Oberoffendorf (rss) Der Schützenverein Eichenlaub Hüttenhausen feiert morgen sein 80-jähriges Bestehen. Schon vor fünf Jahren hatte der Verein ein zweitägiges Fest organisiert. Schirmherr war damals der heutige Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Heuer wird im kleinen Rahmen gefeiert.
Nicht ganz so zum Feiern war den Gründungsvätern im Jahr 1930. Damals, zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise, war nur das Nötigste vorhanden. Aus den ersten Jahren des Vereins ist sehr wenig bekannt. Nur soviel, dass sich Hüttenhausener zusammengefunden haben und den Schützenverein gründeten. Die Gründungsmitglieder waren Anton Haag, sein Namensvetter Anton Haag, Xaver Haag, Georg Haag sen. und Xaver Hofmayer. Es soll ein Zimmerstutzen existiert haben.
Durch den Zweiten Weltkrieg und das Verbot der Schützenvereine war der Verein nur noch auf dem Papier existent. Erst am 8. November 1952 trafen sich Georg Haag, sein Namensvetter Georg Haag, Martin Haag, Ludwig Stangl, Hans Stangl, Lorenz Meisl, Albert Schäringer, Josef Schneider, Anton Schneider, Xaver Haag und Xaver Mehringer zur Wiedergründung. Diese wurde damals begleitet von den Riedenburger Schützenbrüdern Daubmeier und Kiendl. So kam nach und nach wieder Leben in den Verein.
Eines der herausragenden Ereignisse in der Vereinsgeschichte war die Fahnenweihe im Jahr 1955. Schirmherr war der damalige Landrat Franz Lang, der einen Pokal im Wert von 50 Mark stiftete. Im Protokoll steht hierzu "Bei freundlichem Wetter und großer Beteiligung (ca. 1000 Personen) verlief das Fest in glänzender Weise. 21 Vereine waren dazu gekommen. Als Festmusik spielte die Musikkapelle Altmannstein. Als Festplatz stellte Alfred Schulze seine Wiese zur Verfügung. Sämtliche Arbeiten wurden von den beteiligten Schützenbrüdern und Schützenschwestern unentgeltlich verrichtet. Festwirt war Xaver Haag. Er ist seiner Aufgabe in mustergültiger Weise nachgekommen. Den Festgottesdienst zelebrierte Expositus Alfons Lichtenwald. Verlauf, Durchführung und Vorbereitung fanden Anerkennung."
Die Schießstände wurden mehrmals verlegt. Anfangs waren die Schützen beim Wirt in Hüttenhausen auf dem Tanzboden, später beim Weiglwirt in Offendorf, hier ebenfalls im Saal. Erst in den 1970er Jahren wurden fünf Stände beim Vereinswirt Schlagbauer in Oberoffendorf eingerichtet.
Der Verein hat derzeit vier Mannschaften in der Sektion angemeldet. Zur Wiedergründungszeit in den 1950er Jahren gab es noch keine Sektionsrundenkämpfe. Diese wurden erst 1963 eingeführt. Im Jahr 1959 erschien im DONAUKURIER ein Artikel mit den Ereignissen seit 1952. Nach der Fahnenweihe wurde ein neues Gewehr angeschafft, so dass der Verein über zwei eigene Gewehre verfügte. Der damalige Mitgliederstand wurde mit 26 angegeben. Heute hat der Verein 121 Mitglieder, davon 30 Ehrenmitglieder.
Den Verein leiteten folgende Schützenmeister und Vorstände: 1952 bis 1953 Vorsitzender Albert Schäringer, Schützenmeister Martin Haag, 1953 bis 1955 Vorsitzender Josef Kammhuber, Schützenmeister Josef Schneider, 1955 bis 1959 Vorsitzender Josef Kammhuber, Schützenmeister Martin Haag, 1959 bis 1961 Vorsitzender und Schützenmeister Ludwig Riegler, 1961 bis 1984 Johann Stangl, 1984 bis 2002 Konrad Steibl, 2002 bis 2006 Florian Waldinger und seit 2006 Sebastian Schoberer.
In sportlicher Hinsicht erzielten die Mitglieder immer wieder gute Resultate. 1982 richtete der Verein die Sektionsmeisterschaft aus. Hier konnte wiederholt der Notar-Beer-Pokal gewonnen werden. Zum 60-jährigen Bestehen 1990 wurden die Fahne und die Erinnerungsbänder erneuert. Im Jahr 2002 folgte eine weitere große Anschaffung mit dem Kauf einer Auswertemaschine.
Morgen feiert der Verein im Vereinslokal Schlagbauer in Oberoffendorf. Zu Ehrungen werden sowohl die Gauschützenmeisterin Elisabeth Meier als auch Sektionsschützenmeister Franz Schmidt erwartet. Am Abend werden dann noch einige Fotos der vergangenen Jahre auf einer Großleinwand gezeigt.
