Bogen (SZ) Ein einzelnes Tor wird im Laufe einer langen Saison wohl kaum über Abstieg oder Klassenerhalt entscheiden. Der 1:1-Ausgleichstreffer des Bogeners Sebastian Pleitinger, in der zweiten Minute der Nachspielzeit, könnte am Ende dieser Bayernligaspielzeit aber nun trotzdem ausschlaggebend sein - zu Ungunsten des FC Pipinsried.
Bayernliga Süd
92 Minuten lang hatten die Pipinsrieder am Samstag, in diesem wichtigen Abstiegsduell beim TSV Bogen, schließlich alles im Griff gehabt. Keine wirklich nennenswerte Torgelegenheit hatte sich ihr Gegner bis zu diesem Zeitpunkt erspielt, als noch einmal eine lange Freistoßhereingabe in Richtung Pipinsrieder Tor hereinflatterte und Pleitinger zur Stelle war (90.+2). Anstatt des wichtigen Auswärtserfolgs holte der FCP somit beim 1:1 gegen den direkten Konkurrenten nur einen Punkt. Anstatt sich auf einen Nichtabstiegsrang zu schieben, rutschte er in der Tabelle noch weiter ab. Nach dem Sieg des SV Erlbach (2:1 gegen den 1. FC Sonthofen) ist die Mannschaft von Trainer Bernd Weiß jetzt schon auf dem drittletzten Rang angekommen.
"Natürlich ist das extrem bitter, wir hätten die zwei zusätzlichen Punkte dringend gebrauchen können", sagt nun Weiß €˜ Co-Trainer Robert Steurer und betont: "Zumal wir in Bogen eindeutig die bessere Mannschaft waren." Ob der späte Ausgleich nun ein umso schlimmerer Nackenschlag ist, von dem sich das Team im Saisonendspurt nur schwer erholen wird? "Nein", meint Steurer: "Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert. Man hat gesehen, dass wir - wenn die Leute, die uns zur Verfügung stehen, Gas geben - ganz klar in diese Bayernliga Süd gehören."
Nach dem vierten sieglosen Spiel in Folge klammert man sich beim FCP also zumindest an den Auftritt, der beim TSV Bogen tatsächlich sehr ordentlich war. Mehrmals scheiterten die Gäste am Bogener Torhüter Waldemar Trozenko, der selbst per Strafstoß - Philip Grahammer hatte in der ersten Halbzeit einen solchen verschossen (27.) - nicht zu überwinden war. Als Verteidiger Denny Herzig schließlich doch zum 1:0 für den FCP traf (50.), schien dies gegen harmlose Gastgeber auch zu reichen. Wäre da nicht die zweite Minute Nachspielzeit gewesen, deren Auswirkungen auf den weiteren Saisonverlauf des Dorfklubs vielleicht noch spürbar werden.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bestreitet der FCP das nächste schwere Auswärtsspiel, beim Tabellenvierten in Sonthofen. "Doch Gegner aus den vorderen Tabellenregionen liegen uns in dieser Saison offenbar besser", weiß Steurer. Diese Einschätzung bestätigt auch die Statistik der bisherigen Spielzeit: Aus bislang sechs Partien gegen die aktuelle Top Fünf der Bayernliga Süd holte der FC Pipinsried bereits zwölf Punkte. Wenn der FCP zuletzt schon viermal gegen direkte Konkurrenten sieglos blieb, vielleicht gelingt die Wende dann ja in der Tat gegen ein echtes Spitzenteam.
