Pfaffenhofen
Rückkehr in die Schulen im Landkreis Pfaffenhofen

Ab Montag kommen Grundschüler sowie Abschlussklassen zurück in den Präsenzunterricht

19.02.2021 | Stand 23.09.2023, 5:07 Uhr
Wenn viele Schüler am Montag in den Unterricht zurückkehren, besteht Maskenpflicht. Lehrer sind zum Tragen einer medizinischen Maske verpflichtet, so das bayerische Kultusministerium. Schüler dürfen zwar auch Alltagsmasken nutzen, es werden aber medizinische Masken empfohlen. −Foto: dpa/Archiv

Pfaffenhofen - Schluss mit Homeschooling heißt es ab Montag für zahlreiche Schüler im Landkreis: Alle Klassen der Grundschule, Schüler einiger Jahrgangsstufen der Förderschulen sowie aller Abschlussklassen im Landkreis Pfaffenhofen kehren komplett oder im Wechsel wieder in ihre Klassenräume zurück.

Voraussetzung ist laut bayerischem Kultusministerium grundsätzlich eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Die übrigen Jahrgangsstufen bleiben im Distanzunterricht. Die Klassen können nur dann komplett zurückkehren, wenn der Mindestabstand eingehalten werden kann. Sonst sollen die Schüler im Wechsel unterrichtet werden. Wie, das können die Schulen selbst entscheiden.

In der Rohrbacher Grund- und Mittelschule kehren am Montag sowohl Grundschüler als auch die neunte Klasse der Mittelschule in den Unterricht nach Stundenplan zurück. "Bei der neunten Klasse haben wir das Glück, das sie recht klein ist, so dass wir alle Schüler vor Ort unterrichten können", so Rektorin Rosa Raucheisen. Anders sehe es leider bei den Grundschulklassen aus, diese seien einfach zu groß. "Wir haben uns jetzt für den täglichen Wechsel entschieden." Es habe sich herausgestellt, dass es für Schüler recht schwierig sei, eine Woche zuhause zu bleiben, daher versuche man es nun anders, "wenngleich der tägliche Wechsel die Eltern natürlich vor Herausforderungen stellt". Für die Lehrer bedeutet der Wechsel, dass sie zum einen die halbe Klasse vor Ort und am Nachmittag die zuhause gebliebenen Schüler betreuen, "natürlich nicht so intensiv wie jetzt".

In der Pfaffenhofener Joseph-Maria-Lutz-Schule wird ebenfalls im täglichen Wechsel vor Ort unterrichtet, "für die Tage, die die Kinder zuhause sind, bekommen sie Aufgaben", so Leiterin Andrea Waetzold. Nach wie vor würden natürlich auch die Hygienevorschriften wie Abstandhalten und verschiedene Pausenzonen eingehalten.

Wer sein Kind nicht in den Präsenzunterricht schicken will, kann einen Antrag auf Beurlaubung von den Präsenzphasen stellen, "wenn eine individuell empfundene erhöhte Gefährdungslage vorliegt", so das Ministerium. Über diesen entscheide dann der Schulleiter. "Hierbei entsteht allerdings kein Anspruch auf gesonderten Distanzunterricht." Im Falle von Wechselunterricht könnten die beurlaubten Schüler am Distanzunterricht für die abwesenden Mitschüler teilnehmen.

In Rohrbach wird über solch einen Antrag individuell entschieden, sagt Schulleiterin Raucheisen. Sie könne sich zum Beispiel vorstellen, dass ein Kind an einer chronischen Krankheit leidet oder dass man Rücksicht auf Angehörige nehmen wolle. Raucheisen betont: "Es wird kein Kind gezwungen, in die Schule zu gehen."

Um beim Präsenzunterricht Infektionen zu vermeiden, soll vermehrt getestet werden: Ab sofort werden laut Landratsamtsprecher Christian Degen für Schüler im Präsenzunterricht, Lehrer und weiteres Schulpersonal kostenlose Reihentestungen zu bestimmten Zeitfenstern angeboten. "Die Tests sind freiwillig", so Degen. Wegen der Kapazitäten werde zunächst der Schwerpunkt auf das Personal an Schulen und in den Kindertageseinrichtungen gelegt. Man habe bereits den Bedarf beim Schulpersonal abgefragt und Reihentestungen über niedergelassene Ärzte oder das Testzentrum organisiert. "Bezüglich der Schüler gibt es noch keine näheren Informationen." Über die großzügigen Öffnungszeiten des Testzentrums an der Ilmtalklinik und über die Schnelltestzentren im Landkreis würde jedoch ein großes Testangebot zur Verfügung stehen, welches genutzt werden könne, so Degen. Auch Selbsttests sind laut bayerischem Kultusministerium vorgesehen. Sobald diese verfügbar seien, würden diese den Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. "Für Lehrkräfte, Schulpersonal und Beschäftigte in Kinderbetreuungseinrichtungen wird eine regelmäßige freiwillige Selbsttestung zweimal die Woche, für Schüler einmal pro Woche vorgesehen."

Damit die Schüler bei der Fahrt zur Schule nicht dicht gedrängt im Schulbus stehen, unterstützt der Freistaat bis zum Ende des Schuljahres die Kommunen beim Einsatz von Verstärkerbussen aktuell mit 100 Prozent der förderfähigen Kosten, so das bayerische Verkehrsministerium. "Die Staatsregierung appelliert an die Kommunen, das Förderprogramm umfassend zu nutzen." Bei den weiterführenden Schulen würden "bei Bedarf" Verstärkerbusse eingesetzt, so Landratsamtsprecher Degen. Die Stadt Pfaffenhofen wird aktuell keine zusätzlichen Schulbusse einsetzen, so Pressesprecher Thomas Tomaschek. Wegen des Wechselunterrichts verringere sich die Zahl der Schüler im Bus um die Hälfte, zudem gebe es die üblichen Schutzvorkehrungen. "Die Stadt wird die Situation in den Bussen kontinuierlich überwachen und nötigenfalls reagieren."

Auch die Kitas öffnen am Montag wieder ganz - bisher gab es hier die Notbetreuung. Änderungen gebe es bezüglich des Infektionsschutzes eigentlich keine, so Kathrin Maier, Leiterin vom Pfaffenhofener Amt für Familie, Bildung und Soziales: "Wir machen jetzt wie im Oktober weiter."

PK

Desirée Brenner