Schulprojekte zulassen

07.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:04 Uhr

Zum Bericht: „Wenn der Schuldruck zum Horror wird“ (EK vom 5. Dezember 2011):
Laut Jugendamt Eichstätt werden immer mehr Kinder und Jugendliche im Landkreis Eichstätt als „seelisch behindert“ eingestuft. Abgesehen davon, dass es sich hierbei um einen schrecklichen Begriff handelt, steigen die Zahlen kurz vor dem Schulübertritt signifikant an.

Die Verantwortung dafür wird in erster Linie bei den Eltern gesucht. Seitens des Jugend- und Schulamtes, aber auch der politisch Verantwortlichen wird empfohlen, die Kinder doch in Vereine zu integrieren und in die Familien zurückzuführen. Den Eltern wird Hysterie bescheinigt, wenn es um den Übertritt geht.

Aber wer will schon sein Kind in der aussterbenden Schulspezies Hauptschule, die gerne als Resteschule bezeichnet wird, belassen? Die frühe Selektion unserer Kinder beraubt sie nicht nur eines Teils ihrer unbekümmerten Kindheit, sondern bescheinigt den „Zurückgebliebenen“ auch, dass sie weniger wert sind.

Statt stur am dreigliedrigen Schulsystem festzuhalten, sollten die regierenden Bildungspolitiker endlich so zukunftsweisende Schulprojekte wie das der geplanten und weit gediehenen Gemeinschaftsschule Denkendorf/Kipfenberg zulassen.

Damit wäre nicht nur den ländlichen Kommunen geholfen, die ihre Schulstandorte sichern könnten, sondern vor allem unseren Kindern, die uns am wichtigsten sein sollten.

Josef Stechno

Denkendorf