Schon aus Sicherheitsgründen nicht zumutbar

30.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Zum Bericht: „Brücke: Kein Ersatz“ (EK vom 26. September 2014) und zum Foto „ab Oktober ...“ (EK vom 23. September 2014):

Bereits vor zwei Jahren, am 28. August 2012, wurde ein fast identisches Bild dieser Brücke im EICHSTÄTTER KURIER veröffentlicht und darauf hingewiesen, dass wegen der aufgetretenen Schäden eine sofortige Totalsperrung erfolgt.

Es wird wohl ein Geheimnis des Stadtbauamtes bleiben, warum die Brücke nach oberflächlichen kosmetischen Maßnahmen ohne Sicherheitsbedenken bis zum heutigen Tage den Erfordernissen entsprochen hat.

Wiederholt, auch im Zusammenhang mit der umstrittenen Sperrung des Hochwassersteges, habe ich in Bürgerversammlungen auf den untragbaren Zustand, der auch gutachterlich bestätigt war, hingewiesen. Konkrete und sofortige Maßnahmen wurden stets mit dem Argument abgetan, dass zunächst die Eigentumsverhältnisse der Brücke zwischen Stadt und Brauerei Hofmühl geklärt werden müssten. Ob eine eindeutige Klärung dieser Frage je stattgefunden hat, ist nicht bekannt. Mein Hinweis, dass in Ziffer 7 des Eingemeindungsvertrages der früheren Gemeinde Marienstein und der Stadt Eichstätt vom 24.10.1973 eine Kostenteilung (zwei Drittel Stadt – ein Drittel Brauerei) vereinbart wurde, ist offensichtlich nie verhandelt worden.

Die aktuelle Entwicklung deutet auf eine einsame Entscheidung des Herrn Stadtbaumeisters hin. Scheinbar ohne Entscheidung des Stadtrates, ohne Zustimmung der Bundesbahn, ohne Einbindung des Schulamtes Rebdorf und der Brauerei Hofmühl, aber auch ohne jede Bürgerbeteiligung soll diese Brücke nun, anders lässt sich der Zeitungsbericht vom 26. September, nicht interpretieren, nicht nur kurzfristig gesperrt werden, sondern auch ersatzlos wegfallen.

Die vorgesehene Alternative, den Zugang für Bahnreisende und Schüler über den unmittelbar neben dem Bahndamm verlaufenden äußerst schmalen Trampelpfad zu verlagern, kann eigentlich nicht ernst gemeint sein. Schülern, allein aus Sicherheitsgründen, einen solchen Weg zuzumuten, ist unverantwortlich. Auch allen anderen Benutzern, es wurden explizit die „Mariensteiner“ genannt (es betrifft aber auch Bewohner am Stadtrand), einen Umweg von bis zu drei Kilometern zuzumuten ist nicht nachvollziehbar. Ältere Menschen, ich denke hier speziell auch an die Missionarinnen Christi, die ausschließlich auf die Bahn angewiesen sind und mich wegen der sich abzeichnenden Entwicklung um Unterstützung für ihre Bedürfnisse gebeten haben, sind ganz einfach nicht in der Lage, diese Umwege zu bewältigen. Auf einem Schotterweg oder bei Schneebelag einen Rollkoffer über eine solche Strecke zu transportieren, ist nicht möglich.

Was im letzten Jahrzehnt versäumt wurde, darf nicht Herrn Stadtbaumeister Janner angelastet werden. Diese Versäumnisse jetzt aber ohne konkreten Grund und ohne Beteiligung der Bürger und der einschlägigen Institutionen, in einer Art Schnellverfahren nachzuholen, darf in der vorgesehenen Art und Weise nicht geschehen.

Anton Liepold,

Eichstätt