Ehekirchen
Raiffeisenbank Ehekirchen: Vakanz im Vorstand

Christian Dinger hat das Haus verlassen – Wie es weitergeht, ist offen

03.01.2015 | Stand 02.12.2020, 20:21 Uhr

Weg: Im Juli 2014 stellte der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard Appel (rechts) Christian Dinger als neuen Geschäftsführer vor. Nach Angaben der bankeigenen Homepage gehört Letzterer nicht mehr dem Vorstand an. Arch - foto: Schanz

Ehekirchen (SZ) Christian Dinger ist nicht länger Mitglied des Vorstands der Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen. Das hat die Genossenschaftsbank auf Anfrage unserer Zeitung erklärt.

Heimlich, still und leise hat sich Christian Dinger aus dem Vorstand der Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen verabschiedet. Wie dieser Abgang zustande kam, ob er im Guten oder Schlechten geht, darüber kann nur gemutmaßt werden. „Christian Dinger möchte sich beruflich verändern“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Mathias Wintermayr auf Nachfrage unserer Zeitung. „Und Reisende soll man nicht aufhalten. Das muss man akzeptieren.“

Gerüchte gab es schon länger, dass es einen personellen Wechsel an der Spitze der Bank geben soll. Anfragen unserer Zeitung diesbezüglich stießen beim Vorstand des Geldinstituts jedoch zunächst auf taube Ohren – Leonhard Sedlmaier gab zum Thema keine Stellungnahme ab. Nach einer schriftlichen Nachricht an die Bank mit der Bitte um eine zügige Antwort, meldete sich die Raiffeisenbank mit der Antwort: „Für Fragen die unseren Vorstand betreffen, wenden Sie sich bitte an den Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Ehekirchen-Oberhausen eG.“ Von wem diese E-Mail stammte, blieb unklar, der Absender anonym. Als Vorstände wurden in der Signatur jedoch die Herren Leonhard Sedlmair, Edwin Hofstetter und Christian Dinger aufgeführt. Als Dementi der Gerüchte konnte dies jedoch freilich nicht gewertet werden.

Der Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Ehekirchen/Oberhausen besteht aus dem Vorsitzenden Mathias Wintermayr (Haselbach), seinen Stellvertretern Jakob Ketzler (Weidorf) und Anita Wittmann (Weidorf) sowie den Bürgermeistern Fridolin Gößl (Oberhausen) und Günter Gamisch (Ehekirchen). „Das ist für uns auch überraschend gekommen“, sagt Wintermayr. Geplant sei das so wohl nicht gewesen, als Christian Dinger bei der Raiba anfing.

Der 33-Jährige kam erst im Juli vergangenen Jahres zur Raiffeisenbank – zunächst als Geschäftsführer. „Wir wollen die Weichen für die Zukunft stellen“, hatte der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard Appel bei der Generalversammlung gesagt und so den neuen Mann vorgestellt. Dinger ist in Leipzig geboren und in Ansbach aufgewachsen.

Die Genossenschaftsbank mit über 8200 Kunden und 3500 Mitgliedern hat turbulente Zeiten hinter sich. Im Juli rückte überraschend Günter Gamisch in den Aufsichtsrat, als er in einer Kampfabstimmung den bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhard Appel aus dem Gremium drängte. Seitdem ist der Proporz dahin.

Wie jetzt der Abschied Dingers möglicherweise mit dem Wechsel im Aufsichtsrat zusammenhängt – schließlich holte Appel 2014 Dinger zur Raiba – auch darüber kann nur spekuliert werden. Klar ist nur eines: Er ist weg. Mittlerweile wird er auch auf der Homepage nicht mehr als Vorstandsmitglied vermerkt.

Wie es weitergeht, steht derweil in den Sternen. Sedlmaier und Hofstetter sind beide schon über 60 Jahre alt und werden in der nächsten Zeit in Rente gehen. „Wir werden im nächsten Jahr eine Sitzung des Aufsichtsrates abhalten und das weitere Vorgehen besprechen“, erklärt Wintermayr.