Pöttmes
Extrem bittere Schlussphase

SC Mühlried steht in Pöttmes trotz bärenstarker Leistung am Ende mit leeren Händen da

02.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:07 Uhr

Textiltest: Mühlrieds Benedikt Nieser (l.) prüfte hier auf nicht ganz legale Weise die Trikotbeschaffenheit von Dominik Weiß. Am Ende unterlag er mit seinem SC Mühlried nur sehr unglücklich beim TSV Pöttmes - Foto: F. Gründer

Pöttmes (SZ) Unglaublich, aber wahr: Hätte der SC Mühlried gestern in Pöttmes gewonnen, dann wäre er jetzt Tabellenführer der Kreisliga Ostschwaben! Mit dem ganz großen Coup wurde es jedoch nichts, die Blauweißen unterlagen beim TSV knapp mit 1:2 (1:0).

Nein, den verpassten Sprung auf Rang eins trauert SCM-Fußballchef Harry Reisner nun nicht nach. Ihn ärgern einfach nur die verpassten Punkte – denn dass sein Team zumindest ein Remis verdient gehabt hätte, das bestreiten nicht einmal die Platzherren. „Wir verkauften unsere Haut extrem teuer – und das, obwohl wir stark ersatzgeschwächt antreten mussten“, berichtet Reisner. Gerade in der ersten Halbzeit wussten die Mühlrieder vollauf zu überzeugen, stürzten den TSV immer wieder in große Verlegenheiten – und kamen auch zu guten Chancen. Mathias Holzapfel (9.) etwa hätte die Blauweißen ebenso in Führung bringen können wie Youngster Tobias Schmid (19./23.) – aber im Abschluss offenbarten die Gäste so manche Defizite.

Immerhin, in der 38. Minute klappte es ja doch mit ihrem 1:0: Holzapfel war nun von Markus Eisenhofer zu Fall gebracht worden, und den anschließenden Elfmeter verwandelte Johannes Schleipfer gewohnt zuverlässig.

Natürlich, nach dem Seitenwechsel wurden die Pöttmeser aktiver: Jetzt besaßen sie deutlich mehr Spielanteile, machten mehr Druck. „Aber in Grund und Boden hat uns der TSV auch weiterhin nicht gespielt“, ergänzt Reisner.

In der Tat: Der SCM schien das Geschehen immer noch im Griff zu haben, schien in der Defensive sicher zu stehen – bis in der 80. Minute plötzlich doch der Ausgleich durch Markus Meitinger fiel. Aber selbst dieses 1:1 wäre noch ein Riesenerfolg für die Mühlrieder Rumpftruppe gewesen, selbst mit diesem Remis hätte sie hervorragend leben können.

Dann allerdings kam die 87. Minute, in der ein Eckstoß von Johannes Brandner in die Mitte flog – und Fabian Schindele vollendete schließlich aus nur vier Metern Torentfernung zum Pöttmeser Siegtreffer. „Dieses Gegentor war umso bitterer, weil dem Eckball eigentlich ein Foul an unserem Johannes Koppold vorausgegangen war“, berichtet Reisner.

Ob sein SCM in Bestbesetzung mehr aus Pöttmes mitgenommen hätte? „Das ist eine rein hypothetische Frage. Die 14 Akteure, die bei uns an diesem Sonntagnachmittag auf dem Platz standen, mussten es halt richten. Über alles andere brauchen wir jetzt nicht mehr nachzudenken“, so der Mühlrieder Fußballchef dazu: „Und ich kann es nur immer wieder betonen, dass wir trotz aller Ausfälle hervorragend gespielt haben, Es gibt nun absolut keinen Grund für uns, den Kopf in den Sand zu stecken.“ Stimmt, immerhin liegen die Blauweißen immer noch in der oberen Tabellenhälfte, dürfen sich aktuell über Rang sechs freuen – lediglich drei Punkte hinter der ersten Position liegen. Das ist definitiv nicht schlecht für einen Klub, der in erster Linie nur den Abstieg verhindern will.