München
Seehofers Empfang ohne Defilee

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

München (DK) Beim heutigen Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten in der Münchner Residenz müssen sich die Gäste auf eine Neuerung einstellen. Erstmals verzichtet Amtsinhaber Horst Seehofer (CSU) auf das traditionelle Defilee zu Beginn der Veranstaltung.

Bei der langwierigen Prozedur konnten sich die ankommenden Gäste anstellen, um dem Gastgeber und seiner Frau Karin zur Begrüßung die Hände zu schütteln, ein kurzes Gespräch zu führen und ein Erinnerungsfoto zu machen. Bei mehr als 1500 geladenen Gästen zog sich das Ritual in der Vergangenheit über etwa zweieinhalb Stunden.

Von Mutmaßungen, dass die Neuerung etwas mit Seehofers Gesundheitszustand zu tun haben könnte und er eine Überlastung vermeiden wolle, will man in der Staatskanzlei nichts wissen. Im November hatte Seehofer beim Tag der offenen Tür der Staatsregierung einen Schwächeanfall erlitten.

Damit habe die Absage des Defilees nichts zu tun, heißt es aus der Staatskanzlei. Vielmehr wolle Seehofer die Veranstaltung kommunikativer gestalten. Daher werde sich der Regierungschef nach seiner Begrüßungsansprache unters Volk mischen. Zudem wolle man auch den Gästen das stundenlange Anstehen ersparen. Stattdessen könne nun jeder von sich aus das Gespräch mit dem Ministerpräsidenten suchen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Neuerungen: Erstmals können die Gäste auch die Bronzesäle der Residenz besichtigen. Zudem wird auf dem Empfang das neue Jahr auch musikalisch begrüßt - mit einer Serenade des Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen.