Rocker, Teufel und Zigeuner

08.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:13 Uhr

Beste Faschings-Gaudi herrschte beim Riedenburger Rettungsball am Samstagabend. Viele Maschkerer nahmen an der Maskenprämierung teil. Die Rocker im Vordergrund wurden in der Kategorie "große Gruppen" prämiert. - Foto: J. Binder

Riedenburg (DK) Der so genannte Rettungsball von Feuerwehr und dem Riedenburger Ortsverband des Bayerischen Rotes Kreuzes (BRK) hat den Reigen der größeren Faschingsveranstaltungen in der Kerngemeinde eröffnet. Die zahlreichen Gäste zeigten sich am Samstag in bester Partystimmung.

Während die Kassiere kurz vor Mitternacht rund 240 Besucher vermeldeten, womit man sich im Rahmen der Vorjahre bewegte, standen und sangen in der Drei-Burgen-Hall Jugendliche auf den Stühlen. Mit der Verpflichtung der Band "5:2" hatten die Veranstalter einen guten Griff getan.

Viel Beifall ernteten auch die Marchinger Showgirls mit ihren Boys für ihren Auftritt. Bei den mit flotter Musik hinterlegten Showtänzen war die mitgliederstarke Gruppe weder in der Breite noch in der Höhe in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt – wie es sonst teilweise in Sälen von Wirtschaften der Fall ist. Entsprechend schwungvoll gestaltete sich der Auftritt. Beim Turnerball am 21. Februar wird die sehenswerte Show an selber Stelle erneut zu erleben sein.

Die Riedenburger bewiesen viel Fantasie bei der Wahl ihrer Kostüme. Als Nicht-Maschkerer fiel man bei der närrischen Tanzveranstaltung schnell auf. So tummelten sich unter anderem Teufel, Angler, Piraten, Cowboys und Indianer auf dem Faschingsball. Auch eine starke Abordnung der Zigeuner war zugegen, um zugleich auf das bunte Faschingstreiben am Faschingsdienstag aufmerksam zu machen.

Preis für Lego und Nudeln

Bei so vielen originellen Verkleidungen war es bei der Maskenprämierung schwer, einen Sieger zu ermitteln. Zahlreiche Gäste schlängelten sich hierzu in einer Polonaise durch die dekorierte Halle. Die beiden Feuerwehrler Florian Lang und Patrick Zell gefielen in ihrer gemeinsamen Aufmachung als Legosteine. Sie erhielten ebenso einen Preis wie Bettina Schneider und Claudia Schoßböck aus Riedenburg mit Cornelia Hummel und Linda Stopfer aus Oberdolling bei den Kleingruppen. Die vier waren als Nudeln mit Verfallsdatum erschienen.

Und der Preis für die originellste große Gruppe ging an die Familien Buchtelik, Halser, Pfaller, Schels und Wittmann aus Riedenburg beziehungsweise Haidhof für ihre Aufmachung als wilde Rocker. Die Preise in Form von diversen Gutscheinen nebst einer Flasche Sekt übergab Karl Puschmann, der Vorsitzende der BRK-Bereitschaft.

Gleich zwei Bars hatten die Organisatoren für den Ball aufgebaut: Die Après-Ski-Bar in der Halle und die von Mitgliedern des BRK und der Wasserwacht gemeinsam betriebene in der Garage für die Turngeräte. Die Kameraden der Riedenburger Feuerwehr waren unterdessen für den Bierausschank zuständig.

Die Umsetzung der Idee, einen gemeinsamen Ball anzubieten, sollte sich für die beiden Riedenburger Hilfsorganisationen abermals als richig erwiesen haben. Es war dies bereits der fünfte Rettungsball. Wie Puschmann erklärte, habe es in den 1970er-Jahren schon einen Rot-Kreuz-Ball gegeben, dann aber lange Jahre nicht mehr. Neben dem Turnerball, der mehr Jugendliche anziehe, wollte man eine Faschingsveranstaltung für die ältere Generation etablieren – wobei man natürlich auch auf die Jugend setze und diese heuer auch klar in der Überzahl war. Der Ball sei in der Bevölkerung schnell als "Retterball" oder "Rettungsball" bezeichnet worden. Diesen Namen haben die Orginsatoren gerne übernommen.