Denkendorf
Sanierungsarbeiten werfen Fragen auf

Bürgermeisterin Claudia Forster klärt Anliegen aus den Bürgerversammlungen

19.11.2020 | Stand 23.11.2020, 3:33 Uhr
Autobahnunterführungen im Fokus: In Gelbelsee wird die Kreisstraße unter der Autobahn durchgeführt. Auch hier sind Sanierungsarbeiten angekündigt, die weitere Fragen aufgeworfen haben. −Foto: Knittel

Denkendorf - Bürgermeisterin Claudia Forster hat nach Klärung durch die Verwaltung und die Autobahndirektion Nordbayern in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Denkendorf noch Antworten auf Fragen aus den Bürgerversammlungen gegeben.

 

Zunächst wurde nach einer eventuellen Kostenbeteiligung der Anlieger in der Zandter Straße beim Anschluss des neuen Kanals im Gewerbegebiet an den bestehenden Kanal in der Zandter Straße gefragt. Die Bürgermeisterin teilte mit, dass für Grundstücke im Gewerbegebiet Erschließungsbeiträge nach der Erschließungsbeitragssatzung erhoben werden. Der Eigenanteil von zehn Prozent bleibt satzungsgemäß bei der Gemeinde.

Der Straßenentwässerungsanteil beträgt bei einem Trennkanal 50 Prozent für den Aufwand der Anlagen im Umgriff und wird über die Erschließungsbeiträge abgerechnet, der Rest wird über die Globalkalkulation (Entwässerungsbeiträge) und gegebenenfalls über die Abwassergebühren abgerechnet.

Für die Anlieger der Zandter Straße ergibt sich damit, dass, nachdem seit 2018 keine Straßenausbaubeiträge mehr verlangt werden können, keine speziellen Zahlungen für die eventuelle Verbesserung auf sie zukommen. Das schließt jedoch nicht aus, dass die Grundstückseigentümer über die Auswirkungen der Globalberechnung über die Abwassergebühren, wie alle anderen Grundstückseigentümer im Gemeindebereich auch, an Kosten beteiligt werden, hieß es. Eine pauschale Verzichtserklärung auf Abrechnung ist aus dem Grundsatz der Einnahmebeschaffung nach den Vorschriften der Bayerischen Gemeindeordnung nicht möglich.

Weiter waren noch Fragen zur anstehenden Sanierung der fünf Autobahnunterführungen offen. Diese Fragen wurden an die Autobahndirektion weitergeleitet. In der Gemeinderatssitzung konnte die Bürgermeisterin nun die Antworten weitergeben.

Aus den vorgelegten Plänen war ersichtlich, dass das Höhenniveau verändert wird. Das führte dazu, dass Probleme bei der Entwässerung befürchtet werden, insbesondere im Bereich "Am Sportplatz" in Gelbelsee. Die Autobahndirektion teilte mit, dass am nördlichen Bauwerk in Gelbelsee Richtung Buch durch die neue notwendige Konstruktionshöhe unter Beibehaltung der bestehenden lichten Höhe das Höhenniveau der unterführten Kreisstraße geringfügig angepasst werden muss. Der geforderte Geh- und Radweg kann eine zusätzliche Anpassung erforderlich machen. Sollte diese Forderung weiterhin bestehen, müsste sich die Gemeinde mit dem Landkreis einigen. Die tiefere Fahrbahn der Gemeindeverbindungsstraße am südlichen Bauwerk in Gelbelsee Richtung Dörndorf begründet sich durch die Vergrößerung der lichten Höhe. Die Entwässerung kann gegebenenfalls durch eine Verschiebung hinter die Schutzeinrichtung in der Bestandshöhenlage bleiben. Die anderen Bauwerke in Denkendorf werden annähernd auf dem Bestandshöhenniveau wiederhergestellt.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Sicherung der Zufahrten zu den landwirtschaftlichen Grundstücken ohne kilometerlange Umleitungen. Zudem sollte mit den Bayerischen Staatsforsten über die Möglichkeit der Nutzung eines bislang gesperrten Forstweges gesprochen werden. Die Autobahndirektion teilte mit, dass nach Möglichkeiten gesucht wird. Der angesprochene Forstweg soll im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens als Umleitungsstrecke gesichert werden, um eine Verkürzung der Wege zu erreichen

Nach Ansicht der Bürger soll in die Unterführung nach Buch ein Geh- und Radweg eingeplant werden. Die Gemeinde wird hierzu mit dem Landratsamt Eichstätt Kontakt aufnehmen. Bisher wurde vonseiten des Landkreises als Straßenbaulastträger der Kreisstraße ein Ausbauverlangen verneint. Nachdem der Wunsch der Gemeinde Denkendorf nach einem Geh- und Radweg in diesem Bereich weiterbesteht, bat die Autobahndirektion, dies zeitnah mit dem Landkreis abzuklären. Hier ist nun die Gemeinde Denkendorf am Zug.

Hinsichtlich der Straßenführung der Baustraße im Bereich der Rosenau wird von den Bürgern gefordert, diese möglichst nah an der A9 anzulegen. Die Planer haben zugesagt, die angesprochene Baustraßenführung zu überarbeiten. Diese verläuft dann parallel zur Autobahn direkt am Böschungsfuß.

Ein Punkt, der bereits jetzt bei Ausleitungen von der Autobahn bei Unfällen zu Unmut führt, ist der starke Lkw-Verkehr durch den Ort. Hier wurde die Frage gestellt, ob die Möglichkeit besteht, bei Umleitungen im Zuge der Baumaßnahme, die Lastwagen auf der Autobahn zu lassen. Die Autobahndirektion hat dazu mitgeteilt, dass im Rahmen der Baumaßnahme keinerlei Umleitungen über das Gemeindegebiet der Gemeinde Denkendorf eingerichtet werden sollen. Der Verkehr soll komplett über die nicht im Bau befindliche Richtungsfahrbahn der A9 abgewickelt werden.

Die letzte Frage betraf die Beweissicherung. Dazu die Planer: Die Beweissicherung aller durch die Baumaßnahme genutzten und betroffenen Infrastruktureinrichtungen wird zugesichert. Zum geforderten Wegeausbau Richtung Gelbelsee kam die Aussage, dass der Weg für die Baumaßnahme in dem Maß ertüchtigt wird, so dass er mit für die Baumaßnahme benötigten Fahrzeugen befahren werden kann. Zum Ende der Baumaßnahme wird er wieder entsprechend seiner Ursprungsabmessungen zurück- gebaut.

EK