Stepperg
Schatzsuche im Landkreis

Roland Weigert präsentiert neue Panoramakarte im Garten von Graf Guy von Moy in Stepperg Natur- und Gartenschätze

13.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:49 Uhr

Eingebettet in saftigem Grün und blühenden Kastanien: Schloss Stepperg. Im prächtigen Garten des Ehepaars von Moy stellte Landrat Roland Weigert im Beisein zahlreicher Bürgermeister die neue Panoramakarte vor, die Natur- und Gartenschätze im Landkreis und darüber hinaus vorstellt. - Fotos: Schmitt

Stepperg (SZ) Das Ehepaar von Moy hat seine Türen geöffnet, um die neue Panoramakarte zu den Natur- und Gartenschätzen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zu präsentieren - denn sein Schlosspark ist eines von 40 ausgesuchten Zielen.

"Ich freue mich hier sein zu dürfen, und die Zeit der Erholung und Entspannung in ihrer Gartenanlage kommt mir, und damit auch meinen Mitarbeitern, sehr zugute", so Weigert zur Begrüßung der geladenen Gäste gewohnt launig. Graf von Moy ging in seinen Ausführungen auf die geschichtliche Bedeutung von Schloss Stepperg ein. Seinen Anfang fand alles mit der Kurfürstin Maria-Leopoldine. Sehr jung vermählt, soll sie zu ihrer Hochzeit, mit Blick auf ihren greisen Gemahl, gesagt haben, "Gott sei Dank ist der schon so alt". Tatsächlich war sie schon vier Jahre später Witwe.

Nun führte die als das "enfant terrible" beschriebene junge Dame ein atemberaubendes Leben. Ein Geschick für gute Geschäfte verhalf ihr zu einem Vermögen. Man nannte sie sogar "die Retterin Bayerns", als die blutjunge Kurfürstin 1799, nach dem Tod ihres Ehegemahls, durch ihr mutiges Auftreten verhindert hatte, dass Bayern an Österreich fiel. "Also stehen wir auf historischem Boden, und erleben hier und heute bayerische Geschichte vor Ort", so Weigert.

Beim Gang durch den Garten, den Gräfin Verena von Moy als ihr fünftes Kind bezeichnet, wird man immer wieder aufs Neue überrascht. 1815 als Landschaftspark nach englischem Vorbild angelegt, ist die Anlage geprägt von großzügigen Rasenflächen, mit mächtigen Einzelbäumen aber auch alt eingewachsenen Baumgruppen. Amphoren, Statuen, ein Badehaus sowie ein Aussichtshügel mit kleinem Rundtempel lenken den Blick des Betrachters immer wieder in eine andere Richtung, ohne aber das Gesamtbild verwirrend wirken zu lassen. Zu einer alten Eiche, dem sogenannten Galgenbaum, weiß der Graf auch eine Anekdote zu erzählen. "Die Bezeichnung stammt aus meiner Kinderzeit, und hat etwas mit den Puppen meiner Schwestern zu tun", meinte er augenzwinkernd. Dass auch die Gräfin mit Herzblut an ihren Bäumen hängt, merkt man spätestens als sie zwei betagte, aber prächtige Linden, liebevoll als die "alten Damen" des Parks bezeichnet.

Im Herzen des weiträumigen Geländes steht ein ganz besonderes Gewächs. Gräfin von Moy bezeichnet es als Stepperger Zwerglinde, die schon Experten aus aller Welt ein Rätsel aufgegeben hat. Der Graf berichtet, dass er den Baum schon aus frühester Jugend kennt. "Gewachsen ist er seit dem nicht mehr, aber er grünt in jedem Frühjahr."

Als nur einer von 40 Schätzen, deren Standort die Panoramakarte anzeigt, gehört der Schlosspark von Stepperg zweifellos zu einem der sehenswertesten. Da die wunderschöne Parkanlage in Stepperg in privatem Besitz ist, kann sie leider nicht öffentlich zugänglich gemacht werden. "Bei Gruppenanmeldungen bin ich aber gerne bereit, einen geeigneten Termin zu finden", so Graf Guy von Moy.

Die drei Landschaftsformen der Region, der Jura, das Moos und das tertiäre Hügelland, halten eine Vielzahl von weiteren Kostbarkeiten zur Entdeckung bereit, alle beschrieben in dieser neuen "Schatzkarte". Nach der Vorstellung der Panoramakarte bleibt nur die spannende Frage - wie lange dauert es bis sie vergriffen ist?

 

Nähere Informationen zur Panoramakarte sind unter www.neuburg-schrobenhausen.de, Tourismus, Kultur & Freizeit, Natur- und Gartenschätze erhältlich. Dort kann man die Karte auch herunterladen. Außerdem liegt sie in der Touristinformation und in den Gemeindeverwaltungen aus.