Eichstätt
"Für Werbebotschaften früh sensibilisieren"

Zweite Vorlesung der Kinderuni in Eichstätt und Ingolstadt: Bettina Kriegl referiert am Freitag über Marken

19.11.2020 | Stand 23.11.2020, 3:33 Uhr
Marken, wie hier in einem Supermarkt, spielen in unserem Leben eine große Rolle. Was es mit diesen auf sich hat, erklärt Bettina Kriegl am Freitag in einer Vorlesung der Kinderuni. −Foto: Kusch, dpa/privat

Eichstätt/Ingolstadt - Die zweite Kinderuni-Vorlesung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) steht an: Nachdem Bernhard Axmann dem Nachwuchs in der vergangenen Woche erklärt hat, wie Autos gebaut werden, dreht sich an diesem Freitag alles um Marken.

 

Bettina Kriegl (kleines Foto), wissenschaftliche Mitarbeiterin der THI Business School, wird den Jungen und Mädchen das Thema über die Online-Plattform Zoom näherbringen.

Frau Kriegl, Sie halten an diesem Freitag eine Vorlesung für Kinder zum Thema "Das Marken 1x1 - Welche Rolle spielen Marken in unserem Leben? ". Wie sind Sie auf diese Fragestellung gekommen?

Bettina Kriegl: Ich bin ja wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Marketing und Dienstleistungsmanagement und deshalb liegt das natürlich nahe, dass ich für die Kinderuni ein Thema aus diesem Bereich wähle. Das Thema Werbung liegt mir ganz besonders am Herzen.

Warum ist denn für Sie dieses Thema eine Herzensangelegenheit?

Kriegl: Werbung ist ja Teil unseres Alltags. Egal, ob in der realen oder digitalen Welt: Überall werden wir, und natürlich auch Kinder, mit verschiedenen Werbeformen konfrontiert. Kinder sind für Werbende sogar eine sehr interessante Zielgruppe. Denn sie haben Taschengeld, bekommen Geldgeschenke und haben Erspartes. Mit diesem Geld stellen sie tatsächlich eine nicht zu vernachlässigende Kaufkraft für die Unternehmen dar. Sie haben auch einen großen Einfluss auf das Konsumentenverhalten ihrer Eltern und Großeltern. Und wir sollten nicht vergessen: Sie sind auch die Erwachsenen von morgen. Deswegen ist es mir sehr wichtig, die Kinder für Werbebotschaften schon möglichst früh zu sensibilisieren und ihnen dabei beizubringen, zu hinterfragen.

Also spielt bei der Werbung auch die Beeinflussung eine große Rolle?

Kriegl: Werbung kann Kinder extrem stark beeinflussen. Es wird ja beispielsweise eine heile Welt suggeriert, wenn man bestimmte Produkte kauft. Deswegen ist es wichtig, klar zu machen, dass Werbung das Ziel hat, Dinge zu erwerben.

 

War es für Sie schwer, das Thema nicht für Studierende, also junge Erwachsene, sondern für Kinder vorzubereiten?

Kriegl: (lacht) Wenn ich ein Thema kindgerecht aufbereiten muss, wende ich mich immer an eine Freundin. Sie ist Grundschullehrerin und hat den ein oder anderen Tipp parat. Aber ich mache die Kinderuni zum vierten Mal. Da habe ich vielleicht ein bisschen Erfahrung. Komplizierte Themen einfach und klar zu verpacken, ist für mich also gar nicht so das große Problem.

Was ist für Sie bei der Kinderuni die besondere Herausforderung?

Kriegl: Was mich herausfordert, ist, dass man die Kinder nicht unterschätzen sollte. Ich bin immer wieder erstaunt, was die Mädchen und Buben bei der Kinderuni alles wissen. Deswegen sind sie zu Recht anspruchsvoll und wollen nicht gelangweilt werden.

Wegen der Corona-Pandemie muss die Vorlesung - wie die anderen drei - online stattfinden. Was erwarten Sie sich vor diesem Hintergrund von der Veranstaltung?

Kriegl: Ich habe ein wenig die Befürchtung, dass die Kinderuni weniger interaktiv ausfällt als in den vergangenen Jahren. Es hat mir großen Spaß gemacht, weil man immer im Austausch mit den Kindern war. Bevor es überhaupt losging, hatte man die Mädchen und Buben schon kennengelernt. Es gibt auch ganz fleißige Kinder, die davor oder danach herkommen und etwas erzählen. Trotz der digitalen Variante werde ich mir aber Mühe geben, das alles so interaktiv wie möglich zu machen.

Die Fragen stellteLina Schönach

Am Freitag, 27. November, beantwortet Heinrich Kuhn (Lehrstuhl für Supply Chain Management) die Frage, was Hamster mit Logistik zu tun haben. Dazu führt unsere Zeitung ebenfalls im Vorfeld ein Interview mit dem Professor der KU.

EK