Weichering
Schilder für rasche Hilfe

Rettungstreffpunkte sollen Einsatzkräfte bei Forstunfällen an den richtigen Ort leiten

24.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Rettungstreffpunkt: Nadja Fischer (r.) von der Forstverwaltung erklärt die Funktion und Notwendigkeit der Beschilderung. Wichtig sei diese, damit Rettungskräfte den Unfallort im Wald zügig ausfindig machen können. - Foto: Schittenhelm

Weichering (shm) 2019 - 2078 - 2083 - 2097: vier Nummern, die für Waldspaziergänger und Waldbesitzer in Weichering zur Selbstverständlichkeit werden sollen. Auch wenn sich natürlich niemand wünscht, das man diese Kennnummern jemals braucht, denn diese Ziffern sind im System der Integrierten Leitstelle hinterlegt, um Feuerwehr oder Rettungsdienst im Einsatzfall an die korrekte Waldstelle zu leiten, erklärt Nadja Fischer, im Amt für Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen zuständig für den Bereich Forst.

Ziel sei es, die Verletzten bei Forstunfällen so gut und effizient wie möglich zu versorgen. "Wenn ich den Leuten vom Rettungsdienst nur sagen kann an der dritten Eiche links, dann tun die sich natürlich schwer, die verletzte Person im Forst schnell zu finden", beschreibt Forsträtin Fischer die Problematik.

Was es mit den vier Ziffern auf sich hat, sei schnell erklärt, so die Forsträtin: "Ist die erste Ziffer eine 1, befinden wir uns im Staatswald, die 2 besagt, dass es sich um einen Wald innerhalb der bayerischen Forstverwaltung handelt. Die weiteren drei Ziffern dagegen beschreiben den GPS-hinterlegten Standort." In Weichering und Lichtenau sind es eben genau diese vier Nummern. Und die sind in Lichtenau (2078) etwa in der Mitte des Dorfes, sowie die übrigen drei rund um Weichering platziert. Das eine Schild (2097) steht an der Obermühle, ein weiteres westlich der Madonneneiche (2083) und das dritte im Forstbereich in der Verlängerung der Bahnhofstraße (2019).

Die Gemeinde Weichering ist im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die erste Gemeinde, in der die Beschilderung aufgestellt wurde. Mitarbeiter des Bauhofes haben sie an vier gut sichtbaren Stellen angebracht, die vom Amt für Landwirtschaft und Forsten im Vorfeld mit ausgewählt wurden, erklärt Bürgermeister Thomas Mack. Auch im Landkreis Pfaffenhofen sind erst an zwei Standorten die Schilder angebracht. Ziel sei es jedoch, diese Beschilderung in den kommenden Jahren sukzessive anzubringen, so Nadja Fischer, die sich sehr wohl bewusst ist, dass es einige Zeit dauern wird, bis sich die neue Rettungsbeschilderung im Forst in die Köpfe der Bevölkerung eingebrannt hat. Insgesamt sollen dann in den beiden Landkreisen 276 Schilder stehen. Drei bis fünf Rettungstreffpunkte sind je 1000 Hektar Wald angedacht. Diese befinden sich bayernweit vorwiegend an Staats-, Kreis- und Gemeindeverbindungsstraßen.

Bürgermeister Thomas Mack setzt auf den Faktor Zukunft, wenn es um die Bekanntheit der Schilder geht: "Unsere Schulleiterin hat bereits angekündigt, dass diese Beschilderung im Heimat- und Sachkundeunterricht der Grundschüler mit aufgenommen wird. Dort lernen die Kinder ohnehin, wie sie sich im Rettungsfall zu verhalten haben. Die Rettungstreffpunkte im Wald werden künftig mit aufgenommen, denn sie können nur im Zusammenspiel mit der Alarmierung des Rettungsdienstes wirkungsvoll werden."