Ingolstadt
Schnellere Hilfe im Notfall

BRK-Rettungswache Süd ist seit gestern offiziell in Betrieb

17.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:59 Uhr

Einsatz beendet: Die Rettungsassistenten Sandra Kolb und Claus Scheeres kommen zur neuen BRK-Rettungswache Süd zurück. Im Hintergrund: Kollege Wolfgang Petz beim Norarztwagen - Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Dass in der neuen BRK-Rettungswache Süd an der ehemaligen Reiser-Klinik im Ernstfall alles reibungslos funktioniert, davon konnten sich die geladenen Gäste gestern unversehens selbst überzeugen: Gleich zweimal ging der Alarm während der halbstündigen Einweihungszeremonie des Gebäudes los, und die verfügbaren Einsatzkräfte mussten ausrücken.

Vor leeren Reihen ergriffen die beiden Hauptredner dennoch nicht das Wort. Im Gegenteil: Die stattliche Zahl der verbliebenen Zuhörer, darunter zahlreiche Stadträte, Vertreter des Zweckverbandes Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF), der Kirchen sowie der Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, Roland Weigert, wurde dem Anlass vollauf gerecht.

Mit der neuen Rettungswache, die für den Ingolstädter Süden und den angrenzenden Landkreis Pfaffenhofen zuständig ist, werde ein weiterer Beitrag dazu geleistet, dass die Versorgungs- und Hilfefristen im Notfall eingehalten werden können, sagte Martin Wolf, Landrat von Pfaffenhofen und zugleich Zweckverbandsvorsitzender des ZRF in seiner Begrüßungsrede. Wolf erwähnte außerdem, dass die zuständige Integrierte Leitstelle derzeit an verschiedenen Stellen nachrüste. So werde momentan die Zentrale umgebaut und auf Digitalfunk umgestellt.

Seit 1990 waren an dem Standort im Ingolstädter Süden zwar ein Rettungs- und später auch ein Notarztwagen stationiert. Jedoch ohne feste Wache, was sich negativ auf die Ausrückzeiten ausgewirkt hat. Seit Jahresanfang werden die Fahrzeuge nun durch einen zweiten Rettungswagen unterstützt, der sich jedoch noch im Probebetrieb befinde. Es hänge auch von den Verhandlungen mit den Krankenkassen ab, ob daraus ein echter Betrieb werden könne, so Wolf. Das Ergebnis sei im Moment noch offen.

Für Oberbürgermeister Christian Lösel, der in seiner Funktion als Vorsitzender des BRK Ingolstadt gekommen war, erschien die noch offene Situation hinsichtlich eines zweiten Fahrzeuges jedoch schon klarer, was er mit Zahlen untermauerte: Demnach habe der fest stationierte Wagen im ersten Halbjahr 2014 über 1600 Einsätze gefahren. Rund 300 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 1322 Einsätze davon erwiesen sich als Notfälle. Das Fahrzeug im Probebetrieb brachte es im selben Zeitraum auf 961 Einsätze. Damit habe dieser Wagen bereits knapp 70 Prozent der Kapazität des fest stationierten Fahrzeugs erreicht, stellte Lösel fest. „Das belegt, dass es absolut richtig und notwendig ist, im Ingolstädter Süden für die Bevölkerung eine solche Stationierung zu haben“, sagte er.

Den kirchlichen Segen für die Rettungswache spendeten zum Ende der Feier Diakon Franz Tischler von der Pfarrei St. Anton und Pfarrer Axel Conrad von der Pfarrei St. Markus.