Kreditkarten - Viel kaufen, wenig zahlen

11.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:02 Uhr

Bei vielen Kreditkarten sinken die Gebühren, je mehr man mit ihnen einkauft. Es gibt jedoch auch Karten, die ohne Bedingungen günstig oder kostenlos sind.

Bei vielen Kreditkarten sinken die Gebühren, je mehr man mit ihnen einkauft. Es gibt jedoch auch Karten, die ohne Bedingungen günstig oder kostenlos sind.

Die Kosten für Kreditkarten sind von Bank zu Bank unterschiedlich. Manche Geldinstitute erheben für die einfache Visa- oder Mastercard Jahrespauschalen von 20 oder 25 Euro, andere verlangen doppelt so viel. Entscheidet man sich für eine Gold- oder Platinkarte, kann die Gebühr sogar dreistellig werden, etwa bei der Robinson Card Gold der Commerzbank mit 139,90 Euro oder der Master Card Platinum der DAB Bank mit 200 Euro. Besitzt ein Ehepaar zwei dieser Karten summieren sich die Jahresgebühren auf mehrere hundert Euro.

Auf den Umsatz kommt es an


Zahlreiche Anbieter koppeln die Gebühr ihrer Kreditkarten jedoch an den Umsatz. Es gilt das Motto: Wer viel kauft, der bezahlt weniger. Beispiel 1822 direkt: Die Direktbanktochter der Frankfurter Sparkasse berechnet für die einfache Visa- oder Masterkarte jährlich 25 Euro. Ab einem Umsatz von 1.000 Euro halbiert sich die Jahresgebühr auf 12,50 Euro, ab 2.000 Euro Umsatz entfällt die Gebühr ganz. Doppelt so hohe Umsatzschwellen legt die Netbank für ihre Mastercard fest: Die Jahresgebühr von 20 Euro halbiert sich ab einem Jahresumsatz von 2.000 Euro, ab 4.000 Euro Umsatz fällt sie auf null. Positiv: Fließt auf das Girokonto regelmäßig Geld, verzichtet die Netbank im ersten Jahr komplett auf die Kartengebühr.

Vergleichsweise viel müssen Kunden der Hypovereinsbank umsetzen, damit sich die Gebühr der HVB-Mastercard verringert: Die Kosten von 20 Euro halbieren sich erst ab einem Gesamteinkauf in Höhe von 3.000 Euro und entfallen komplett ab 6.000 Euro. Und auch das Geldabheben am Automaten im Ausland verursacht Gebühren. Sowohl in Euroland als auch darüber hinaus berechnet die HVB 2,0 Prozent vom Umsatz, Minimum aber fünf Euro. Wer am Bankschalter Geld holt, zahlt sogar 3,0 Prozent. Besser haben es Verbraucher, die mit der Barclaycard Green auf Shoppingtour gehen. Die Jahresgebühr von 19 Euro entfällt bereits ab einem Umsatz von 1.200 Euro. Positiv: Wird dieser Umsatz nicht erreicht, tut der Verbraucher etwas für die Umwelt. Barclays spendet nämlich die fälligen 19 Euro für Umweltprojekte.

Kostenlose Kreditkarten


Clevere Verbraucher vermeiden Kartengebühren. Der Kreditkarten-Rechner auf biallo.de zeigt, dass viele Direktbanken Kreditkarten ohne Jahrespauschale anbieten, etwa DKB, ING-Diba oder Comdirect. Allerdings sind die Plastikkarten oft an die Nutzung des bankeigenen Girokontos gebunden. Vielleicht wäre das sogar jetzt der richtige Zeitpunkt, ganz die Bank zu wechseln, wenn Sie sich schon länger über monatliche Girokontengebühren und hohe Soll- und Überziehungszinsen ärgern. Bei der DKB könnten Sie beispielsweise mit den kostenlosen Kreditkarten (Haupt- und Partnerkarte) weltweit gebührenfrei abheben, mit den Diba-Karten in der gesamten Eurozone. Und die Sollzinsen sind mit 7,9 bzw. 8,50 Prozent auch niedrig.

Zahlreiche Banken und alternative Anbieter offerieren Visa- und Mastercards zum Nulltarif, ohne dass der Kartennutzer ein Girokonto eröffnen muss. Beispiele:

ICS Visa World Card: Die Visa-Kreditkarte stammt vom niederländischen Kreditkartenanbieter ICS, ein Tochterunternehmen der Großbank ABN Amro. Die kostenlose Kreditkarte funktioniert unabhängig vom bestehenden Girokonto. Im Ausland zahlen Nutzer keine Gebühren beim Geldabheben, im Inland fällt 1,0 Prozent aus vorhandenem Guthaben an und vier Prozent bei Nutzung des Verfügungsrahmens. Positiv: Auch die Partnerkarte kostet nichts. Kartennutzer können zwischen flexibler Teil- oder Gesamtrückzahlung auf einen Schlag wählen. Die Sollzinsen belaufen sich aktuell auf 14,85 Prozent, Guthabenzinsen gewährt die Karte nicht.

Santander Sunny Card: Die spanische Santander Bank offeriert mit der Sunny Card eine kontounabhängige Mastercard, bei der sowohl für den Hauptnutzer als auch für die Partnerkarte keine Jahresgebühren anfallen. Als Verrechnungskonto dient das persönliche Girokonto. Positiv: In den ersten sechs Monaten fallen überhaupt keine Sollzinsen an, danach werden moderate 10,39 Prozent berechnet. Bargeldabhebungen sind allerdings relativ teuer: Im In- wie Ausland fallen mindestens 5,25 Euro an, ist das Konto im Minus, berechnet Santander sogar mindestens 5,75 Euro. Bei Reisebuchungen über die Urlaubsplus GmbH gibt?s fünf Prozent Rabatt.

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