Untermaxfeld
Schnelligkeit im Kopf ist gefragt

Fußballmannschaften zur neuen Saison (3): Die TSG Untermaxfeld

31.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

Zurecht sehr ausgelassen haben die Spieler der TSG Untermaxfeld ihre Meisterschaft in der Kreisliga Ost gefeiert. In der aktuellen Saison treten sie in der Bezirksliga Schwaben Nord an, wo es die Truppe nicht leicht haben wird. Der Klassenerhalt ist das Ziel - Foto: S. Hofmann

Untermaxfeld (DK) Es ist die erste Spielzeit auf Bezirksligaebene in der Vereinsgeschichte – und damit es nicht die letzte Saison bleibt, hat sich die TSG Untermaxfeld den Klassenerhalt auf die Fahne geschrieben.

Rückblick

Was für eine Saison liegt hinter der TSG Untermaxfeld! Spannung bis zum Schluss garantierte die Spielzeit 2013/2014 sowohl Mannschaft als auch den Fans der Gelb-Schwarzen. Denn die Meisterschaft entschied sich erst am letzten Spieltag. Und obwohl die TSG-Truppe bereits einen Tag vor Anpfiff der letzten Partie als Aufsteiger feststand, wurde sie doch ganz überraschend Kreisliga-Meister.

Aber der Reihe nach. Einem 0:0-Unentschieden im ersten Saisonspiel gegen Affing II folgte ein sauberer Lauf, die TSG Untermaxfeld gewann gegen Adelzhausen, Ecknach und Rehling. Gegen Rinnenthal und die Nachbarn aus Berg im Gau gab es anschließend je ein Unentschieden, bevor Dominik Breitenborn und Co. einen 2:1-Sieg gegen den ärgsten Konkurrenten einfuhren, den BC Aichach II. Den Sieg konnten die Mannen des späteren Meistertrainers Christian Bolzer allerdings kaum genießen. Marco Seitle war nach einem Zweikampf gestürzt und hatte sofort laut aufgeschrien – sein Schienbein war gebrochen. Der 24-Jährige wird den Untermaxfeldern auch noch für einige Spiele der aktuellen Saison fehlen.

Sportlich lief es bis zur Winterpause und auch darüber hinaus weiter gut für die Mannschaft, es gab nie mehr als zwei Niederlagen oder Remis in Folge, insgesamt sollten zum Saisonende 17 Siege, acht Unentschieden und nur fünf Niederlagen zu Buche stehen. Das Jahr 2014 begann allerdings mit einem Paukenschlag am Spielfeldrand für den Verein. Es wurde bekannt, dass Christian Bolzer ab der kommenden Saison nicht mehr Trainer der 1. Herrenmannschaft sein wird, trotz der bisher einwandfrei laufenden Saison. Es gibt zwei Versionen davon, was sich genau abgespielt haben soll. Genau werden es nur die Vereinsverantwortlichen und eine Handvoll Dritter wissen. Fakt ist, dass Bolzer seine Arbeit bis zum letzten Spieltag fortsetzte – und das mit großem Erfolg. Denn in den letzten vier Wochen vor der Meisterschaft drehte das Team so richtig auf. 2:0 gegen Münster, 2:1 gegen den VfR Neuburg, gar 11:0 gegen Aindling und dann am letzten Spieltag ein 2:1-Sieg gegen den TSV Pöttmes, das ist der letzte Streckenabschnitt auf dem Weg zur Meisterschaft in der Kreisliga Ost. Während am 25. Mai schon ausgiebig die Bierduschen auf dem Untermaxfelder Platz verteilt wurden, man wähnte sich aufgrund des Aufstiegsverzichts von Tabellenführer Aichach II ja als neuer Bezirksligist, trudelte nur langsam die Nachricht ein, dass der BCA II sein Spiel gegen Berg im Gau mit 2:3 verloren hatte. Und plötzlich war die TSG Untermaxfeld sogar Meister.

Die neue Saison

Die Bezirksliga Schwaben Nord ist für die TSG Untermaxfeld absolutes Neuland. Zum ersten Mal in seiner Geschichte stellt der Verein eine Mannschaft in dieser Klasse. Einzig den FC Ehekirchen kennt man aus früheren Begegnungen in der Kreisliga Ost. Untermaxfelds neuer Trainer Sepp Lösch hatte wohl eine Vorahnung: „In der Rückrunde der vergangenen Saison habe ich mir mehr Bezirksliga- als Kreisligaspiele angesehen – zum Glück“, scherzte er während der Meisterfeier seiner neuen Truppe.

Für Lösch gilt es nun, die Mannschaft so schnell wie möglich auf die veränderten Bedingungen einzustellen, welche die höhere Spielklasse mit sich bringt. „Es geht vor allem um Schnelligkeit im Kopf. In der Bezirksliga darfst du nicht lange überlegen, sonst ist der Ball schon wieder weg. Automatismen müssen bei uns Einzug halten, dann haben wir eine Chance, diese Saison zu einer guten Saison zu machen.“ Natürlich sei die Spielweise auch körperbetonter, dass seine Spieler damit zurechtkommen, daran habe Lösch aber keine Zweifel. Und noch etwas müssten die TSG-Spieler lernen: „Die Mannschaft wird wahrscheinlich öfter verlieren als noch in der vergangenen Saison. Eine Niederlage schnell verdauen und dann sofort konzentriert nach vorne blicken, das verlange ich vom Team“, sagt Lösch. Das Saisonziel könne deshalb auch kein anderes sein als der Klassenerhalt. Das wird die TSG Untermaxfeld mit den vier anderen Bezirksliga-Aufsteigern gemein haben.

DK-Prognose

Für die TSG Untermaxfeld wird diese Saison alles andere als einfach. Die Spieler müssen schnell vergessen, dass sie Kreisligameister 2014 sind, das zählt jetzt nicht mehr. Die Mannschaft wird aller Voraussicht nach vom ersten bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg kämpfen müssen, denn immerhin gibt es gleich drei Ränge, die direkt nach unten führen.

Was die Mannschaft bisher – und immer noch – auszeichnet, ist ihr Auftreten. Dort stehen nicht nur elf Spieler auf dem Platz und vier, fünf weitere sitzen auf der Bank – sie sind Freunde. Sie rennen füreinander, sie kämpfen füreinander. Kann sich die Truppe diesen Charakter bewahren und bleibt sie von verletzungsbedingten Ausfällen weitestgehend verschont, kann es auch mit dem direkten Klassenerhalt klappen.

n Neuzugänge

Marco Veitinger (JFG Ottheinrichstadt Neuburg), Markus Kleber (SV Ludwigsmoos), Sepp Lösch (SC Ried).

n Abgänge

Christian Bolzer (SC Mühlried), Christopher Fischer (pausiert).

n Kader 2014/2015

Tor: Dominik Breitenborn, Florian Reichert, Ulli Ziegler.

Abwehr: Michael Edler, Michael Gerbl, Michael Karmanski, Julian Martin, Martin Müller, Stefan Seißler, Stephan Semmler.

Mittelfeld: Patrick Auerhammer, Armin Bortenschlager, Simon Drittenpreis, Thomas Edler, Matthias Guther, Dominik Huber, Matthias Irl, Dennis Karmann, Markus Kleber, Andreas Kreitmeier, Maximilian Neumeier, Marco Seitle, Matthias Seitle, Tobias Seitle, Ulrich Seitle, Manuel Veitinger.

Angriff: André Fleury, Daniel Kraus, André Ruf, Marco Veitinger.