Ingolstadt
SEK-Einsatz wegen Terrorverdachts in Unsernherrn

In Ingolstadt lebender Syrer von Kripo vernommen - Bruder nach Anwerbung von Kämpfern für Syrienkrieg festgenommen

13.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:34 Uhr

Ingolstadt/Saarbrücken (DK) Zu einem SEK-Einsatz ist es am Donnerstagabend im Ingolstädter Süden gekommen. Die Spezialkräfte der Polizei stürmten ein Haus, das von einem 29 Jahre alten Syrer bewohnt wird. Der Bruder des Mannes und zwei weitere Landsleute waren am Nachmittag im Raum Saarlouis festgenommen worden, weil sie als Mitglieder einer ausländischen terroristischen Vereinigung aktiv gewesen sein sollen.

Die Kripo Ingolstadt ermittelte in Amtshilfe für ihre Saarbrücker Kollegen, ob der 29-Jährige ebenfalls Teil der Vereinigung  ist. Sein Bruder soll über Internet versucht haben, Menschen aus Deutschland als Kämpfer im syrischen Bürgerkrieg zu gewinnen. Dabei sei er für die verbotene terroristische Vereinigung Ahrar al-Scham tätig gewesen, die zum salafistischen Spektrum gehöre und in Syrien einen islamischen Staat auf der Grundlage der Scharia gründen wolle, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Freitag mit. Er gelte  hierzulande als Gefährder, die beiden anderen sollen der Terrormiliz Islamischer Staat angehören. Von konkreten Anschlagsplänen in Deutschland wisse man aber nach derzeitigem Kenntnisstand nichts, hieß es. 

Im Fall des in Ingolstadt lebenden Syrers ergaben sich offenbar keine Hinweise, dass er an den Machenschaften beteiligt gewesen sei, erfuhr unsere Zeitung. Er war am Abend mithilfe eines Dolmetschers vernommen und anschließend freigelassen worden. Die Polizei stellte allerdings eine Schreckschusswaffe bei ihm sicher.