Putsch mit Ansage

Kommentar

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Es war ein Staatsstreich mit Ansage in Simbabwe. Bereits am Dienstag hatte Streitkräfte-Chef Constantino Chiwenga mit einem Eingreifen der Truppen gedroht. Mit der Entlassung von Chiwengas Verbündetem, dem Vizepräsidenten Emmerson Mnangawa, hatte der 93-jährige Langzeit-Diktator Robert Mugabe die Armee herausgefordert.

Sie hat nun gehandelt. Mugabe ist nicht zuletzt zum Verhängnis geworden, dass er 2018 erneut bei den Wahlen antreten wollte. Mag er sich bei seinem ausgeplünderten Volk noch immer großer Beliebtheit erfreuen - innerhalb der Führung war er zuletzt umstritten. Ihm sind die Zügel immer mehr entglitten, während sich seine Frau Grace Mugabe, genannt "Gucci-Grace", was einiges über die Dame sagt, daran machte, die Macht an sich zu reißen. Das aber wollten die Militärs verhindern.

Zu wünschen wäre dem Land natürlich, dass die Militärs es nun in eine bessere Zukunft ohne Korruption und Unterdrückung führen. Doch das wird wohl ein Wunsch bleiben.