Schmieriger Daten-Deal

Kommentar

22.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Der Fahrdienst-Vermittler Uber ist ein Meister darin, seine Geschäfte in rechtlichen Grauzonen zu betreiben. Die regulären Taxi-Unternehmen wie auch Stadtverwaltungen in aller Welt haben ihre liebe Not mit dem Weltkonzern, der gerne so tut, als wäre er nichts anderes als eine lässige Mitfahrzentrale.

Unfug: Uber ist ein knallhartes, oft aggressiv auftretendes Unternehmen - Skrupel sind nicht vorgesehen.

Anders lässt es sich nicht erklären, was jetzt bekannt wurde: Im Jahr 2016 gelang es Hackern, die Daten von 57 Millionen Uber-Kunden weltweit zu stehlen. Das Unternehmen verhandelte mit den Kriminellen und zahlte ihnen 100 000 Dollar "Lösegeld" gegen das Versprechen, dass die wertvollen persönlichen Daten der Kunden gelöscht würden. Ob das dann wirklich so geschah, wissen nur die Daten-Piraten selbst. Aber der gesunde Menschenverstand lässt zweifeln, dass es im Computer-Zeitalter "Ganovenehre" gibt.

Der Hammer ist, dass dieser schmierige Deal zwischen Konzern und Kriminellen mehr als ein Jahr lang verheimlicht wurde. Verantwortungsbewusstsein gegenüber beklauten Kunden? Fehlanzeige.

Was lernen wir daraus? Wer an die Sicherheit von Daten glaubt und daran, dass die Sache mit Uber ein bedauerlicher Einzelfall war, der glaubt auch ans Christkind. Der Uber-Sicherheits-Chef jedenfalls war zuvor in selber Funktion bei Facebook tätig.