Rohrbach
Revanche missglückt

12.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:07 Uhr

Auf verlorenem Posten: Christoph Schreiber (rechts) und der TSV Rohrbach bei der 1:3-Derbyniederlage gegen Jetzendorf. - Fotos: Ermert

Rohrbach (pat) Der TSV Jetzendorf hat auch das zweite Derby in der Bezirksliga Nord für sich entscheiden können. Beim TSV Rohrbach gelang der Elf von Frank Peuker ein letztlich klarer 3:1 (1:0)-Erfolg in einem mittelprächtigen Duell, das einige kuriose Szenen zu bieten hatte.

Ein wenig musste Jetzendorfs Trainer Frank Peuker schon schmunzeln, als er auf die entscheidenden Situationen angesprochen wurde. "Es ist so einiges passiert, was im Fußball nicht alltäglich ist", kommentierte er den skurrilen Ausgleich der Rohrbacher nach 55 Minuten. Dabei schoss Andreas Edelmann den aufgerückten Rohrbacher Verteidiger Martin Jelinek völlig unnötig so unglücklich an, dass der Ball über den ebenfalls herausgeeilten Jetzendorfer Schlussmann Christoph Morber hinweg zum 1:1 ins verwaiste Gästetor kullerte.

Die Platzherren waren zu dem Zeitpunkt nur noch zu Zehnt auf dem Platz, nachdem sich Markus Schreiner kurz vor dem Wechsel eine Rote Karte "mit Ansage" abholte. Der Innenverteidiger unterschätze einen langen Ball in die Spitze, der zudem von einer Windböe erfasst wurde, und musste die Hand zu Hilfe nehmen, um den Gästen nicht die todsichere Chance zum 0:2 zu eröffnen. Der sichere leitende Schiedsrichter Dominik Strebel musste Schreiner daraufhin vorzeitig zum Duschen schicken – und das frühe 0:1 durch Alexander Schäffler aus der 16. Minute hatte dadurch bis zum Seitenwechsel Bestand.

Der erste Treffer der Jetzendorfer war eine logische Folge der Überlegenheit der Gäste in der Anfangsviertelstunde. Bereits nach fünf Minuten hätte Florian Pöckl Jetzendorf in Führung bringen müssen. Doch nachdem er Schreiner den Ball abluchsen konnte und alleine vor Michael Rückert auftauchte, geriet ihm sein Lupfer zu kurz – und der Blick für den erheblich besser postierten Nebenmann zuvor verwehrt. Einen feinen Schuss von Alexander Schäffler konnte Rückert ebenfalls noch unschädlich machen, ehe der erneut sichere TSV-Schlussmann gegen Schäfflers herrlichen Drehschuss von der Strafraumgrenze chancenlos blieb.

Mit der Führung im Rücken wurde die Peuker-Truppe offenbar ein wenig zu selbstsicher und ließ die Zügel deutlich schleifen. Rohrbach übernahm fortan die Initiative im Mittelfeld, hatte deutlich mehr vom Spiel, verpasste es aber, sich zwingende Gelegenheiten zu erspielen. Die Schüsse aus der Distanz waren zu ungenau, die Freistoßflanken von Andreas Gumbiller wurden meist zur sicheren Beute von Christoph Morber. Lediglich Guido Kempf brach einmal frei durch, konnte ein feines Schreiner-Zuspiel aufnehmen, aber verzog seinen Schuss ins lange Eck (38. Minute) um einige Zentimeter.

Nach Schreiners Fauxpas nahmen die Gastgeber den Kampf in der zweiten Halbzeit zumindest knapp 20 Minuten lang erst so richtig an. Mit zehn Mann waren sie den Gästen mindestens ebenbürtig, kamen zum glücklichen Ausgleich in der 55. Minute und hatten nur wenige Momente später sogar die Führung auf dem Fuß. Andreas Eichner verstolperte den Ball, Christoph Schreiber tauchte allein und mit gehörigem Anlauf vor Morber auf, scheiterte aber an seinen Nerven und am Jetzendorfer Schlussmann.

Die Gastgeber hatten ihre große Chance, das Derby womöglich sogar für sich zu entscheiden, damit verspielt. In der 63. Minute ließen sie Thomas Berger auf der rechten Außenbahn ungehindert gewähren. Der flankte von der Grundlinie nach innen, wo Markus Spiegl nur den Fuß hinhalten musste. "Ein ganz simples Gegentor, das locker zu unterbinden gewesen wäre", beschrieb TSV-Coach Andreas Wörl die entscheidende Szene der Partie.

Danach war die Luft weitgehend raus. Rohrbach fand keine Einstellung und schon gar keinen Weg mehr, in Unterzahl gefährliche Situationen zu erzwingen. Jetzendorf kontrollierte das Geschehen fortan, kam auch immer wieder zu guten Torchancen und erhöhte schließlich in der 80. Minute durch Florian Pöckl auf 3:1.