stauS wegen B16-Ausbau
Schlagader wird Dauerbaustelle

Blechlawine rollt im Sommer durch die Dörfer - Nächstes Projekt am Neuburger Südpark

26.12.2018 | Stand 02.12.2020, 14:58 Uhr
  −Foto: Katrin Kretzmann

Die Bürger von Karlshuld und Weichering müssen geduldig sein.

Jahresrückblick 2018
Mehrere Wochen lang müssen sie mit einer Blechlawine vor ihren Haustüren leben. Schuld daran ist die Sanierung der B16 zwischen dem Weicheringer Tanklager und der Zeller Kreuzung, wegen der im September und Oktober täglich mehrere Tausend zusätzliche Fahrzeuge durch Karlshuld, Neuschwetzingen, Lichtenheim und Lichtenau sowie durch die Osterfeldsiedlung müssen. Die nächsten Großprojekte und damit auch die nächsten Staus sind unterdessen schon beschlossene Sache.

Es geht um einen Ausbau in mehreren Etappen. Nach dem dritten Fahrstreifen bei Weichering, der im Dezember 2017 fertig geworden ist, stehen auf der Bundesstraße 16 im Neuburger Stadtgebiet in den nächsten Jahren mehrere Vorhaben auf der Agenda. Der Startschuss am Südpark ist im Herbst bereits gefallen. Rund acht Millionen Euro soll der Bau eines neuen - und viel sichereren - Verkehrsknotens bei dem Einkaufsviertel kosten. Die Arbeiten, die im Frühjahr richtig anlaufen sollen, werden sich voraussichtlich bis Ende 2021 hinziehen. Zumindest vorübergehend ist laut den Planern des Staatlichen Bauamts Ingolstadt auch eine Vollsperrung nötig. "Hier ist einfach die Hölle los", meint Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling angesichts der täglich rund 11500 Fahrzeuge, für die am Südpark noch immer gefährliche Linksabbiegemanöver an der Tagesordnung sind.

Von Zähneknirschen ist in der Kreisstadt nichts zu spüren - ebenso wenig wie im Westen des Landkreises. In Burgheim profitieren die Bürger in den nächsten Jahren von einer Maßnahme in Schwaben. Denn dort, im Nachbarlandkreis Donau-Ries, ist der Ausbau der B16 ab 2021 geplant. Die Verantwortlichen des Bauamts in Augsburg wollen aber nicht einfach an der Grenze von Landkreis und Regierungsbezirk aufhören, sondern setzen die Dreispurigkeit bis nach Burgheim fort. Damit einher geht dort ein Umbau der Anschlussstelle.

Ganz anders sieht die Laune in Weichering und Karlshuld aus. Die Anwohner sind zwar überwiegend nicht grundsätzlich gegen den Ausbau der Bundesstraße, auf der viele von ihnen selbst regelmäßig unterwegs sind. Allerdings ist die Kritik an den ständigen Umleitungen durch die Dörfer doch recht groß. Gleichzeitig ärgern sich im Frühherbst auch die Bürger aus Weichering, Maxweiler und einigen anderen Ortschaften über zunehmenden Verkehr - obwohl sie gar nicht an der offiziellen Umleitung wohnen. Eine Lösung für dieses Problem ist allerdings nicht in Sicht.
 

Stattdessen laufen in Ingolstadt längst die Planungen für den vierspurigen Ausbau der Hauptverkehrsader, der im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist. 24 Kilometer - von der A9 bis Neuburg - umfasst das Projekt, das mehr als 170 Millionen Euro verschlingen wird. Die B16 wird also zur Dauerbaustelle, so wie sie es schon seit einiger Zeit mit kurzen Pausen ohnehin schon ist.

Stefan Janda  

Platzregen fluten Keller und UnterführungenHeftige Gewitter entladen sich über der Stadt, aber Neuburg kommt mit einem blauen Auge davon.
Die Ostendunterführung und die St. Andreasstraße tauchen vorübergehend ab, auch die Kanäle unter der Münchener Straße vermögen die Wassermassen nch einem Platzregen nicht mehr zu fassen. An diesem Abend fallen in wenigen Minuten über 50 Liter Regen pro Quadratmeter. In Stadtvierteln wie Ostend und Schwalbanger rückt die Freiwillige Feuerwehr aus und hilft beim "Entwässern" von Kellern und Schächten. Auf das ganze Jahr verteilt fallen freilich deutlich zu wenig Niederschläge. Die Landwirtschaft verzeichnet auf leichten Böden Einbußen bei der Getreideernte. Einige Maisfeld stehen wie ausgetrocknet da. Die Donau führt monatelang Niedrigwasser, die Stauwerke fahren mit Schwellbetrieb sozusagen auf Sparflamme.

 

Chefarzt in U-HaftAuf diese Publicity hätte der neue Krankenhausträger in Neuburg gerne verzichtet. Ein Chefarzt wird in der Klinik von Polizeibeamten aufgesucht und verhaftet. Der Mann soll sich von mehreren Beschäftigten erhebliche Geldsummen geliehen und gar nicht oder sehr spät zurückgezahlt haben. Ein Kioskbesitzer ist mit 5000 Euro betroffen und erstattet Anzeige bei der Polizei. Der Chefarzt muss sogar für fünf Tage in Untersuchungshaft, bevor er gegen Kaution freikommt. In der Klinik hatte er bereits vor dem Vorfall gekündigt. Geschäftsführerin Ulrike Kömpe kündigt für Anfang 2019 den Dienstantritt eines neuen Chefarztes an. Die Katholische Jugendfürsorge Augsburg (KJF) will auch die Gastroenterologie sowie die Notaufnahme stärken. Dazu soll weiteres Personal kommen. Auch für zwei Urologen, die ihre Belegarztätigkeit nach zehn Jahren gekündigt haben, soll Ersatz kommen. Und der Träger gibt den beiden Häusern in Neuburg einen neuen Namen: Aus Neuburger Kliniken St. Elisabeth wird KJF Klinik Sankt Elisabeth. Ein Imagefilm wirbt für die KJF Klinik. Intern merken viele der Beschäftigten, dass nicht mehr der Schwesternorden sondern ein stärker kaufmännisch handelnder Träger das Sagen hat. 

