Rekordbelegung in Kreisklinik

05.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:22 Uhr

Die Zahl der Patienten, die in der Kreisklinik Roth stationär aufgenommen werden, nimmt weiter zu. - Foto: kx

Hilpoltstein/Roth (HK) Immer mehr Patienten, die immer kürzer in der Klinik bleiben, und ein sich ausweitendes medizinisches Spektrum: Das ist die vorläufige Bilanz der Kreisklinik Roth für das abgelaufenen Jahr 2009.

In der Kreisklinik Roth wurden im abgelaufenen Jahr insgesamt 18 506 Menschen versorgt – 385 mehr als 2008. 11 338 Patienten wurden stationär versorgt (Vorjahr: 10 944), 1442 ambulant ( 1567), 526 in der Geriatrischen Rehabilitation (491) und 5200 in der Notfallambulanz (5119). Damit weist die Klinik im vierten Jahr in Folge steigende Patientenzahlen auf.

Die Zuwächse sind insbesondere in den Bereichen Chirurgie (+ 256), Innere Medizin (+174) und der urologischen Abteilung (+ 63) zu verzeichnen. Leichte Rückgänge gab es im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe (-99) und Augenheilkunde (-15). In der im Sommer 2006 etablierten Palliativstation wurden im Jahr 2009 ebenso viele Menschen betreut wie 2008, nämlich insgesamt 261. Die Auslastung der geriatrischen Rehabilitationsabteilung bleibt konstant bei fast 100 Prozent.

Im operativen Bereich (Augenheilkunde, Chirurgie, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohren und Urologie) wurden bei 7431 stationären und ambulanten Patienten (Vorjahr: 7343) chirurgische Eingriffe durchgeführt. Lediglich die Geburtenentwicklung ist mit knapp 6 Prozent rückläufig (27 Neugeborene weniger).

"Das ist insgesamt eine große medizinisch-pflegerische und therapeutische Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik, verbunden mit einem immensen Arbeitseinsatz", betonte Klinikvorstand Werner Rupp.

Die Zeit, die Patienten in der Regel im Krankenhaus bleiben, ging immer mehr zurück, nämlich von 9,3 auf 6,9 Tage in den vergangenen Jahren. Der Rückgang bei der Behandlungsdauer entspricht so rund 26 Prozent. Allerdings nimmt der Anteil der älteren Menschen immer mehr zu. So stieg die Zahl der über 75-jährigen Patienten in zehn Jahren um rund 45 Prozent, während die Zahl der unter 65-jährigen im gleichen Zeitraum um 20 Prozent abnahm. Dies sei "eine große Herausforderung für alle Mediziner, Pflegekräfte und Therapeuten", erklärte der Ärztliche Leiter der Kreisklinik, Chefarzt Dr. Hans Rogenhofer.

Die Kreisklinik investierte in den vergangenen Jahren erheblich in die medizinisch-technische und bauliche Ausstattung: Allein im Jahr 2009 wurden rund vier Millionen Euro als Restfinanzierung im OP-Bereich aufgewendet. Das Geld fließt dabei in die Teilbereiche Aufwachraum und Sanierung der Zentralsterilisation, Klima- und Lüftungstechnik, neue OP-Tischsysteme, Monitoring für Schlaganfallpatienten und das OP-Instrumentarium.

Auch 2010 wird für die Weiterentwicklung der Klinik viel getan. "Mit dem derzeit im Rohbau befindlichen weiteren Ärztehaus mit Therapiezentrum soll die Entwicklung zu einem umfassenden wohnortnahen Gesundheitszentrum forciert werden", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Landrat Herbert Eckstein.

Der Investitionsschwerpunkt liegt deshalb mit über fünf Millionen Euro beim Ausbau für das Gesundheitszentrum mit Strahlentherapie, ambulanter Rehabilitation, Lungenfacharzt, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und einer Apotheke.

Zwei Millionen Euro sind für die medizinisch-technische und pflegerische Ausstattung geplant. Schwerpunkte sind hier neue Patientenbetten, ein Computertomograph für die Radiologie und ein Monitoring auf der Intensivstation.

Außerdem konnten laut Werner Rupp die medizinisch-pflegerischen und therapeutischen Leistungen 2009 nur dadurch bewältigt werden, weil acht zusätzliche Vollzeitkräfte eingestellt wurden. Auch die Zahl der Ausbildungsplätze an der Krankenpflegeschule wurde um sieben auf aktuell 54 erhöht.