Regierung umwirbt Ruheständler

1200 pensionierte Lehrer in Oberbayern für Asyl-Unterricht angeschrieben, 145 melden sich

14.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:19 Uhr

Eichstätt (smo) Unabhängig von der guten Situation im Landkreis Eichstätt hat die Regierung von Oberbayern Ende November alle Lehrer, die 2013 und 2014 in Pension gegangen sind, angeschrieben und sie um "Unterstützung bei der Beschulung von Asylbewerbern und Flüchtlingen gebeten". Möglich sei dies durch den bayerischen Nachtragshaushalt, in dem "erhebliche Ressourcen für den Einsatz von Lehrkräften, aber auch von Honorarkräften zur Verfügung" stünden, führt die Regierung aus.

Wer im Ruhestand "weiterhin Freude an der Vermittlung der deutschen Sprache" habe, konnte sich bis Mitte Dezember melden. Wie die Regierung mitteilte, sind 1200 Schreiben verschickt worden - bis Fristablauf gingen 145 positive Rückmeldungen ein. Man prüfe in diesen Tagen - im Einvernehmen mit den Schulämtern - einen ortsnahen Einsatz: "Der Einsatz ist nicht nur auf Übergangsklassen beschränkt, da auch zum Beispiel die Verwendung in Deutsch-Förderstunden eine alternative Option darstellt." Dass man in dieser Situation auf Ruhestandslehrer und nicht junge Kräfte zurückgreift, begründet die Regierung damit, dass "alle Lehrkräfte, die dies wünschen, in einem Beschäftigungsverhältnis" stehen.

Man habe beim Lehramt an Mittelschulen "allen Bewerbern aus Warteliste, Prüfungsjahrgang 2015 und freiem Bewerbungsverfahren bis zur staatlichen Höchstgrenze ein Einstellungsangebot in das Beamtenverhältnis auf Probe unterbreitet", so die Regierung. Beim Lehramt für Grundschulen habe man für alle "zumindest einen befristeten Arbeitsvertrag" ausstellen können.