Roth (lah) Es ist Sonntag um kurz nach elf Uhr vormittags und Laura Abt vom Kreisjugendring Roth blickt über das Gelände des Rother Stadtgartens. Insgesamt sieben Workshops haben sie und die Mitarbeiter des KJR für den diesjährigen Mädchenaktionstag organisiert.
Die 45 Teilnehmerinnen, die zu der Aktion gekommen sind, haben sich bereits auf die sieben Stationen verteilt. "Letztes Jahr sind 60 Mädchen gekommen", erinnert sich Laura Abt. Dennoch sieht sie zufrieden aus. "Es ist eben sehr heiß heute. Da gehen viele lieber ins Schwimmbad." Die Sonne steht hoch am Himmel und heizt die Luft im Stadtgarten auf. Über einen Mangel an Angeboten kann keiner klagen. Mädchentypische, aber auch ausgefallenere Workshops wie das Einstudieren eines kleinen Stückes mit der Theaterpädagogin Sandra Weissmann werden angeboten. Auch das Schießen von Starfotos steht auf dem Programm. Dort werden die Kinder von den Betreuerinnen Katharina und Vanessa wie die Prominenz aus Film und Musik geschminkt und anschließend mit professionellem Kameraequipment abgelichtet. Dabei lernen die Mädchen auch die Welt der digitalen Bildbearbeitung kennen und können sich am Computer ihre Fotos noch einmal anschauen und sie verschönern. Als Souvenir dürfen sie die Bilder dann mit nach Hause nehmen.
Aber auch für ganz untypische Workshops hat der KJR gesorgt. Bei der "Lizenz zum Löten" dürfen alle teilnehmenden Mädchen selbst Hand an Lötkolben und Widerständen legen. Zusammen mit zwei Betreuerinnen basteln sie zunächst eine Herzform und bestücken diese dann mit einer rot blinkenden LED, Widerständen und einer Fassung für die Batterie. Alle Teile werden dann unter Aufsicht einer Betreuerin zusammengelötet. Voilà, fertig ist die selbst gemachte Nachttischlampe.
Bei Johannes Kochs Workshop "Mädchen schweißen heiße Eisen" ging es, wie der Name schon sagt, heiß zu. Die Mädels biegen dicke Stahlstangen in eine Fischform, schneiden kleine Quadrate aus einer Blechtafel und schweißen alles eigenhändig zusammen. Dabei kommt so manche ins Schwitzen und die Zeit vergeht wie im Flug. "Was? Es ist schon eine Dreiviertelstunde vorbei", fragt eine Teilnehmerin, als sie einen Blick auf die Uhr wirft. Johannes Koch nickt. "Bei mir geht die Zeit eben schneller vorbei", sagt er. "Das ist nicht so wie in der Schule. Seid froh, dass ich kein Lehrer geworden bin."
