Gerolsbach (SZ) „Das Herzstück von Gerolsbach“ sei hier gerade am Entstehen, erklärte Gerolsbach Bürgermeister Martin Seitz in seiner Rede anlässlich der Hebauffeier fürs neue Gerolsbacher Rathaus. Das Richtfest fand nur einige Wochen nach dem Abriss des alten Schickeriagebäudes statt.
Nachdem am 27. April mit dessen Abriss begonnen worden war und bereits Ende Mai die Grundsteinlegung für den Rathausbau stattfand, war auf der Baustelle wirklich „geklotzt“ worden. Alle Bürger waren daher eingeladen und strömten am gestrigen Freitagnachmittag zahlreich auf den künftigen Dorfplatz. Dank privater Spender waren die Gerolsbacher zu deftiger Brotzeit eingeladen. Zusammen mit stellvertretender Bürgermeisterin Gerti Schwertfirm und drittem Bürgermeister Rudi Lönner und vielen Gemeinderäten begrüßte Bürgermeister Martin Seitz die Gäste.
Zuallererst jedoch hatte Zimmermann Hans Felber die traditionelle Aufgabe übernommen, vom Dachstuhl aus den Richtspruch zu verlesen und dabei den Bauherrn, die Planer, Helfer und Zimmermannsleute zu würdigen. Nachdem er sein Glas auf den Bau und all die Beteiligten mehrmals angehoben hatte, ergoss sich ein ergiebiger „Guadlregen“ über die bereits wartende Kinderschar. Auf das sonst so übliche Wasser hatte man lieber verzichtet. Vom morgendlichen Regen war der sandige Boden ohnehin noch sehr feucht.
Bürgermeister Martin Seitz freute sich über viele prominente Gäste: Der Vorsitzende des Wirtschaftsbeirates Bernd Huber war gekommen, die beiden Landtagsabgeordneten Claudia Jung und Erika Görlitz und sogar CSU-Landratskandidat Martin Wolf machte auf seinem Weg nach Hohenwart, zu Ministerpräsident Horst Seehofer, Station in Gerolsbach. „Ein wunderschöner Platz“ sei hier für ein Rathaus, befand Wolf und zeigte sich auch beeindruckt vom enormen Gemeinschaftssinn der Gerolsbacher. Denn wie Martin Seitz zu berichten wusste, waren über 1500 Arbeitsstunden in Eigenleistung erbracht worden. Und die ortsansässigen Wirte hatten dabei des öfteren die auf der Baustelle Arbeitenden verpflegt. So mancher Bürger habe, so Seitz, in den letzten Wochen sein Wochenende geopfert oder gar Urlaub genommen, um mit anzupacken.
Ein Tag also des Dankes und der Freude, jenseits von Unstimmigkeiten im Gemeinderat. Was wohl auch daran lag, dass die Gegner des Rathausbaus an der Stelle des alten Schickeria-Gebäudes nicht gekommen waren . . .
Einen ganz besonderen Gruß richtete Seitz an die Kinder, „unsere Bürger der Zukunft“. Mit von der Partie waren auch Blütenkönigin Julia und Blütenprinzessin Melanie, die sichtlich Spaß an der Veranstaltung hatten und den Rathausrohbau genau besichtigten. Die Gelegenheiten hierzu nutzten auch viele neugierige Bürger. Mit der Begleitung der Gerolsbacher Blaskapelle „Mittendrin“ unter der Leitung von Heinz Keimeier ließ sich der Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein wunderbar genießen. In diesen hatte der Bürgermeister die Feiernden entlassen, nicht ohne an ihre Hilfsbereitschaft auch in den kommenden Wochen zu appellieren. „Denn im Oktober muss der Dorfplatz gepflastert sein“. Von der rechtzeitigen Fertigstellung hängt auch der Erhalt von Fördermitteln ab. Der Zeitplan sieht für Mitte Juli den Einbau der Fenster vor, im August soll es dann mit dem Außenputz weitergehen, damit im September die Pflasterung der Außenanlagen vorgenommen werden kann. Und dann haben die Gerolsbacher ihr Rathaus, „auf das wir“, so Martin Seitz, schon so lange gewartet haben.“
