Burgheim
Sanierungsfall Bahnhof

Historisches Gebäude aus dem Jahr 1874 soll mit Hilfe von ARGE-Fördermitteln renoviert werden

12.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:57 Uhr

Das Burgheimer Bahnhofsgebäude könnte ein Sanierungs-Projekt für die ARGE Urdonautal werden. Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 1874, aus der Zeit des ersten deutschen Wirtschaftsbooms - Foto: Maier

Burgheim (DK) Kurz war sie zwar, die Gemeinderatssitzung in Burgheim, aber dennoch kam so Einiges auf den Tisch: die Gleichstromtrasse, der Bahnhof und die interkommunale Zusammenarbeit.

Gerade mal 18 Minuten dauerte der öffentliche Teil der jüngsten Sitzung des Burgheimer Marktgemeinderates. Im Zusammenhang mit der Gestaltung der Außenanlage beim Burgheimer Feuerwehrhaus stellte sich nun nach 40 Jahren heraus, dass sowohl der Ober- als auch der Unterflurhydrant zu tief gesetzt wurden. Zusätzlich verbauten die Handwerker damals beim Schieber für den Hausanschluss Messingteile. Die stellen nach heutigen Erkenntnissen eine große Gefahr dar: Rohrbrüche. In einer Eilentscheidung beauftragte der Bauausschuss den Zweckverband zur Wasserversorgung der Burgheimer Gruppe, die baulichen Defizite für rund 4000 Euro zu beheben.

Burgheims Feuerwehrkommandant Anton Gutjahr stellte den Mitgliedern des Bauausschusses außerdem die Schlauchwaschanlage mit ihren Möglichkeiten vor. Die Maschine kostete knapp 65 000 Euro. Dritter Bürgermeister Sebastian Zitzmann (CSU) fragte nach, wie oft die Anlage im Betrieb sei. Mit der Anlage arbeite man wöchentlich und das Personal sei voll ausgelastet, lautete die Antwort. Inzwischen besteht auch eine Anfrage aus Ehekirchen zur Mitbenutzung der Schlauchwaschanlage. Der Gemeinderat wertete dies als ein positives Zeichen der interkommunalen Zusammenarbeit. Die beiden Kommandanten und die Gerätewarte werden zur nächsten Gemeinderatssitzung eingeladen.

Die interkommunale Zusammenarbeit soll durch das Entwicklungskonzept ARGE Urdonautal vorankommen. Jede Mitgliedsgemeinde sollte drei ehrenamtliche Mitarbeiter für die ARGE benennen. Dritter Bürgermeister Sebastian Zitzmann regte an, dass sich ausscheidende Gemeinderäte dafür bestens eignen würden. Bürgermeister Albin Kaufmann (FW) erläuterte, dass durch die ARGE auch die Städtebauförderung neu ausgerichtet wird. Die Fördermittel fließen künftig an die ARGE, die wiederum das Geld an die Gemeinden mit dem besten Konzept verteilt. Ein wichtiges Objekt für Burgheim sei das Bahnhofsgebäude. Unter den zehn Mitgliedsgemeinden haben nur Dollnstein, Unterhausen und Burgheim einen Bahnhof.

Das Burgheimer Gebäude stammt aus dem Jahr 1874, eine Zeit des Aufbruchs. Die Reichsgründung vom Januar 1871 löste in Deutschland einen enormen Wirtschaftsboom aus. Ein kleines Stück des „Kuchens“ bekam auch Burgheim durch seinen Bahnhof.

Weiterhin regte Albin Kaufmann „Übernachten in der Klosterzelle“ an. Das ehemalige Kloster bei der Georgikirche ist allerdings Privateigentum. Darum liegt das nicht in der Hand der Gemeinde.

Schließlich stellte Bürgermeister Albin Kaufmann noch einen Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer vor. Darin lehnt Burgheim die Gleichstrompassage Süd-Ost energisch ab und begründet dies auch. Aktuell haben sich 171 Bürger per Unterschrift gegen die Trasse ausgesprochen – und es werden täglich mehr. Ebenfalls zur Sprache kam eine Bauvoranfrage der Firma Thomatex zur Erweiterung des Betriebsgebäudes. Der Gemeinderat gab grünes Licht, doch nun müssen noch mehrere Fachbehörden den Antrag prüfen.