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Keime im TrinkwasserAbkochen, abkochen, abkochen: In rund 3500 Haushalten im nördlichen Kreis Neuburg-Schrobenhausen müssen die Bürger über Wochen hinweg beim Trinkwasser aufpassen. Der Grund sind Verunreinigungen mit Keimen. Die Mitarbeiter der zuständigen Arnbachgruppe arbeiten fieberhaft an einer Lösung, die Folgen ziehen sich jedoch bis ins neue Jahr hinein hin.

Verantwortlich für die Probleme im September und im Oktober ist wohl die Explosion in der kilometerweit entfernten Raffinerie bei Vohburg. Die Druckwelle beschädigt am 1. September das Dach des Weicheringer Wasserwerks, wodurch Vogeldreck durch einen Riss in der Abdeckfolie ins Innere gelangt. Das Problem: Genau unterhalb der Beschädigung befindet sich ein Becken, so dass die Keime ins Trinkwassernetz gelangen. Bei einer Routinebeprobung fällt die Verunreinigung umgehend auf.

Die Entwarnung nach einigen Tagen kommt jedoch wohl etwas zu früh: Im Oktober tauchen erneut Keime auf. Die Experten des Wasserversorgers gehen davon aus, dass einige Bakterien die Reinigungsaktion einen Monat zuvor überstanden haben. Das Wasserwerk Weichering geht hingegen vorerst nicht wieder ans Netz, dort läuft eine Grundreinigung. 

sja  

Das Jahr in Daten

Nein zu Wellness am Weiher 24. APRIL Auf dem Gelände der Weicheringer Weiher wird es keine Wellnessanlage geben. Darauf einigen sich die Mitglieder des dortigen Naherholungsvereins – und zwar mit überwältigender Mehrheit. Damit beenden sie  Überlegungen einer Investorengruppe, die über Monate hinweg eine solche Anlage realisieren will. Auch die Fachleute für Landesentwicklung können sich diese  vorstellen. Statt Hotel und Saunalandschaft soll es  einen vereinseigenen  Neubau für das marode Bierstüberl geben.Foto: Janda Vhs lässt abschleppen  10. JULI Die Volkshochschule Neuburg hat Ärger wegen der Abschlepppraxis in ihrem Hof.Wer nicht auf einer Liste eingetragen ist, riskiert, dass sein Auto aufgeladen und abgeschleppt wird. So geht es einer Dozentin und einer langjährigen Kursteilnehmern. Es kommt am Parkplatz  zu lautstarken Auseinandersetzungen mit dem Abschlepper.  Die beiden betroffenen Damen reichen Ziviliklage beim Amtsgericht  Neuburg ein.  Die Entscheidungen dazu fallen erst 2019.



Kran hebt Turm herunter 26. JULI  Die Turmspitze muss runter: Im Sommer hebt ein Kran die tonnenschwere  Konstruktion vom Dach des Neuburger Schlosses. Die Spitze hat sich bei Untersuchungen als derart marode erwiesen, dass eine Sanierung in luftiger Höhe nicht machbar gewesen wäre. Seitdem ruht das mehrere Jahrhunderte alte Teil in einem Hof neben dem Schloss, wo sich Handwerker darum kümmern. Die Aktion ist von der unteren Stadt aus bestens zu sehen. Hunderte Schaulustige sehen den Arbeitern dabei zu. Foto: Rein Revision im Papierstreit 5. FEBRUAR Der Streit um die blaue Tonne im Kreis Neuburg-Schrobenhausen beschäftigt nun die obersten Verwaltungsrichter im Land. Hintergrund ist ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs in Ansbach, das es dem Kreis ermöglicht hätte, der Schrobenhausener Firma Gigler die Papiersammlung zu verbieten. Denn das Landratsamt will die Abholung in eigener Hand regeln. Doch das Unternehmen zieht nun nach zehn Jahren Streit vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.



Brand im Bauwagen  1. MÄRZ Ein defektes Ofenrohr setzt am eiskalten 1. März den Wagen des Waldkindergartens bei Unterstall in Brand. Die Erzieherinnen bringen alle elf Kinder sofort ins Freie und versuchen das Feuer mit einem Schaumlöscher zu stoppen. Dann übernehmen die  Ortsfeuerehren aus Unterstall, Joshofen, Egweil und Ried den Einsatz. Alle Beteiligten bleiben unversehrt.  Als Ersatz will die Gemeinde Bergheim ein stabiles Holzhaus errichten.Foto: Rein Firmenchef verurteilt 5. DEZEMBER Die  Härte der Justiz trifft einen 64-jährigen Firmenchef  aus dem Landkreis. Das Schöffengericht Neuburg verurteilt ihn zu eineinhalb Jahren Haftstrafe, weil er in früheren Jahren ungarische Arbeiter als Scheinselbständige beschäftigt habe. Damit seien 289 000 Euro Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt worden. Der Beschuldigte weist alle Vorwürfe zurück und geht in die Berufung vor dem Landgericht Ingolstadt. Gegen den Sohn des Handwerkmeisters wird ein Verfahren wegen Verdachts auf Falschaussagen eingeleitet. r