Schmissige Erkennungsmelodie fürs Jubeljahr

03.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:14 Uhr

Die Mischung macht’s: Die gut gelaunten Gäste beim Neujahrsempfang der Stadt Eichstätt waren anhand von "Promifaktor" und "Zufallsgenerator" ausgewählt worden und stießen gemeinsam aufs Jubiläumsjahr 2008 an. - Fotos: aur

Eichstätt (EK) Mit einem festlichen Empfang im Festsaal des Alten Stadttheaters hat die Stadt Eichstätt das Jahr 2008 begrüßt. Gekommen waren knapp 400 Gäste, davon die Hälfte "offizielle" Vertreter der Stadt, die andere Hälfte "normale" Bürgerinnen und Bürger, die per Zufall ausgewählt waren.

Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer bedauerte in seiner Begrüßung, in vielen Bereichen in Deutschland fehlten Zufriedenheit einerseits und soziale Ausgewogenheit andrerseits "Ich fürchte, dass uns diese wachsende soziale Unausgewogenheit im Jahr 2008 noch einige Sorgen bereiten könnte. Die Menschen sind nicht bereit, alles so einfach hinzunehmen: In der Zeitung die Milliardengewinne ihrer Betriebe zu lesen, und gleichzeitig zu erfahren, dass wieder in ihrem Betrieb Stellen abgebaut werden." Es müsse eine "vernünftige Balance zwischen Arm und Reich geben", forderte Neumeyer.

In seinem Rückblick erinnerte er an die Entwicklung der Stadt im vergangenen Jahr, unter anderem an die Fertigstellung des Heilig-Geist-Spitals, den Erwerb des Postareals mitten in der Stadt und die Sanierung der Schule Am Graben. Der Stopp der Ausschreibung des Investorenwettbewerbs für das Bahnhofsareal wegen juristischer Unsicherheiten schmerzte Neumeyer sehr: "Man traut sich in unserem Land nicht mehr zu entscheiden, weil jeder Angst hat, ein Gericht könnte anders entscheiden. Diese Stimmung hemmt den Fortschritt, die Bürokratie nimmt zu."

Bei Neumeyers Vorschau auf 2008 nahm naturgemäß das Stadtjubiläum die zentrale Position ein. Alles sei auf einem guten Weg, "es war und ist schön, zu erfahren, wie sich hier alle unsere Bürger einbringen". Die Spendenbereitschaft der Geschäftsleute und Unternehmer für das Stadtjubiläum sei überwältigend, bisher seien der Stadt dafür 60 000 Euro zur Verfügung gestellt worden. "Wenn nun bei bestimmten Veranstaltungen das Wetter mitspielt, dann werden wir alle zusammen in wirklich gelungenes Festjahr erleben", freute sich der Oberbürgermeister. Auch ansonsten sei die Stadt für ihre Aufgaben gut gerüstet: "Wenn wir uns in unserem vorgegebenen Rahmen bewegen, dann ist mir für die Zukunft nicht bange."

Musikalisch gestaltet wurde der Empfang von der Stadtkapelle Eichstätt, die unter anderem Händels Feuerwerksmusik einstudiert hatte, sowie von Vollblutmusiker Hugo Seebach am Flügel. Seebach, der kurz vor seinem 75. Geburtstag steht, sagte: "Ich zähle Eichstätt zu den schönsten Städten Europas, und ich bin dankbar, dass ich hier leben durfte und für die Menschen, mit denen man einfach wohltuend zusammenleben konnte." Die Überraschung des Abends kam freilich von Musiklehrer Andreas Kehr vom Gabrieli-Gymnasium. Der 32-Jährige hat für das Stadtjubiläum eine Erkennungsmelodie mit einem kurzen Text komponiert, die nun Premiere hatte. "Eichstätt feiert, 1100 Jahre Stadt zum Leben! Eichstätt feiert, komm’ und du bist mit dabei! In dieser Stadt herrscht so viel Leben, diese Stadt hat so viel zu geben, komm’ und sieh sie dir an!" Der OB nannte die Melodie den "Eurovisionssong unserer kommenden Veranstaltungen". Kehr selbst zeigte sich sehr zufrieden mit dem "schmissigen Satz", hinter dem die Idee steckt, die Buchstaben im Wort "Eichstätt" als Noten aufzugreifen. Die kurze, schwungvolle Melodie wird nun noch mit einigen Musikern der Stadtkapelle eingespielt, Schüler des GG haben den Text bereits auf Band gesungen. Rechtzeitig zum 5. Februar 2008, dem Jubiläumstag der Eichstätter Stadtrechte, wird das Werk auf der Homepage der Stadt Eichstätt zum Herunterladen bereit stehen. Dann können es die Bürger zum Beispiel als Klingelzeichen ihrer Handys verwenden.