Ruhige Winterpause in Fußball-Kreisliga

10.03.2011 | Stand 03.12.2020, 3:04 Uhr

Am Wochenende wird wieder Fußball gespielt. Nach der fast viermonatigen Winterpause in der Kreisliga Neumarkt gehen die drei Vereine aus dem südlichen Landkreis Roth jedoch mit völlig verschiedenen Voraussetzungen in die zweite Saisonhälfte: Während sich die DJK Herrnsberg (oben, weiße Trikots) nach dem Klassenerhalt strecken muss, will der TV Hilpoltstein (unten links) noch ein Wort um den Aufstieg mitreden. Der mit Hilpoltstein punktgleiche TSV Greding sieht dagegen schwarz für das Titelrennen nach seinen schlechten Testspielen. - Fotos: J. Münch

Hilpoltstein/Greding (ghi/jom) In der fast viermonatigen Winterpause der Fußball-Kreisliga Neumarkt, die am kommenden Sonntag zu Ende geht, ist es bemerkenswert ruhig geblieben. Nur wenige Spieler wechselten den Verein, und nur beim abgeschlagenen Schlusslicht TSV Wendelstein gibt es einen neuen Trainer.

"Wir hatten nicht mehr das Gefühl, dass es noch passt", sagt der Wendelsteiner Fußball-Abteilungsleiter Johann Hendel nach der Trennung vom langjährigen TSV-Trainer Christian Janisch. Allerdings hat der Verein, der die Saison nun mit Thomas Stellwag zu Ende spielen will, vermutlich viel zu spät die Reißleine gezogen: Nach zwei mickrigen Punktgewinnen aus den ersten 17 Saisonspielen geht das abgeschlagene Schlusslicht schon mit 14 Zählern Rückstand auf das rettende Ufer in die zweite Saisonhälfte.

Auf den anderen drei direkten Abstiegsplätzen stehen derzeit die punktgleichen FSV Berngau, DJK Herrnsberg und Henger SV, die bis zur Winterpause jeweils nicht über zwölf Zähler hinaus kamen. Während der Berngauer Vereinsvorsitzende Peter Blank die missliche Lage mit den vielen Verletzten während der Vorrunde erklärt (allen voran Torjäger Günther Klebl), steht der Henger Abteilungsleiter Fred Dirner vor einem Rätsel. "Wir haben fast die gleiche Mannschaft wie im Vorjahr – und da haben wir um den Aufstieg gespielt."

Kritisch, aber noch lange nicht aussichtslos ist die Lage für die DJK Herrnsberg, die im Vergleich mit Berngau und Heng noch mit einem beziehungsweise zwei Spielen im Rückstand ist. Mit ihrem am Saisonende scheidenden Trainer Markus Hübner hat sich die Mannschaft in der Winterpause darauf eingeschworen, dass der Abstieg vermieden werden kann. "Meine Jungs haben in der Vorbereitung sehr gut traininert, und deshalb bin ich sehr zuversichtlich."

Jeweils nur vier Punkte beträgt der Herrnsberger Rückstand zum Rückrundenstart auf den rettenden Tabellenplatz 12 und auf den Relegationsrang 13. Letzteren belegt der arg abgestürzte Vorjahresdritte FC Altdorf, der die Winterpause deswegen in Alarmstimmung verbrachte. "Wir mussten handeln", sagt Abteilungleiter Peter Auer, der in seiner Not nicht davor zurückschreckte, den mit einem recht zweifelhaften Ruf behafteten Josh Lee Huck nach Altdorf zu holen. Außerdem kehrte Dominik Rühl von der SpVgg Roth zum FC zurück.

Ganz im Gegensatz zu den abstiegefährdeten Altdorfern sahen der TV Hilpoltstein und der TSV Greding in den vergangenen Wochen keine Notwendigkeit, auf dem Transfermarkt auffallend aktiv zu werden. Der Wechsel von Markus Werner aus Haunstetten nach Greding ist die einzige Personalie bei den punktgleichen Lokalrivalen, die auf dem fünften und sechsten Platz aus der Winterpause starten. Trotz der identischen Ausgangsposition gehen der TV und der TSV jedoch mit unterschiedlichen Erwartungen in die zweite Saisonhälfte.

Schlechte Trainingsbedingungen und schlechte Testergebnisse – beim TSV Greding hatte sich Spielertrainer Alexander Wolfsteiner die Vorbereitung auf die restliche Runde ganz anders vorgestellt. "Trotzdem haben wir uns vorgenommen, dass wir am Schluss auf dem vierten Tabellenplatz stehen." Dagegen ist man beim TV Hilpoltstein noch der festen Meinung, dass seine Mannschaft um den Aufstieg mitspielen kann. "Der Relegationsplatz scheint mir im Bereich des Möglichen", sagt Abteilungsleiter Hans-Peter Jüllig.

Der Blick auf die krumme Kreisliga-Tabelle zeigt jedoch, dass die Hilpoltsteiner eine möglichst makellose Rückrunde hinlegen müssen, wenn ihnen noch die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga gelingen will. Stattliche neun Punkte beträgt der Abstand zum Tabellenführer FC Holzheim, der aber schon ein Spiel mehr bestritten hat. Als heimlicher Kreisliga-Spitzenreiter startet deshalb der TSV Winkelhaid (2.) aus der Winterpause, der zwar drei Punkte weniger als Holzheim auf seinem Konto hat, aber noch mit zwei Spielen im Hintertreffen ist.

In der ersten Verfolgerposition hinter dem Spitzenduo Holzheim/Winkelhaid befindet sich der TSV Pyrbaum, der sich nicht nur mit Manfred Draxler vom SV Eintracht Allersberg, sondern auch mit den beiden Bezirksoberliga-Spielern Patrick Hemmer (TSG Roth) und Markus Pavelic (SV Nürnberg-Süd) verstärkte. Der Pyrbaumer Trainer Markus Lewey sagt deshalb: "Wir wollen die beiden Tabellenführer auf alle Fälle noch kitzeln und sehen, ob für uns noch etwas drin ist."