Schiedsrichter kein FCS-Freund

14.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:25 Uhr
Im Match gegen den TSV Bobingen das Opfer einer Verwechslung: FCS-Kapitän Martin Stanek (r.). - Foto: F. Gründer −Foto: Franz Gründer (Franz Gründer)

Schrobenhausen (SZ) Der FC Schrobenhausen steckt nun endgültig mitten im Abstiegskampf. Die schlechte Chancenverwertung, katastrophale Abwehrschnitzer und ein äußerst schwaches Schiedsrichtergespann waren am Samstag die Gründe für die 3:5-Heimpleite gegen den TSV Bobingen.

"Wir haben das Spiel selbst verloren, ich will nichts auf den Unparteiischen schieben", hält Winfried Buchhart seinen Unmut über Referee Andreas Mörgenthaler – ganz im Gegensatz zu den anderen FCS-Anhängern – noch zurück. In den Anfangsminuten gab schließlich die Schrobenhausener Abwehr weit mehr Anlass zur Kritik: Nach einem weiten Einwurf der Bobinger schlief die Hintermannschaft der Gastgeber komplett, Jürgen Echter konnte den Ball im Strafraum annehmen und flach nach innen spielen, wo Alexander Detke keine Probleme hatte, einzuschießen (6.).

Zoran Petrovic hatte sein Team im Gegensatz zur 0:2-Niederlage in Lechhausen kräftig umgekrempelt: Alexander Henze, der den verletzten Norbert Aulinger im Schrobenhausener Kasten ersetzte und seine Aufgabe sehr ordentlich machte, war ebenso ins Team gerückt wie Deniz Samsa, Tobias Goebel und Daniel Grassert, der diesmal über die linke Seite kam. Turgay Yilmaz, Daniel Kögl und Zoran Petrovic selbst nahmen dafür auf der Ersatzbank Platz.

"Ohne dass sich unser Trainer davon beeinflussen ließ, war das, mit Ausnahme von Benny Richter, wohl die Aufstellung, die die Leute in den vergangenen Wochen gefordert hatten", so Buchhart, der sehen durfte, dass sein Team nach der kalten Dusche immer besser ins Spiel kam und teilweise attraktiven Fußball bot.

Zeljko Brnadic beispielsweise ließ seinen Gegenspieler im Strafraum aussteigen und schoss den Ball anschließend freistehend am Kasten vorbei (14.). Der FCS drängte vehement auf den Ausgleich und kam durch Thomas Meier (20.) und einen Kopfball von Zeljko Brnadic (29.) zu weiteren guten Chancen, ehe Tobias Goebel dann endlich für das 1:1 sorgte: Einen Pass von Deniz Samsa nahm der 19-Jährige im Strafraum hervorragend an und platzierte das Leder anschließend im Bobinger Kasten (31.). Auch das 2:1 resultierte aus eine schönen Kombination, bei der die Bobinger nur staunend zusahen: Reinhold Eweka schickte Daniel Grassert, der setzte sich auf der linken Seite durch, und Thomas Meier stand nach dessen Hereingabe goldrichtig (36.).

Doch so gefällig die Schrobenhausener nach vorne spielten, so desolat präsentierten sie sich beim 2:2 in der Defensive: Nach einem Freistoß der Gäste stand wiederum ein Bobinger Akteur im Sechzehner völlig frei, bediente Jürgen Echter, und der traf zum überraschenden Ausgleich (39.). "Solche Gegentore sind eine Katastrophe und dürfen einfach nicht fallen, da fehlt es scheinbar an der geistigen Frische", analysiert Buchhart, der dann mit ansehen musste, wie die Gäste mit ihrem dritten Angriff durch Jürgen Echter auf 3:2 aus Bobinger Sicht erhöhten (43.).

Doch es kam noch schlimmer für den FCS: Onur Gezgin sah nach einem harten Einsteigen auf der rechten Seite die Rote Karte (44.). "Ein berechtigter Platzverweis, der für mich der Knackpunkt in diesem Spiel war. Bis dahin hatten wir die Partie trotz des Rückstandes im Griff", so Buchhart. Nach knapp einer Stunde musste mit Martin Stanek der zweite Schrobenhausener das Spielfeld verlassen. Er erhielt nach einem Foulspiel Gelb-Rot, wobei der Verteidiger die erste Karte in Halbzeit eins irrtümlich erhalten hatte: Robert Lexa hatte nach einer strittigen Entscheidung des Unparteiischen reklamiert, nicht etwa der neue FCS-Kapitän Stanek.

Trotz der Unterzahl und dem zwischenzeitlichen Gegentreffer zum 2:4 durch Roland Fox (63.) steckten die Gastgeber nicht auf und bewiesen tolle Moral. Tobias Goebel holte einen Strafstoß heraus, den der eingewechselte Zoran Petrovic souverän verwandelte (75.). Dann hatte Schiedsrichter Andreas Mörgenthaler einen weiteren Auftritt, als er den Gastgebern nach einem klaren Foul an Zeljko Brnadic einen weiteren Strafstoß untersagte und dem protestierenden Daniel Grassert stattdessen die Rote Karte zeigte (79.). Mit drei Mann weniger kassierten die Platzherren schließlich noch das 3:5 durch Michael Deschler in der 90. Minute – die endgültige Entscheidung.