Eichstätt
Schleunig entschleunigen

Förderantrag für "Leben am Fluss" eingereicht - Stationen von Landershofen bis Wasserzell sollen heuer noch realisiert werden

21.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:32 Uhr
Mehr Aufenthaltsqualität: Im Rahmen des Projekts "Leben am Fluss" soll unter anderem dieser Abschnitt am Aumühlwehr zwischen Altmühl und Umgehungsbach mit "chilligen" Liegen bestückt werden. −Foto: Knopp

Eichstätt - Relativ überschaubarer Aufwand, möglichst hoher Wohlfühlertrag: So könnte das Motto des Projekts "Leben am Fluss" in Eichstätt lauten.

Wie mehrfach berichtet, sollen an der Altmühl von Landershofen bis Wasserzell acht sogenannte Entschleunigungsstationen und Ruheoasen eingerichtet werden, die den Fluss zugänglicher und erlebbarer machen. Die entsprechenden Förderanträge wurden vergangene Woche bei der LAG Altmühl-Donau eingereicht. Wenn es grünes Licht gibt, will die Stadt rasch loslegen mit der Entschleunigung.

Wie Tourismuschef Lars Bender in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses nochmals erläuterte, ist das Vorhaben eingebunden in das Leader-Projekt "Wassererlebnis Altmühltal". Ziel ist unter anderem, punktuell weitere Zonen mit Aufenthaltsqualität entlang der Altmühl zu schaffen. Die Stadt Eichstätt rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von rund 113000 Euro netto, davon sind knapp 68000 Euro als Leader-Zuschuss eingeplant.

Für das Geld werden dann die acht ausgewählten Standorte sozusagen aufgemöbelt: Am östlichsten Punkt zum Beispiel, an der Brücke in Pietenfeld an der Leithen, sollen Liegen aufgestellt werden und mithilfe des Gartenbauvereins ein "Altmühlstrand" entstehen. Wobei Bender freilich einschränkte: "Das hat mit karibischem Sandstrand nichts zu tun. Es ist eher einer Uferabflachung. "

So ziehen sich die Maßnahmen über insgesamt 13 Kilometer hin: Auf der Halbinsel bei der Bepo soll es ebenfalls zwei dieser "Altmühlliegen" geben, ebenso am Aumühlwehr mit Umgehungsbach. Aufgewertet werden sollen auch das Ufer am Badsteg, der Außenbereich am Haus der Jugend - unter anderem mit Bootsanlegestelle, Weidentipi und Slackline -, zwei Flächen am Rebdorfer Steg und am dortigen Wehr und schließlich der Bootseinstieg und -ausstieg in Wasserzell.

Neben den Liegen kommen teilweise neue Sitzgruppen zum Einsatz. Auch von dem ein oder anderen Altmühldeck ist die Rede. Gerade die Sitzgruppen waren Arnulf Neumeyer (SPD) ein Anliegen: Für 70-Jährige aufwärts seien Liegen wohl doch nicht so ganz geeignet, während Klaus Bittlmayer (Grüne) diese für ziemlich "chillig" befand. Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) betonte, es gebe natürlich noch die Möglichkeit nachzujustieren.

Ansonsten sollte einer Realisierung in diesem Jahr nichts mehr im Wege stehen, zumal sich das Wasserwirtschaftsamt und die Diözese als Eigentümer mehrerer Flächen wohlwollend und kooperativ zeigten. Grienberger zum Schluss: "Ich freue mich riesig. "

EK

Jürgen Knopp