Schmalz bringt 100-seitigen Antrag in den Kreistag ein

08.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:54 Uhr

Kelheim (DK) Peter-Michael Schmalz ist im Kelheimer Kreistag für seine Antragsfreude bekannt. Doch die jüngste Eingabe des umtriebigen ÖDP-Kreisvorsitzenden sprengt alle bisher gekannten Dimensionen. Etwa 100 Seiten umfasst sein jüngster Antrag, den er nach eigenen Angaben über mehrere Monate erarbeitet hat und nun ins Kreisparlament einbringt.

Das Konvolut beschäftigt sich mit einem "ganzheitlichen ökologischen und gesundheitlichen Ansatz" bei allen zukünftigen Bauvorhaben des Landkreises. Aus seiner Heimatgemeinde Langquaid bringt der ÖDP-Politiker nach eigener Aussage die entsprechende Erfahrung in Sachen ökologisches Bauen mit. Dort prüfe er seit 2002 alle Hoch- und Tiefbaumaßnahmen des Marktes auf die "bestmögliche Berücksichtigung baubiologischer und bauökologischer Gesichtspunkte", wie er betont.

Dieses Wissen will Schmalz dem Landkreis nun nicht vorenthalten und schnürte ein dickes Paket mit einer Reihe von Anlagen – das sind allein 94 Seiten – zusammen.

Seinen "grundlegenden Denkansatz" beschreibt der selbsternannte Bauexperte Schmalz damit, nach Möglichkeit nur solche Produkte zu verwenden, "bei denen möglichst wenig ,Chemie’ zum Einsatz kommt und möglichst wenig Energie für den Einsatz benötigt wird". Höhere Kosten nimmt der Vorsitzende der ÖDP im Landkreis dabei offensichtlich in Kauf. "Dass dies im Vergleich zu den heute weit verbreiteten konventionellen Produkten nicht ohne einen gewissen preislichen Mehraufwand geht, ist bekannt", schreibt er in seinem Antrag. Global betrachtet, da ist sich Schmalz sicher, rechnet sich die Sache aber: "Per Saldo ist es häufig so, dass finanzielle Vorteile im Kleinen volkswirtschaftliche Nachteile im Großen haben."

Konkret umfasst der Mammutantrag von Schmalz sieben Punkte: Verzicht auf Mineralwolle bei der Dämmung von Gebäuden und Polystyrolplatten im oberirdischen Bereich; dafür Verwendung von alternativen Dämmmaterialien; Außen- und Innenputze sowie Anstriche ohne Biozide; bestmögliche Beachtung des konstruktiven Fassadenschutzes; elektronisch geregelte Förderpumpen nicht nur beim Einbau von neuen Heizungen, sondern nach Möglichkeit auch bei der Sanierung bestehender Heizsysteme; genereller Verzicht auf PU-Schäume; grundsätzlich Einbau dreifach verglaster Fenster.

Wie die Pressestelle des Landratsamts gestern auf Anfrage des DONAUKURIER mitteilte, ist der Antrag von Schmalz bereits eingegangen. Allerdings stehe noch nicht fest, wann und in welchem Gremium er behandelt werde.