Berlin
Rosige Aussichten

Experten erwarten Wirtschaftswachstum von gut zwei Prozent

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Berlin (DK) Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland hält aus Sicht des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW an und gewinnt an Breite. Neben dem privaten Konsum und der Exportstärke nehmen auch die Investitionen der Unternehmen zu.

Die Beschäftigung steigt weiter, die Einkommen der Arbeitnehmer ziehen an. Das sind Kernpunkte einer gestern in Berlin vorgelegten aktuellen Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Deutschland sei auf dem Weg in die Hochkonjunktur, sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher (Foto).

Das DIW hob seine Wachstumsprognose für dieses und das kommende Jahr an. Für 2017 und 2018 rechnet das Institut nun damit, dass die deutsche Wirtschaft jeweils um 2,2 Prozent wächst. Bisher hatten die Forscher einen Zuwachs von jeweils 1,9 Prozent erwartet.

Hauptgründe sind die gut laufende Weltwirtschaft, von der die exportstarke deutsche Wirtschaft profitiert, und ein nach wie vor starker privater Konsum. Besonders in der Bauwirtschaft und in der Industrie seien die Auftragsbücher voll. Die Inflationsrate steigt laut Prognose in diesem und im nächsten Jahr zwar auf 1,7 Prozent, dies sei aber weiterhin moderat.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibe gut. "Es kommen mehr Menschen in Arbeit. Über die Hälfte davon sind Zuwanderer", sagte Fratzscher. "Ohne die starke Zuwanderung aus europäischen Ländern würde die deutsche Wirtschaft nicht so gut laufen." Einige globale Risiken seien aber nicht vom Tisch, zum Beispiel eine wirtschaftliche Abschottung der USA sowie negative Auswirkungen des Austritts Großbritanniens aus der EU.

Auch der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) blickt zuversichtlich nach vorne. "2018 dürfte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 2,2 Prozent zulegen", erklärte BVR-Vorstand Andreas Martin einer Mitteilung zufolge. Im laufenden Jahr dürfte das Plus sogar bei 2,3 Prozent liegen. Zwar gebe es Anzeichen für eine Überhitzung der Konjunktur, doch zeichneten sich größere Verwerfungen nicht ab. ‹ŒFoto: Fischer/dpa