Riedenburg
Schauspieler schlittern von einem Schlamassel ins nächste

Altmühlbühne Riedenburg probt eifrig am bayerischen Stück "Die Ritter san los" – Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag

14.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:41 Uhr

Mit gezücktem Minischwert ziehen die Mitglieder der Altmühlbühne um Regisseurin Bettina Mansdorfer (links) in die diesjährige Aufführungsrunde. Die Premiere des lustigen Stücks „Die Ritter san los“ ist am 14. November im Fuchsstadel - Foto: Erl

Riedenburg (er) Es ist gar nicht so einfach, ein Theaterstück so zu spielen, als wäre die gesamte Truppe komplett untalentiert. Zumal, wenn man – wie die Altmühlbühne Riedenburg – schon mal mit dem Amateurpreis „Larifari“ für besondere schauspielerische Leistung ausgezeichnet worden ist.

Doch genau diesen Anschein von Dilettantismus verlangt das Rollenspiel „Die Ritter san los“ von Ulla Kling in der neuen Inszenierung der Altmühlbühne nun von den Schauspielern.

„Die Proben waren noch nie so lustig wie heuer“, verrät dann auch Christian Hollweck, ein Urgestein der Altmühlbühne, von den bisherigen Treffen im Probenraum in Thann. Der Inhalt des Stückes ist rasch umrissen: Das Jubiläum des Dorfpfarrers steht an und der Gemeinderat beschließt, ihm zu Ehren ein Ritterspiel aufzuführen, weil der Herr Pfarrer das Schauspiel doch so gerne hat. Der Dorfwirt nimmt die Sache couragiert in die Hand und verspricht die weibliche Hauptrolle seiner Schankkellnerin Resi. Doch keiner will in dem Stück die Rolle spielen, die ihm zugedacht ist und bald schlittert die Truppe von einem Schlammassel ins andere.

Die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit verwischen sich, die Proben für das Ritterspiel entwickeln sich zu einem hochdramatischen – für die Zuschauer im Fuchsstadel allerdings höchst vergnüglichen – Spektakel. „Es ist im Grunde ein Theater im Theater mit Blick in die Probenarbeit, wie es eigentlich nicht laufen soll“, erläutert Regisseurin Bettina Mansdorfer.

Sie hat sich die Auswahl des neuen Bühnenstückes nicht leicht gemacht und viele Rollenbücher gewälzt. Ausschlaggebend für die Wahl war letztlich auch der Wunsch der Fans, wieder mal was ganz Lustiges zu spielen. „Diese Inszenierung unterscheidet sich von den vergangenen Stücken deutlich“, verrät Mansdorfer im Vorfeld.

Die Kunst ihrer Mitspieler – unter ihnen Robin Schlögl als Neuzugang – besteht nun darin, die vielen kleinen Malheure und Pannen, die sich auch in einen normalen Probenalltag einschleichen können, etwas überzeichnet auf die Bühne zu bringen. Schon bei den Szenenabfolgen in Thann lässt sich erahnen, dass dabei die Grenze zwischen Schauspiel und Realität fließend sein kann – was oft mit einem schallenden Lachen der zehn Darsteller quittiert wird.

Noch haben die Akteure ein paar Wochen Zeit, um die Finessen dieses Theaterstücks als Bühne auf der Bühne einzustudieren, bis sich der Vorhang zur Premiere am 14. November im Fuchsstadel hebt. Seit dem Riedenburger Volksfest proben sie schon regelmäßig an drei Abenden pro Woche und vor der Premiere wird die Taktzahl noch erhöht. Insgesamt sind neun Aufführungen bis zum Finale am 5. Dezember geplant.

Eine Herausforderung nicht nur für die Darsteller auf der Bühne, sondern auch für die Souffleure, wie Mansdorfer betont. Diese Aufgabe übernehmen heuer Stefanie Gruber und Andrea Diepold, beide sind neu in der Truppe. „Die Funktion der Souffleure wird zumeist sehr unterschätzt. Auf der Bühne ist alles live. Die Souffleure müssen den kompletten Text fast auswendig können und punktgenau reagieren, wenn ein Darsteller mal hängt. Die Zuschauer sehen nie, wie aufopferungsvoll die bei ihrer Arbeit sein müssen“, rückt Mansdorfer die Einsager ins rechte Licht. Neue Mitglieder sind der Stammtruppe immer willkommen, die Akteure der Altmühlbühne freuen sich über jeden, der bei ihrer Theatertruppe mit machen möchte. Egal ob auf der Bühne oder im Hintergrund.

Der Kartenvorverkauf beginnt am 19. Oktober bei Schreibwaren Kirchmeier in Riedenburg, An der Altmühl 19. Für Erwachsene kostet die Eintrittskarte elf Euro, für Kinder bis 14 Jahren werden sieben Euro verlangt. Auch heuer werden wieder neun Freikarten im Kartenvorverkauf versteckt. Das Zufallsprinzip entscheidet, wer sie bekommt.