Punktgewinn statt Debakel

01.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:32 Uhr

Da war die Gerolsbacher Fußballwelt noch in Ordnung: Spielertrainer Sascha Brosi (Mitte) vollstreckte hier zum zwischenzeitlichen 2:0, Aresings Andreas Engl (l.) und Thomas Huber (r.) waren machtlos. Am Ende stand es jedoch 2:2 unentschieden. - Foto: H. Steurer

Gerolsbach (rks) Im Endeffekt ist für den FC Gerolsbach nicht viel passiert. Zwar blieb er durch ein 2:2-Remis gegen den BC Aresing nun erstmals in der laufenden Saison zu Hause sieglos, aber trotzdem beträgt sein Vorsprung auf den zweitplatzierten SC Griesbeckerzell weiterhin acht Zähler.

Nun gut, natürlich könnte es jetzt auch ein Zehn-Punkte-Polster sein – wenn es der Spitzenreiter der Kreisklasse Aichach geschafft hätte, den Altlandkreisrivalen nicht nur in der Anfangsphase zu beherrschen. Da ließ der FCG den Ball in beeindruckender Weise laufen, spielte die BCA-Kicker ein ums andere Mal aus – und traf! Bereits in der achten Minute netzte Sebastian Limmer ein, vier Minuten später setzte sich Coach Sascha Brosi auf der rechten Seite durch und vollendete aus rund acht Metern Entfernung ins lange Eck. 2:0 also für den haushohen Favoriten, was sollte da noch schief gehen?

"Nach diesen beiden Treffern mussten wir tatsächlich schon befürchten, dass es für uns ein Debakel gibt", erinnert sich Aresings Klubchef Georg Hartmann. Zu seiner Freude wurde die BCA-Truppe dann aber plötzlich stärker, während bei den Gerolsbachern nicht mehr viel zusammenlief. Und siehe da, das machte sich auch im Resultat bemerkbar! So startete Hikmet Gökarslan in der 20. Minute ein unwiderstehliches Solo, ließ sich von niemanden mehr stoppen und knallte das Leder abschließend sogar aus der Luft in die Maschen. "Ein Wahnsinnstor" – so beschreibt Georg Hartmann dieses 1:2 kurz und knapp.

Nicht minder schön dann der Aresinger Ausgleich drei Minuten vor dem Seitenwechsel: Routinier Kurt Kechelen jagte da einen Freistoß aus rund 30 Metern Entfernung knallhart in das Gerolsbacher Gehäuse – unhaltbar für FCG-Keeper Markus Dietl, der bei diesem fulminanten Kracher keinerlei Reaktion zeigte.

Wer nach dem Seitenwechsel mit wütenden Angriffen der Platzherren rechnete, sah sich getäuscht. "Zwingende Torchancen der Gerolsbacher waren in der zweiten Halbzeit Fehlanzeige", berichtet Georg Hartmann. Ganz anders seine BCA-Truppe: Die Gelbschwarzen hatten schon in der 48. Minuten riesiges Pech, dass Andreas Haas aus kurzer Distanz lediglich die Querlatte traf. Sieben Minuten später tauchte Coach Markus Knöferl frei vor Markus Dietl auf, aber er brachte das Leder aus nur acht Metern Entfernung nicht am FCG-Schlussmann vorbei. "Vor der Partie wäre ich mit einem Unentschieden in Gerolsbach hochzufrieden gewesen. Danach muss ich nun sagen, dass wir auch hätten gewinnen können", fasst Georg Hartmann zusammen.

Zugegeben, dem FCG fehlte sein verletzter Topscorer Thomas Huber an allen Ecken und Enden. Aber auch der BCA hatte mit Manfred Felbermeir und Stefan Lutz (beide krank) zwei ausgesprochen wichtige Akteure zu ersetzen. "Vielleicht glaubten die Gerolsbacher ja, das Ganze nach dem 2:0 etwas lockerer angehen zu können", vermutet Georg Hartmann. "Einmal ganz davon abgesehen, dass sie das Unentschieden gegen uns gut verschmerzen können. So gleichwertig und gut, wie ihr Team besetzt ist, werden sie am Ende trotzdem den Meistertitel holen."

Die Aresinger haben da zurzeit andere Sorgen. "Uns tat der Punktgewinn beim Tabellenführer zwar sehr gut, aber wir müssen trotzdem weiterhin höllisch aufpassen. Unser Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz schmolz nun ja sogar auf drei Punkte zusammen", berichtet Georg Hartmann beim Blick auf das Zwischenklassement. Wahrscheinlich, so glaubt der BCA-Vereinsboss, würden 2009/10 nicht einmal 30 Zähler zum Klassenerhalt reichen (Reserven: 2:0 für Gerolsbach).