Ratenkredit - Nicht nur der Zinssatz zählt

11.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:02 Uhr

Ratenkredite sind aktuell sehr günstig. Dennoch sollte man vor dem Vertragsabschluss genau hinsehen. Worauf es dabei ankommt.

Ratenkredite sind aktuell sehr günstig. Dennoch sollte man vor dem Vertragsabschluss genau hinsehen. Worauf es dabei ankommt.

Die niedrigen Zinsen verlocken zum Kauf auf Pump. Nicht wenige greifen dafür ohne große Suche auf einen Ratenkredit ihrer Hausbank zurück. Doch auch wenn das örtliche Kreditinstitut mit billigem Geld wirbt: Ein Vergleich der Konditionen ist immer ratsam. Besonders einfach funktioniert dies mittels Kreditvergleichsrechnern. Dort finden Kreditnehmer tagesaktuelle Zinsen, mögliche Darlehenslaufzeiten sowie weitere wichtige Kreditbedingungen.

Festzins oder Mittelzins

Allerdings offeriert nicht jede Bank feste Zinssätze beim Ratenkredit. Häufig zeigt der Kreditvergleich einen Mittelzins, der einer Bandbreite zwischen Unter- und Obergrenze entstammt. Dies ist zum Beispiel bei der Targobank, der Oyak Anker Bank und der Norisbank der Fall. Auch Audi- und Volkswagenbank geben keinen Festzins an. Nach Vorgaben des Gesetzgebers soll der ausgewiesene Zinssatz etwa zwei Dritteln aller Kreditnehmer gewährt werden. Sicher ist das aber nicht. Der endgültige Kreditzins hängt vielmehr von der Darlehenslaufzeit und der individuellen Bonität des Kreditnehmers ab. Wer ein bonitätsabhängiges Angebot wählt, muss also damit rechnen, dass er nicht unbedingt den im Kreditvergleich ausgewiesenen Zinssatz erhält. Die Kreditzinsen können besser oder schlechter ausfallen.

Da die Scoring-Prozesse zur Ermittlung der Kundenbonität von Bank zu Bank unterschiedlich sind, ist es sinnvoll, konkrete Darlehensabfragen bei mehreren, preiswerten Instituten zu starten. Nur so weiß man, was der Ratenkredit am Ende tatsächlich kostet. Wem das zu viel Arbeit ist, der sollte Ausschau nach Kreditangeboten mit Festzins halten. In diesem Fall weiß man sofort, mit welchen Konditionen man rechnen muss. Feststehende Zinsangaben beim Ratenkredit machen zum Beispiel Santander Direkt Bank, Sparda Bank München, DKB und ING-Diba.

Auf das Kleingedruckte achten

Bei der Suche nach einem Ratenkredit sollte man das Augenmerk aber nicht nur auf den Effektivzins legen. Obwohl von zahlreichen Oberlandesgerichten als unzulässig bestätigt, berechnen einige Banken immer noch Kreditgebühren. Dies ist zum Beispiel beim Smava Konsumentenkredit der Fall, der 2,5 Prozent Bearbeitungsgebühr kostet. Diese sind im ausgewiesenen Effektivzins bereits enthalten. Bei sehr guter Bonität kann sich das Darlehen trotz Gebühr lohnen, denn es startet bereits ab 2,85 Prozent Effektivzins. Grundsätzlich sollten gebührenpflichtige Ratenkredite aber nicht erste Wahl sein.

Ebenfalls nachteilig sind Kreditbestimmungen, die eine komplette oder teilweise vorzeitige Ablösung des Darlehens nur gegen Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung zulassen. Niemand kann vorhersehen, ob er den Ratenkredit nicht vorzeitig tilgen kann. Kundenfreundliche Bedingungen sehen vor, dass jedes Jahr bis zu fünfzig Prozent der verbliebenen Restschuld ohne Kosten getilgt werden können. Manche Banken erlauben sogar Rückzahlungen ohne Einschränkung, beispielsweise 1822 direkt, Comdirect, SWK-Bank oder die Sparda Bank Hamburg.

Tipp:
Wer flexibel bleiben möchte, sollte einen Ratenkredit wählen, bei dem man die Kreditrate verändern und im Bedarfsfall sogar aussetzen kann, wie dies beim Sofortkredit der Creditplusbank der Fall ist.

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