Grimolzhausen
Grandioser Saisonabschluss

Die Laienschauspieler des Katholischen Burschenvereins Grimolzhausen unterhielten ihr Publikum mit zwei lustigen Stücken

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Zwei Theaterstücke, "Polizeiwache 007" und "Der geprellte Wirt", brachte der Katholische Burschenverein Grimolzhausen in dieser Theatersaison auf die Bühne. Dazu stand Regisseur Richard Meier (hintere Reihe, v.r.) , mit Vorsitzendem Tobias Wagner, Souffleur Jürgen Helfer sowie Andrea Ottilinger und Lisa Boche ein engagiertes Team zur Seite. - Foto: Tyroller

Grimolzhausen (jt) Endlich haben die ehrgeizigen Laienschauspieler vom Katholischen Burschenverein Grimolzhausen die lange Zeit der zahllosen Proben und immer wiederkehrenden Aufführungen geschafft. Nach fünf Abendvorstellungen auf der Bühne im Schützenheim in Grimolzhausen feierten sie jetzt einen Saisonabschluss, wie er gelungener nicht hätte seinkönnen.

Auf dem Programm standen die deutsche Komödie aus der Feder von Beate Irmisch, "Polizeiwache 007", und das bayerische Lustspiel "Der geprellte Wirt", eine heitere Geschichte in einem Akt von Ferdinand Winter. Mit einer der ausschlaggebenden Faktoren für den Erfolg ist beim Katholischen Burschenverein in Grimolzhausen mit Sicherheit, dass sich seit vielen Jahren immer wieder der "harte Kern" der Theaterspielerspieler aus Grimolzhausen und Umgebung zusammenfindet, der bei Bedarf durch talentierte Nachwuchstalente, so wie dieses Jahr Annalena Schleger, ergänzt wird. Hervorragende Arbeit leistete in gewohnter Manier Regisseur Richard Meier. Korrekt und unauffällig war auch die Arbeit von Souffleur Jürgen Helfer.

Zu einem guten und erfolgreichen Theater gehören auch ordnungsgemäße Frisuren und die Maske, dafür sorgten Lisa Boche und Andrea Ottilinger. Um die Organisation, den Bühnenauf- beziehungsweise -umbau und alles drum herum kümmerte sich Vorsitzender Tobias Wagner. Um ihn, Regisseur Richard Meier und Tobias Stegmaier hat sich in Grimolzhausen eine Mannschaft von jungen, aber auch altbewährten Leuten zusammengefunden, die von der Planung über die Auswahl der Manuskripte bis zur Abschlussfeier zusammenhelfen.

Aber auch die Theaterstücke selbst, die so oder ähnlich wohl in jeder Gemeinde Bayerns hätten geschehen können, sind dazu geeignet, die erwartungsvollen Zuschauer in den Bann zu ziehen: Gemächlich ging es zu im Dreiakter, auf der kleinen "Polizeiwache 007". Nachdem der alte Dienststellenleiter Ottokar Greifer (Stefan Zech) in Pension gegangen ist, sorgen Oberwachtmeister Ernst Huber (Christian Braun) und Oberwachtmeister Wimpel (Florian Mühlpointner) für Recht und Ordnung im kleinen Örtchen. Beide lassen sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Nicht einmal durch Molly Storch (Stefanie Härtl), eine aufgetakelte Tussi, die mit ihren ständigen Beschwerden nervt. Doch eines Tages hat die Gemütlichkeit ein Ende und es kommt knüppeldick: Der schon etwas senile Ottokar, der ständig aus dem Altenheim flüchtet und Unterschlupf auf der Wache sucht, hat einen Unfall. Mit einem Rollator nimmt er Molly die Vorfahrt und zerschrammt ihr die komplette Fahrerseite. Das Gezeter ist groß. Aber für den armen Ernst Huber kommt es noch viel ärger. Jahrelang hat er seiner Verlobten, der herrischen Palmine (Evi Schropp) verschwiegen, dass er bereits zum Oberwachtmeister befördert wurde, um so die Heirat hinauszuzögern. Aber wie heißt ein alter Polizeispruch? Es kommt alles ans Licht. Palmine erfährt von der Beförderung und Oma Tillis (Annalena Schleger) Ersparnisse, die sie ständig in einer Dose auf der Wache deponiert, sind plötzlich verschwunden. Als zu allem Übel auch noch herauskommt, dass Putzfrau Erna Krawuttke (Bettina Specht) der Schwarzarbeit nachgeht, staubt es ganz schön auf 007. In diesen Tohuwabohu schneit der neue Dienststellenleiter Klug (Tobias Stegmaier) herein. Jung, dynamisch, aber leider erfolglos versucht er, Disziplin und Ordnung in die Gepflogenheiten zu bringen. Als auch noch ein Heiratsschwindler gesucht wird und die Beschuldigungen von Molly Storch aus der Luft gegriffen zu sein scheinen, laufen die alten Knaben zur Hochform auf. Weitere Akteure sind in diesem Dreiakter Käte Meise - Theresia Sigl - und Hasso Graf - Daniel Zech.

Im Einakter "Der geprellte Wirt" von Ferdinand Winter ist die Handlung so lustig gestaltet, dass die Lachmuskeln zum Zerreißen strapaziert werden. Rosl, (Katharina Sigl) ist in den Bauernburschen Martl (Andreas Brunninger) verliebt, was ihrem Vater und Gastwirt (Christian Huis) gar nicht recht ist. Die Mutter von Rosl (Bettina Specht) hilft auch zu ihrer Tochter, zusammen mit Jackl (Andreas Stegmeir) und Sepp (Peter Brunninger) gelingt es allen vieren durch ein ausgeklügeltes Rollenspiel, dass der Wirt fest davon überzeugt ist, unsichtbar zu sein.