Ehekirchen
Rat will mehr Information

Ehekirchener Gremium stellte in seiner jüngsten Sitzung zwei Zuschussanträge zurück

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Ehekirchen (SZ) Das will man schon genauer wissen. Vorerst jedenfalls gibt's von der Gemeinde Ehekirchen weder für das Gewaltpräventionsprojekt des Elternbeirats noch für die Nachbarschaftshilfe der Caritas einen Zuschuss. Die Gemeinderäte verlangen zunächst detaillierte Auskunft.

In seinem Zuschussantrag weist der Elternbeirat der Grund- und Mittelschule in Ehekirchen auf die Bedeutung des Projektes hin. Gewalt gehöre leider zum Alltag der Schüler, heißt es. Die jungen Menschen sollten daher zu offenen, selbstbewussten, hilfsbereiten und gerechten Persönlichkeiten heranwachsen. Dazu gehören "Gewaltprävention, Stärkung des Selbstbewusstseins und Training für Gefahrensituationen", letztlich auch zu lernen, Nein sagen zu können. "Ja macht das die Schule nicht sowieso", zeigte sich (nicht nur) Gemeinderat Josef Karmann (CSU) etwas überrascht. Grundsätzlich wird das Unterfangen schon positiv gesehen. Aber wie kommt das veranschlagte Budget von zirka 5000 Euro zustande? Ist das eine einmalige Angelegenheit? Und wie sieht's - wenn das Thema als so wichtig erachtet wird - in den Folgejahren aus? Fragen über Fragen, die beantwortet sein wollen, bevor es Geld gibt.

Ganz ähnlich ergeht es dem Caritas-Kreisverband. Wie in der Vergangenheit setzt dieser auch für 2018 und 2019 wieder auf 1000 Euro Unterstützung der Gemeinde Ehekirchen für seine landkreisweit koordinierte Nachbarschaftshilfe "Wir füreinander". Diese sei, so schreiben Kreisgeschäftsführer Hans-Peter Wilk und die zuständige Projektmanagerin Johanna Knöferl, "zu einem verlässlichen Angebot in den Kommunen geworden". Konkret, so hat Bürgermeister Günter Gamisch (FW) auf Nachfrage in Erfahrung gebracht, haben die rund 35 Ehrenamtlichen im Ort in den Jahren 2016 und 2017 in Ehekirchen 1340 Stunden erbracht. Gamisch nannte dazu die Betreuung von Asylbewerbern und Senioren, Fahrdienste oder auch die Begleitung bei Behördengängen. "Das ist mir alles zu vage", moniert der Dritte Bürgermeister Otto Plath (CSU). "Seit Jahren schon verlangen wir eine konkrete Aufstellung, was vor Ort gemacht wird, das kann doch nicht so schwierig sein."

Gesagt getan, auch der Zuschussantrag wurde einstimmig zurückgestellt. Vorerst jedenfalls nur eine Kenntnisnahme: 47 Euro durchschnittlich müsste jeder Kindergartenplatz in Ehekirchen teurer werden, um kostendeckend zu sein. In Walda wären es 28 Euro. Daran wird sich auch jetzt nicht viel ändern, wenn die um 2,5 Prozent erhöhten Kindergartengebühren lediglich in etwa die steigenden Personalkosten abfangen werden. Je nach gebuchter Stundenzahl (vier bis zehn Stunden) liegen die aktuellen Gebühren zwischen 64,70 und 103,10 Euro.

Der Kindergarten in Ehekirchen ist gegenwärtig und auch im kommenden Schuljahr voll belegt, auch die verfügbaren Krippenplätze in der Stammgemeinde gehen im Frühjahr langsam aber sicher zur Neige. Etwas besser sieht es noch in Walda aus, wo es zum nächsten Schuljahr noch 15 freie Kindergarten- und fünf Krippenplätze geben wird.

Gegen einen geplanten Bungalow-Neubau gleich beim Ortseingang in Dinkelshausen von Seiboldsdorf her hat der Gemeinderat im Grundsatz nichts einzuwenden. Die dafür erforderliche Änderung der Ortsabrundungssatzung muss aber auch die Interessen zweier anderer Bauwerber berücksichtigen. Sind sich alle einig, steht einer Satzungsänderung nichts im Weg.

Sowohl beim Baugebiet am Mühlbach in Weidorf wie am Neufeld in Seiboldsdorf kommen "Freiwillig 30"-Schilder hin. Die von der Gemeinde gewünscht Tempo-30-Regelung beim Ehekirchener Sportplatz an der Wallertshofener Straße ist in der Form rechtlich nicht realisierbar. Sportgelände sind in dem entsprechenden Gesetz nicht vorgesehen, anders etwa wie Schulen und Kindergärten.