Schrobenhausen
Schrobenhausen-Coach Brunner nach dem 0:17: "Zumindest ein Dankeschön hätte ich schon erwartet"

31.05.2010 | Stand 03.12.2020, 3:58 Uhr

Tohuwabohu im Strafraum des FC Schrobenhausen: Stolze 17 Mal gab es für den abgeschlagenen Tabellenletzten (schwarzrote Trikots) am Sonntag keine Rettung mehr, und so kam der neue Meister aus Thierhaupten zu einem Rekordsieg. - Foto: F. Gründer

Schrobenhausen (mav) Eine höhere Niederlage gab es unter der Regie von Martin Brunner in den beiden jüngsten Spielzeiten nicht: Das 0:17 (0:6) gegen den SV Thierhaupten war am Sonntag der traurige Abschluss einer Katastrophensaison des FCS in der Kreisliga Ostschwaben.

Während der SVT auf dem Schrobenhausener Sportgelände seinen Meistertitel feierte, verabschiedeten sich die FCS-Kicker in die Kreisklasse. Für ihren Coach ging es hingegen mit dem Debakel in den möglichen Trainer-Ruhestand.

Martin Brunner, ausgerechnet am letzten Spieltag setzte es für den FCS die höchste Saisonpleite. Ein unrühmliches Ende ihrer Zeit als Schrobenhausener Coach?

Brunner: Ja, definitiv. Das Ganze war schon etwas peinlich, aber im Prinzip vorhersehbar. Es war am Sonntag einmal mehr ein Kraftakt, überhaupt elf Akteure zusammenzutrommeln. Dazu hatten wir am Samstagabend unsere Abschlussfeier und bereits im Vorfeld vereinbart, dass es eigentlich egal ist, ob wir am Sonntag nun zehn oder zwanzig Gegentore kassieren. Auf das Ergebnis gebe ich von daher nicht mehr viel. Auch wenn es die ersten 20 Minuten gar nicht schlecht aussah.

Sind Sie sauer auf den SV Thierhaupten, dass er trotz des bereits zur Halbzeitpause feststehenden Meistertitels nicht ein wenig Mitleid zeigte und auf die Bremse trat?

Brunner: Ich habe schon im Vorfeld mit Thierhauptens Spielertrainer Oliver Remmert gesprochen und er hat mir versichert, dass wir das schon irgendwie hinkriegen. Am Ende haben sie uns doch abgeschossen und ein wenig vorgeführt. Das ist zwar sehr schade, aber natürlich nicht die Schuld des Gegners, dass wir so hoch verloren haben.

Zwei anstrengende und erfolglose Jahre gingen am Sonntagnachmittag für Sie persönlich nun zu Ende. Welche Eindrücke bleiben?

Brunner: Ich hatte ja schon im Vorfeld gesagt, dass die Zeit in Schrobenhausen trotz des Misserfolges auch ihre schönen Seiten hatte. Ich erhielt viel Unterstützung, insbesondere von Dieter Schneider und Richard Rinn, und in der Bezirksliga machte das Ganze trotz der schlechten Ergebnisse noch sehr viel Spaß. Erst jetzt zum Schluss kam es mehr und mehr zu unschönen Szenen. Dass ich schließlich am Samstag bei der Abschlussfeier miterleben musste, dass im Umfeld des FCS einigen Leuten alles egal zu sein und niemand mehr hinter dir zu stehen scheint, ärgert mich sehr. Zumindest ein kleines Dankeschön hätte ich schon erwartet . . .

Sie würden sich jetzt mit einer 0:17-Niederlage in den Trainer-Ruhestand verabschieden. Bleiben Sie bei Ihrer Aussage, jetzt ganz aufhören zu wollen, oder schwenken Sie noch einmal um?

Brunner: Es müsste jedenfalls schon sehr viel zusammenpassen, dass ich noch einmal einen Trainerjob annehme. Jetzt ist die Saison erst einmal vorbei. Ich verfolge noch die Relegationsspiele, und dann wird man sehen, wie es weitergeht. Wenn sich eine reizvolle Aufgabe auftut, höre ich mir das Ganze natürlich an. Aber wie gesagt: Wenn, dann muss das Gesamtpaket hundertprozentig stimmen.