Weißenburg
Regent ist wieder insolvent

Rettungsversuch für Weißenburger Edelschneider erneut gescheitert

28.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:14 Uhr
Markus Steiner
Waren optimistisch, der Weißenburger Anzugmanufaktur "Regent" wieder auf die Beine helfen zu können: der Eichstätter Andreas Meier (links) und Philippe Brenninkmeijer. Das Vorhaben ist nun allerdings nach zwei Jahren gescheitert. −Foto: Knopp/Archiv

Weißenburg/Eichstätt (EK) Was lange Zeit so hoffnungsvoll aussah, ist erneut gescheitert: Der Weißenburger Edelschneider "Regent" musste wieder Insolvenz beantragen. Auch den neuen Eigentümern ist es innerhalb knapp zwei Jahren nach der Übernahme offenbar nicht gelungen, die einstige Edelmarke zurück auf Erfolgskurs zu bringen.

Am Montagabend wurde Insolvenzantrag gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Hartmut Krüger von der Nürnberger Kanzlei Dr. Schmitt & Kollegen bestellt, der bereits die Insolvenz im November 2016 abgewickelt hat. Derzeit sind bei "Regent" knapp 50 Mitarbeiter beschäftigt. Nach Informationen des Weißenburger Tagblatts wurden die Mitarbeiter bereits auf einer internen Betriebsversammlung über diesen Schritt informiert.

Die erneute Insolvenz ist die inzwischen dritte in nur fünf Jahren. Auch den neuen Inhabern ist es offenbar nicht gelungen, in einer auch wirtschaftlich vertretbaren Zeit das angestaubte Image aufzupolieren. Philippe Brenninkmeijer, ein Spross der klangvollen und milliardenschweren Großfamilie, der unter anderem C&A gehört, und sein Kompagnon Andreas Meier, Bauunternehmer in Eichstätt, waren angetreten, Regent zu retten: mit neuen Stoffen, einem frischeren Image, einer flachen Unternehmenshierarchie und neuen Ideen. Wie man nun weiß, offenbar vergeblich. Wieder einmal.

Beiden Eigentümern falle es nicht leicht, den Schritt in die Insolvenz zu gehen. Vor allem weil sie ihre Mitarbeiter vor dieser erneuten Situation bewahren wollten: "Allerdings müssen wir akzeptieren, dass die am Anfang zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel unter den gegebenen Umständen für den angestrebten Turnaround nicht ausreichen." Um einer Zahlungsunfähigkeit zuvorzukommen, habe sich die GmbH dazu entschieden, die Insolvenz zu einem Zeitpunkt zu beantragen, an dem alle bis dato offenen Rechnung noch beglichen werden könnten.

Diese Situation erlaube es Regent, im Unterschied zu vorangegangenen Insolvenzen, eine möglichst gute Ausgangssituation für einen potenziellen Investor darzustellen. Erste ernsthafte Interessenten hätten sich bereits gemeldet.

Markus Steiner