Neuburg
Schwere Zeiten für Lkw-Fahrer

05.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:23 Uhr

Per Hand und mit Radladern trugen Helfer die Rübenlast zusammen. Der Lkw war beim Befahren des Kreisverkehrs an der Münchener Straße nach außen gekippt. Der verletzte 36-jährige Fahrer befreite sich allein aus dem Führerhaus.

Neuburg (r) Auch ohne den befürchteten Eisregen kamen etliche Verkehrsteilnehmer am Wochenende ins Schleudern. Sonntagnachmittag stürzte am Kreisverkehr an der Neuburger Südumgehung ein Rübenlaster um. Die Ladung verstreute sich im Schnee, das BRK brachte den 36-jährigen Fahrer in die Klinik.

Der Mann aus Erlbach, Gemeinde Rennertshofen, erlitt Kopf- und Schulterverletzungen, als sein Laster auf die Seite stürzte. Der mit Zuckerrüben vollbeladene Hänger war nach Beobachtung eines nachfolgenden Autofahrers "plötzlich ins Schlingern geraten". Das ganze Gefährt kippte nach rechts um, weitere Fahrzeuge waren nicht betroffen. Der verletzte 36-Jährige konnte mit eigener Kraft aus dem zerstörten Führerhaus klettern. Es war seine letzte Fahrt am Ende der Schicht gewesen.

Die Polizei setzte Feuerwehr und THW ein, um beim Bergen der Ladung und des Lasters zu helfen. Es gab bis 16 Uhr Rückstaus auf der B 16. Weil 200 Liter Diesel aus dem Tank ausgetreten waren, ließ die Polizei das Erdreich abtragen.

Seit Schließung der Zuckerfabrik Regensburg haben sich die Transporte nach Rain am Lech verstärkt. Nonstop schicken die Anfuhrgemeinschaften ihre Laster zur Südzucker-Fabrik, die stets Material zur Verarbeitung benötigt. 1,2 Millionen Tonnen Rüben sollen bis Jahresende verarbeitet sein. Die Belastung speziell der Bundesstraße 16 durch Lkw-Anfuhr steigt.

Ebenfalls auf der B 16 war Samstagfrüh gegen 6.45 Uhr ein 40-jähriger Sattelzugfahrer aus dem Bereich Hanau am Burgwaldberg verunglückt. Bergab rollend geriet der mit Tiefkühlware vollbeladene Lkw rechts in den Schnee, "rasierte" 20 Meter Leitplanke ab und blieb abgeknickt vor dem Abgrund im Burgwald stehen. Der Fahrer blieb unverletzt, doch die Bergung mit schwerem Gerät dauerte mehrere Stunden. Erst gegen 11 Uhr war die total gesperrte Bundesstraße wieder ungehindert befahrbar.

Der Burgwaldberg ist bekannt und berüchtigt dafür, dass im Winter bei den ersten Rutschern der Verkehr zum Stillstand kommt. Das war vergangene Woche dreimal nacheinander der Fall. Der Schwerverkehr hat extrem zugenommen. Lkw-Fahrer würden diese Passage der B 16 gerne meiden, doch es gibt kaum eine Ausweichmöglichkeit. 1993 hatte der damalige Neuburger Stadtrat – im Zuge der Raumordnung für die Umgehung Oberhausen - beschlossen, die B 16 müsse weiterhin über den Berg und nicht südlich vorbei geführt werden.