Pfahler (alle FW), Schoder und Wittmair stimmten mit Nein.

DK

Marco Schneider