Sanierungspläne für das Schuryhaus

20.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:07 Uhr

Planierraupe und Walze sind im neuen Burgheimer Gewerbegebiet bereits im Einsatz. Nach dem jüngsten Gemeinderatsbeschluss begannen die Erschließungsarbeiten auf dem neu ausgewiesenen Gebiet nördlich der Bundesstraße 16. Die ersten Neuansiedler werden ebenfalls in diesem Jahr mit ihren Bauarbeiten beginnen. - Foto: Maier

Burgheim (DK) Enorme Fortschritte mache der neue Friedhof am Nordhang, berichtete Bürgermeister Albin Kaufmann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Eines der letzten Gewerke ist die Einfriedung. Einstimmig fiel der Beschluss für Maschendrahtzaun, ohne Rabatte, 1,25 Meter hoch, mit Bepflanzung.

Den entsprechenden Auftrag über 6200 Euro erhielt die Firma Landes aus Mittelstetten. Die Firma Heid aus Augsburg liefert den grauen Vorhang zum Leichenhaus für 2600 Euro.

Die erste Baugenehmigung im neuen Gewerbegebiet nördlich der B 16 segnete der Gemeinderat ebenfalls ab. Stephan Lunzner wird dort eine Mehrzweckhalle mit Holzvergaseranlage und eine Schütthalle mit Trockenkammer errichten. Die ursprünglich angedachte Bioerdgasanlage soll nicht mehr realisiert werden. Nachdem hier Stoffe mit erhöhter Brandgefahr gelagert und verarbeitet werden, ist die Zustimmung des Landratsamtes nötig.

Auf Nachfrage von Johannes Hieber wird der Lärmschutz in die Baugenehmigung aufgenommen. Die Hackschnitzel werden nur angeliefert, gehackt werden sie im Holzenergiehof, der ehemaligen Trocknungsanlage. Auf Holz als Wärmespender setzt auch Alexander Biehler am Fasanenring. Der Gemeinderat genehmigte die beantragte Holzlege mit 24 Quadratmetern.

Architekt Walter Herb kann die Statik zur neuen Stützmauer am Leitenbach erstellen lassen. Den Auftrag erhielt das Ingenieurbüro Metz aus Auhausen für 5500 Euro. Ursprünglich hätte die Stützmauer parallel zum Brückenbau durch den Landkreis errichtet werden sollen. Dabei gebe es allerdings erhebliche Verzögerungen, berichtete Bürgermeister Albin Kaufmann. Die prüfende Stelle bei der Regierung von Oberbayern sei derzeit nicht besetzt, sodass sich Genehmigung und Ausschreibung noch hinzögen. Burgheim will noch günstigere Preise erzielen. Der Gemeinderat stimmte für die Abkoppelung vom Brückenbau, die Ausschreibung für die Stützmauern und den Weiterbau an der nördlichen Straße.

In der vorletzten Sitzung beantragte der Leidlinger Bernhard Reitberger die Aufstellung eines Bebauungsplanes für eine Zufahrt zu seinem Grundstück. Dies lehnte der Gemeinderat ab, Reitberger legte Widerspruch ein. Zugleich schickte der Leidlinger eine Petition an den Landtag und an die Regierung. Landratsamt und Bayerischer Gemeindetag bestätigten der Gemeinde Burgheim, dass sie richtig gehandelt habe und der Gemeinderatsbeschluss endgültig sei.

Bauwagenplatz fraglich

Ihre neue Stihl-Motorsäge kann die Burgheimer Feuerwehr schon bald zum Einsatz bringen. Am Bahnhof muss ein absterbender Baum gefällt werden. Der wurde zwar vor ein paar Jahren saniert, inzwischen ist er aber nicht mehr zu retten. Gemeinderat Albert Hoesch beobachtete, dass im Stamm ein Kleiber haust. Auf den gefiederten Bewohner soll Rücksicht genommen werden.

Ob im Westen Burgheims in einer Sandgrube ein Bauwagenplatz für Jugendliche entstehen wird, ist fraglich. Denn man sieht dort erhebliche Gefahrenpotenziale durch die Nähe zum Bahngleis und die Unfallgefahr an der Abbauwand. Müll, mutwillige Beschädigungen von Baumaschinen, offenes Feuer, Alkoholgelage und das bisherige Verhalten der Jugendlichen am Kriegerdenkmal seien für die Firma, die die Grube betreibt, Grund genug, das Gesuch abzulehnen. Der Bauausschuss und die Firmenleitung werden sich an Ort und Stelle treffen um Details zu erörtern.

Für 1100 Euro wird die Gemeinde einen Schrank für die gemeindlichen Fahnen und Banner kaufen.

Nach Ansicht des Gemeinderates feiert die Bürokratie weiter fröhliche Urständ. Nach einer Überprüfung durch die Regierung von Oberbayern muss zur Kläranlage eine Explosionsschutzdokumentation angefertigt werden. Die Firma Arnold aus Kissing erhält dafür 1600 Euro.

Erfreut teilte Bürgermeister Kaufmann dem Gemeinderat mit, dass die B 16 bis Burgheim dreispurig werden soll. Der Vertrag zur Absiedlung von Moos ist in Burgheim eingetroffen. Der "negative Bauleitplan," wie ihn das Umweltministerium fordert, ist der Marktgemeinde ein Dorn im Auge. Der Vertrag wird nun durch den Gemeindetag geprüft. Viel erfreulicher sei die Absicht der Familie Neubauer zu werten, das "Schuryhaus," eines der ältesten Gebäude im Markt, zu sanieren. Möglich sei dies nur, wenn dafür Mittel aus der Städtebauförderung fließen. Als Burgheim im 18. Jahrhundert noch die "niedere Gerichtsbarkeit" hatte, waren im "Schuryhaus" Gericht und Gefängnis untergebracht.

Etwas ungehalten reagierte Bürgermeister Albin Kaufmann auf die Ankündigung von Hirsthofbauer Rudolf Braun, gegen die Straßenpfeiler von Wengen nach Hirst Unterschriften zu sammeln. Bisher wurden dort Schneeruten gesteckt. Kaufmann forderte energisch, "den Fortschritt zu akzeptieren". Beispielsweise ein Rettungswagen solle schnell zum Ziel kommen.