Röttenbach
Röttenbacher Pfarrei in Geldnot

Fällige Renovierungsarbeiten übersteigen finanzielle Möglichkeiten Pfarrversammlung am 28. November

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Bei einigen Gläubigen in Röttenbach geht schon die Angst vor einer Schließung der Pfarrkirche Maria Königin um. - Foto: Osiander

Röttenbach (HK) Während im weltlichen Bereich die Steuereinnahmen kräftig sprudeln, drücken die katholische Pfarrei Röttenbach ernste finanzielle Sorgen. Deshalb lädt Pfarrer Matthäus Ottenwälder am 28. November zu einer öffentlichen Pfarrversammlung ab 19.30 Uhr ins Gasthaus Knäblein.

Neben ihrem Hauptauftrag, der Seelsorge, hat sich die Röttenbacher Pfarrei auch um den Unterhalt ihrer drei Kirchen zu kümmern. Und diese Verantwortung ist eine schwere finanzielle Last. Nach der schon länger zurückliegenden Renovierung des Sebastiankirchleins in Niedermauk stehen für die Kirche St. Ulrich und die vor 43 Jahren mit großem Einsatz errichtete Pfarrkirche Maria Königin hohe Ausgaben an, die die finanziellen Möglichkeiten der Pfarrei weit übersteigen.

Neben dem finanziellen Aufwand für den laufenden Unterhalt können dringliche bauliche Arbeiten nicht umgangen werden: An der Ulrichskirche müssen spätestens in einem Jahr die Renovierungsarbeiten an den Wänden, am Turm und am Dach angegangen werden. Brüchiges Ziegelwerk könnte ansonsten eine ernste Gefahr für Friedhofsbesucher bedeuten. Bei der Marienkirche drängt unter anderem die Ausbesserung an Fenstern, Heizung und an der Brüstung der Empore.

Diese Aufgaben fallen in eine Zeit, in der die Röttenbacher Pfarrei vom allgemeinen Negativtrend nicht verschont bleibt. Aufgrund von Zuzügen steigt zwar die Zahl der Katholiken in der Pfarrei Röttenbach, doch der Gottesdienstbesuch ist rückläufig - im Vergleich zu 2007 um 16 Prozent. Der rechtlich zustehende Kirchengeldeingang sank in den vergangenen vier Jahren sogar um 49 Prozent. Dabei will Pfarrer Matthäus Ottenwälder das Eintreiben der Außenstände auf keinen Fall juristisch erzwingen. Erfreulich ist dagegen die Zunahme an Spendengeldern. Doch bewegen sich diese in einer Größenordnung, die zur Lösung des gesamten Finanzproblems nicht in ausreichendem Maße beitragen kann.

Angesichts dieser prekären Situation treibt nicht wenige Pfarrangehörige regelrecht die Angst vor Schließung der Pfarrkirche Maria Königin um, ist doch vielen dieses Gotteshaus ein religiöse Heimat. Wie sehr diese Sorge bohrt, zeigt auch die Tatsache, dass sich inzwischen eine stattliche Gebetsgruppe spontan um dieses Anliegen geschart hat.

Pfarrer Ottenwälder betonte dazu wiederholt: "Der Bischof schließt keine Kirche, sind doch die Gotteshäuser Eigentum der Pfarrei. Aber die finanzielle Bürde des Unterhalts und der baulichen Substanzsicherung der drei Gotteshäuser drückt schwer und verlangt eine Lösung." Für Dienstag, 28. November, ist deshalb eine öffentliche Pfarrversammlung ab 19.30 Uhr im Gasthaus Knäblein in Röttenbach angesetzt, um ein weiteres Mal in dieser schwierigen Angelegenheit zu informieren und mit Pfarrer Ottenwälder zu beraten.