Freystadt "Mal wieder alles gutgegangen", so fasst Stephan Pistorius, Teammanager des TSV Freystadt, die Spiele vom Wochenende zusammen. Trotz vier Ausfällen konnten die Freystädter ein spielstarkes Team zum Rückrundenstart der Badminton-Regionalliga Süd-Ost aufbieten. Die Partie gegen den TV Marktheidenfeld II, der mit einigen Bundesligaspielern seiner ersten Mannschaft antrat, endete 4:4-Unentschieden. Im Duell gegen den ESV Flügelrad Nürnberg ließen die Freystädter nichts anbrennen und siegten 7:1.
Wieder einmal gab es beim TSV bis zur Abgabe der Mannschaftsmeldung einige Fragezeichen, wie man gegen die in Bestbesetzung angereisten Unterfranken punkten kann. Nachdem Katarina Galinec, Andreas Bittner und kurzfristig auch Mannschaftsführerin Stefanie Spies krankheitsbedingt nicht spielen konnten, fiel mit Katharina Rudert verletzungsbedingt eine weitere Leistungsträgerin aus. Kurzfristig wurde Sara Loncar nachnominiert. Die Serbin ist Trainingspartnerin von Luca Milic, kennengelernt haben die Freystädter sie beim gemeinsamen Trainingslager zu Saisonbeginn. Ursprünglich war Loncar nicht für einen Einsatz im Regionalligateam eingeplant, erwies sich aber am Wochenende als Glücksgriff. Erleichterung kehrte im Freystädter Team ein, als feststand, dass ihre Nummer eins, Luca Milic spielen kann. Er war am Freitagabend in der Ukraine bei einem internationalen Turnier ausgeschieden, verpasste aber seinen Flug. So übernachtete er auf dem Flughafen in Kiew, um in den frühen Morgenstunden nach München zu fliegen. Stark übermüdet traf er in Freystadt ein, signalisierte aber, dass er spielen kann.
Die Begegnung gegen Marktheidenfeld begann mit dem ersten Herrendoppel. Nach zwei Sätzen und ausgeglichenem Spiel ging es in den Entscheidungssatz, der an die Unterfranken ging. Für den 1:1-Ausgleich sorgte das neuformierte Doppel Friederike Rudert/Sara Loncar. Sie harmonierten von Anfang an und ließen ihren Gegnerinnen beim 21:14, 21:7 keine Chance. Ihre erste Saisonniederlage kassierten Andreas Pistorius/Filip Spoljarec im zweiten Doppel. Nach gewonnenem ersten Satz und trotz Führung im zweiten Satz mussten sie das Spiel gegen die bundesligaerfahrenen Marktheidenfelder im Entscheidungssatz noch abgeben. Im Spitzeneinzel merkte man Luca Milic seine Müdigkeit an. Überraschend gab er den ersten Satz ab, quälte sich dann mühsam zum Sieg im Entscheidungssatz. Das Dameneinzel verlief sehr einseitig zugunsten von Sara Loncar, die in zwei Sätzen gewann. Die nachfolgenden Herreneinzel gingen beide an den TV Marktheidenfeld, so musste das abschließende Mixed entscheiden. Sebastian Keller und Friederike Rudert behielten die Nerven und sicherten dem TSV mit ihrem Sieg das 4:4.
Im Sonntagsspiel gegen den ESV Flügelrad Nürnberg stand der TSV Freystadt nach dem Punktverlust gegen Marktheidenfeld unter Druck: Ein weiterer Punktverlust gleich zu Rückrundenbeginn hätte im Kampf um die Meisterschaft im Fernduell gegen Dillingen einen ersten Rückschlag bedeutet. Nachdem am Vortag die Halle nur spärlich besetzt war, freute man sich beim TSV im Derby trotz 2G-plus-Regelung und Maskenpflicht, knapp 100 Zuschauer begrüßen zu dürfen. Der ESV Flügelrad Nürnberg trat nahezu in Bestbesetzung mit seinen jungen Nachwuchsspielern an, allen voran mit Kilian Maurer, Jugend-Nationalspieler und Bronzegewinner bei der letzten Junioren-EM. Die Begegnung lief von Anfang an optimal für Freystadt. Sebastian Keller/Luca Milic sowie Andreas Pistorius/Filip Spoljarec gewannen die beiden Doppel und auch das Damendoppel Friederike Rudert/Sarah Loncar hatte keine Probleme, sich durchzusetzen. Auch alle drei Herreneinzel zeigten sich gegenüber dem Vortag deutlich verbessert, so siegten Luca Milic, Filip Spoljarec und Andreas Pistorius ohne Satzverlust. So war die Partie schon frühzeitig entschieden, als Sara Loncar gegen die Neumarkterin und südostdeutsche Meisterin Ella Neve aufschlug. Beide sind Schülerinnen, spielen internationale Jugendturniere und trainieren professionell. Neve an der Bertolt-Brecht-Schule, dem bayerischen Leistungszentrum, Loncar in Belgrad mit der serbischen Nationalmannschaft. Das Spiel verlief über drei Sätze absolut ausgeglichenen, Neve konnte dem permanenten Angriffsspiel von Loncar gut entgegenhalten. Das Spiel endete mit 22:24, 21:18 und 22:20 für Loncar. Viele Zuschauer waren sich einig, das beste Dameneinzel seit den Bundesligazeiten des TSV Freystadt gesehen zu haben. Den Ehrenpunkt für Nürnberg machte das Mixed zum Endstand von 7:1 für Freystadt.
HK
Stephan Pistorius
