Schufa-Eintrag - Verbraucher können Bonitätsmakel schneller löschen

02.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:07 Uhr

Kreditnehmer können ihre Bonität verbessern, indem sie belastende Schufa-Einträge einfach streichen. Die Schufa hat jetzt die Bedingungen dafür verbessert.

Erhalten Verbraucher kein Darlehen oder keinen Handyvertrag, kann dies an veralteten Schufa-Einträgen liegen. Seit Juli 2012 bietet die Schufa die Möglichkeit, überholte Negativmerkmale in größerem Umfang als bisher selbst zu korrigieren. So ist es möglich, neu gemeldete negative Einträge über nicht bezahlte Rechnungen bis zur Höhe von 2.000 Euro sofort löschen zu lassen, wenn sie vom Gläubiger innerhalb von sechs Wochen als beglichen gemeldet werden. Mit der neuen Regelung verdoppelt die Schufa den bisherigen Maximalbetrag von 1.000 auf 2.000 Euro und verlängert für Verbraucher die Möglichkeit der Löschung durch Zahlung von vier auf sechs Wochen. Verbraucher können so ihre eigene Kredithistorie kurzfristig verbessern. Allerdings sind Deutschlands Kreditnehmer sowieso äußerst Zahlungstreu. Positive Krediteinträge sind wesentlich häufiger als negative. Nach Angaben der Schufa besitzen gut 90 Prozent aller 66 Millionen erfassten Verbraucher einen positiven Datenbestand.

Auskunft über Bonität von Unternehmen

Die Schufa hält aber nicht nur Auskünfte über Privatpersonen, sondern auch über Unternehmen bereit. So können sich Verbraucher über die Bonität eines Unternehmens informieren. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn sich Bauherren im Vorfeld der Beauftragung über die Seriosität einer Baufirma informieren wollen oder wenn sich ein Bewerber ein besseres Bild von seinem künftigen Arbeitgeber machen möchte. Der Service wurde jetzt erweitert und mit neuen Leistungsmerkmalen ausgestattet. So erlaubt die neue zehnstufige Bonitätsskala eine differenzierte Einstufung der Bonität des angefragten Unternehmens. Darüber hinaus enthält die neue Schufa-Unternehmensauskunft Bilanz- und Insolvenzinformationen, Handelsregister- und Brancheninformationen sowie Angaben zu Umsatz, Anzahl der Mitarbeiter oder dem Stammkapital. Wichtige Ereignisse innerhalb des Unternehmens, etwa ein Wechsel in der Geschäftsführung, können rückwirkend bis zu 24 Monate verfolgt werden. Mit den neuen Auskunftsmöglichkeiten erhalten Verbraucher ein noch besseres Instrument, um eventuelle Risiken abschätzen zu können, sagt Tilo Walter, Bereichsleiter Privatkunden bei der Schufa. Dies sei vor allem beim Hausbau förderlich. Verzögerungen am Bau oder gar die finanziellen Belastungen eines Baustopps durch die Insolvenz eines Baupartners könnten so vermieden werden.

Die Service-Verbesserung folgt einer Reihe von kundenfreundliche Reformen. Bereits seit 2010 sind Auskunfteien wie Bürgel, Creditreform oder Schufa gesetzlich verpflichtet, einmal im Jahr kostenlos über die gespeicherten Daten Auskunft zu geben. Die Abfragen funktionieren per Telefon oder über das Internet. Verbraucher erfahren dadurch, woher die Daten stammen, an wen sie weitergeleitet wurden und erhalten ihren Bonitäts-Wert. Allerdings sollte man aufpassen, dass zum Beispiel die Schufa-Abfrage auch wirklich kostenlos ist. Denn im Gegensatz zur einmaligen Abfrage kosten die "Schufa-Bonitätsauskunft" und die "Schufa Auskunft online" Gebühren. Der wesentliche Unterschied zur kostenlosen Auskunft besteht darin, dass sie eine ständige Kontrolle der eigenen Bonität ermöglichen und nicht nur einmal jährlich. Die Bonitätsauskunft verlangen z.B. Vermieter, die kein Vertragspartner der Schufa sind, um Informationen über potenzielle Mieter einzuholen.

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