Neuburg
Schöne Tage und Sorge in Sète

Neuburger feiern beim Saint-Louis-Fest Gedenken an die Terror-Opfer

28.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:35 Uhr
Zum Abschluss der 275. Auflage gab es ein gigantisches Feuerwerk über dem Hafen. −Foto: Rein, Winfried

Neuburg/Sète (r) „Vive la Jumelage – es lebe die Partnerschaft“. Mit diesem Motto reiste eine kleine Neuburger Delegation in die südfranzösische Stadt Sète. Die Gruppe um Bürgermeister Rüdiger Vogt tauchte in das bunte Saint-Louis-Fest ein und tauschte sich in vielen Begegnungen aus.

Sète liegt an der Mittelmeerküste zwischen den Großstädten Marseille und Barcelona. Nach den dortigen Anschlägen konnte man die Sorge auch in der 45 000-Einwohner-Stadt spüren. Ein massives Polizeiaufgebot begleitete alle Veranstaltungen, Betonklötze und quergestellte Autos dienten als Blockaden. „Wir sorgen für Sicherheit“, sagte Feuerwehrmann Philippe Etelbert, Mitglied des Partnerschaftsvereins.

Zu Beginn des Grand Prix der Fischerstecher standen 6000 Zuschauer zu einer Gedenkminute für die Opfer von Barcelona auf. Die Neuburger konnten alle Wettbewerbe verfolgen und erlebten, wie am Ende sämtliche Favoriten strauchelten und mit Simon Caselli ein Außenseiter Sieger der Jouteurs, der Fischerstecher, wurde. Lautstark feierte das Gefolge den neuen „Roi de Sète“, den König von Sète, am Place Leon Blum neben dem Rathaus.

Die Neuburger kamen mit Oberbürgermeister Francois Commeinhes und dem neuen Nationalabgeordneten Christophe Euzet ins Gespräch. Der Uni-Dozent gewann für die Macron-Partei „La République En Marche !“ das Direktmandat und muss sich erst an seine neue Rolle gewöhnen. In der St.Louis-Kirche verehren die Sèter ihren Patron, den Heiligen Ludwig. Zur „Grand messe“ begrüßte Pfarrer Gérard Frioux auch den Erzbischof Jean-Louis Bruguès aus dem Vatikan. Vorsänger Jean-Michel Balester dirigierte wieder gestenreich den stimmgewaltigen Chor.

Bürgermeister Rüdiger Vogt und Stadträtin Elfriede Müller unterhielten sich mit Agnés Varda (89), die als Ehrengast zum St.Louis-Fest eingeladen war. Die französische Schauspielerin, Künstlerin und Regisseurin wird in ihrer Wahlheimat verehrt – ähnlich wie Chansonnier George Brassens. Agnés Varda gilt als Mitbegründerin des modernen Films in Frankreich.

Die Neuburger schauten in der Mittelalterstadt Aigues-Mortes und an der 1900 Jahre alten Römerbrücke Pont du Gard vorbei und staunten über das sehr aufwendige Feuerwerk am Sèter Hafen zum Abschluss des Saint-Louis-Festes. Sprachprobleme gab es nicht, im Zweifelsfall übersetzte Gymnasiallehrerin Gabriele Kaps in perfektem Französisch.

Wie immer fiel die Herzlichkeit der Gastgeber intensiv aus, besonders getragen von den Stadträtinnen Jocelyne Cassany, Tina Pelizza und dem Partnerschaftsverein Asan. Der Chef der Delegation, Bürgermeister Rüdiger Vogt, gab alle Komplimente zurück. In dieser Woche reist ein Bus mit Neuburgern zum Bierfest am 2. September nach Sète, ein Wiedersehen gibt es 2018 beim französischen Weinfest in Neuburg.